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(GZ-4-2021)
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► Bayerischer Städtetag:

 

Erfahrungen mit mebis und Erwartungen an BayernCloud

 

Das Kultusministerium musste zuletzt heftige Kritik von allen Seiten wegen der wiederholten Ausfälle seiner Internet-Lernplattform mebis einstecken. Der Bayerische Städtetag hat Sorge, dass sich ähnliche Probleme bei der Einrichtung der neuen BayernCloud Schule wiederholen könnten. Das Kultusministerium muss zeitnah präzise Angaben über Zeitplan und Inhalt der weiteren Umsetzung der BayernCloud Schule vorlegen und abstimmen.

Während sich die kommunalen Spitzenverbände in diversen Verhandlungsrunden mit unbegründeten Vorwürfen konfrontiert sahen, dass staatliche Förderprogramme zu langsam abgerufen würden, zeigen die wiederholten Ausfälle bei der staatlichen Lernplattform mebis, wie sehr das Kultusministerium mit eigenen Hausaufgaben bei der Umsetzung der digitalen Schule ins Hintertreffen gerät. So hat etwa Anfang Januar der Kultusminister gebeten, die digitale Lernplattform mebis nach Schulen gestaffelt im Viertelstundentakt aufzurufen und möglichst nur in geringem Umfang zu nutzen. Dies geschieht ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, an dem die zentrale Lernplattform wegen des erneuten Distanzunterrichtes dringend gebraucht wird.

Erst vor kurzem haben sich die kommunalen Spitzenverbände in intensiven Verhandlungen mit dem Freistaat darauf geeinigt, dass die Kommunen im Auftrag des Freistaates Lehrerdienstgeräte anschaffen. Nach der Vereinbarung muss der Freistaat Bayern dafür sorgen, dass zur zweckentsprechenden Verwendung der Lehrerdienstgeräte rasch geeignete Komponenten einer zentralen BayernCloud Schule zur Verfügung stehen.

Detaillierte Pläne fehlen

Bereits beim Schuldigitalisierungsgipfel im Sommer 2020 ist die Einrichtung einer BayernCloud Schule vom Freistaat Bayern zugesagt worden. Die SchulCloud ist eine wichtige Basis, weil digitale Schule nur funktionieren kann, wenn Lehrkräfte auf eigene Dienste (E-Mailadressen, Postfächer, Kommunikations-, Lern- und Verwaltungssoftware) zugreifen können. Die Umsetzung lässt allerdings auf sich warten.

Obwohl in einem gemeinsamen Arbeitspapier Mitte vergangenen Jahres viele Details einer BayernCloud Schule festgehalten sind, wurden den kommunalen Spitzenverbänden vom Kultusministerium bis heute keine detaillierten Pläne vorgelegt, wie, ab welchem Zeitpunkt und mit welchem Finanz- und Personalaufwand die erforderlichen zentralen Dienste erarbeitet werden und in welchem Umfang sie für den Einsatz in der Praxis bereitstehen.

Die kommunalen IT-Ämter sind für ihre eigenen Planungen darauf angewiesen, hier schnell Planungssicherheit zu erhalten. Bislang stellen sie quasi als Ausfallbürgen diverse zentrale Dienstleistungen den Schulen (auf freiwilliger Basis) im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Verfügung. Gleichzeitig wachsen mit der Anschaffung von immer mehr Endgeräten die Anforderungen an Wartung und IT-Support.

Eine Förderrichtlinie für die Kosten von Wartung und Support ist zugesagt, bislang aber noch nicht umgesetzt. Auch wenn dem Kultusministerium vor Verabschiedung des Staatshaushalts die Hände gebunden sind, läuft die Zeit davon. Die Kommunen sollen zusätzliches IT-Personal einstellen, obwohl Details der Förderung noch nicht feststehen. Sie sollen für die Einsatzfähigkeit der Endgeräte sorgen, obwohl der Freistaat sich bedeckt hält, welche zentralen Softwaredienstleistungen er bereitstellt.

Wenn das Kultusministerium nicht bald in die Gänge kommt und präzise Angaben und Zeitpläne zur Umsetzung seiner BayernCloud Schule vorlegt, drohen neuerliche Probleme.

IBSt

 

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