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(GZ-23-2021)
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► Jahrestagung des bvse:

 

Recycling ist gelebter Klimaschutz

 

Mehr als 350 Unternehmer kamen auf der bvse-Jahrestagung in Marienfeld/Ostwestfalen-Lippe zusammen, um sich mit der Zukunft der Recyclingbranche zu befassen. „Wir stehen vor einer Zeitenwende. Recycling ist gelebter Klimaschutz und eine erfolgreiche Volkswirtschaft kann nur als nachhaltige Kreislaufwirtschaft Zukunft haben. Die Recycling-, Sekundärrohstoff- und Entsorgungswirtschaft kann hier einen großen Beitrag leisten“, beschrieb der neugewählte Verbandspräsident Henry Forster seine Motivation für die Arbeit der kommenden Jahre.

Für Forster, der die Nachfolge von Bernhard Reiling antrat, der den mit 980 Mitgliedsunternehmen größten Recycling- und Entsorgerverband Europas neun Jahre führte, sind die kleinen und mittleren Unternehmen das Rückgrat und die Zukunft der Branche. Danach werden wir auch in Zukunft unsere Arbeit ausrichten“, erklärte der frischgewählte Präsident. Klima- und Ressourcenschutz sowie die Versorgung der Industrie mit Sekundärrohstoffen seien zentrale Aufgaben einer modernen Kreislaufwirtschaft, die weitaus mehr als bisher in den Alltag von Wirtschaft, Verwaltung und Privathaushalten integriert werden müsse, so Forster mit Blick auf die neue Bundesregierung. Umso wichtiger sei es für die Branche, dass die politischen Rahmenbedingungen verlässlich und klug gestaltet werden. „Darauf sind unsere Unternehmen angewiesen, die nur dann ihre Innovations- und Schaffenskraft entfalten können.“

Den branchenrelevanten Blick auf künftige Herausforderungen für Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz lenkte Dr. Alexander Janz, Abteilungsleiter im Umweltbundesamt. Janz verwies dabei auf einige Umweltprobleme, die zum Teil durch menschliches Eingreifen weiter verstärkt oder in ihrer Belastbarkeit noch nicht erkannt und definiert wurden.

Tendenziell befindet man sich hierzulande auf dem richtigen Weg, um Treibhausgas-Emissionen zu senken, konstatierte Janz. Dazu habe unter anderem der Abfallsektor seinen Beitrag geleistet. Dessen CO2-Ausstoß sei zwischen 1990 und 2020 von rund fünf Prozent auf 0,5 Prozent gesunken und werde 2030 vermutlich null erreichen. Zudem hätten sich in diesem Zeitraum die Methan-Emissionen der deutschen Deponien und biologischen Behandlungsanlagen von 40 auf 10 Millionen Tonnen reduziert. Auch habe die Substitution von Primär- durch Sekundärstoffe beispielsweise beim Schrottrecycling eine Energieeinsparung von 90 Prozent bewirkt.

Ein weiterer Themenblock drehte sich um das wichtige Thema „Design4Recycling“. Gunda Rachut, Vorstand der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister, trug hierzu mit Informationen zu Status, Planung und Ziel der Zentralen Stelle bei, ehe der Geschäftsführer der Reclay Group, Dr. Fritz Flanderka, Betrachtungen zur „Ökologisierung von Beteiligungsentgelten an Dualen Systemen“ anstellte. Seiner Meinung nach sind Zuschläge zu Beteiligungsentgelten in jedem Fall umsetzbar und zielführend und gemeinsam mit Littering-Abgabe und Plastiksteuer eine Herausforderung.

In einer Diskussionsrunde unter der Moderation von bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock stand abschließend das Verpackungsgesetz auf dem Prüfstand. Die Gastredner Gunda Rachut und Dr. Fritz Flanderka sowie bvse-Präsident Henry Forster, Vizepräsident Dr. Herbert Snell und der Vorsitzende des Fachverbandes Glasrecycling, Marc Uphoff, lieferten sich dabei einen kontroversen Meinungsaustausch zu „mehr Recycling, mehr Qualität und mehr Recyclateinsatz“.

DK

 

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