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(GZ-15/16-2022)
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► Landstadt Bayern:

 

Zehn Modellkommunen für innovative Stadtentwicklung

Das bayerische Bauministerium hat zehn Städte und Gemeinden benannt, die im Rahmen des Projekts „Landstadt Bayern“ gefördert werden. Durch fachliche Beratung und Fördergelder sollen in den Kommunen Innovationen vorangebracht werden, um sie als Wohn- und Arbeitsort attraktiv zu machen und den ländlichen Raum zu beleben.

„Viele Menschen zieht es aufs Land, weil sie dort mehr Lebensqualität finden und es mittlerweile kein Problem mehr ist, dies auch mit alternativen Arbeitsmodellen zu verbinden“, erklärte Bauminister Christian Bernreiter. Die Städte und Gemeinden verfügten über wertvolle innerörtliche Flächen, die sich sehr gut für die Entwicklung innovativer Quartiere anhand von Zukunftsthemen wie Wohnen, Arbeiten, Mobilität und Digitalisierung eignen.

Entlastung des Ballungsraums

Aus Oberbayern sind die Stadt Landsberg am Lech mit dem Quartier an der Pfettenwiese sowie die Stadt Dorfen mit dem ehemaligen Ziegeleigelände in der Förderinitiative vertreten. „Die Projekte können zur Entlastung des Ballungsraums München beitragen“, betonte Staatsminister Bernreiter. In Landsberg am Lech sollen nördlich der Pfettenstraße ökologische und soziale Aspekte durch eine interdisziplinäre Planung in Einklang gebracht werden. Ziel ist es, mit modularen Bauweisen und flexiblen Grundrissen Wohnangebote für Menschen aller Lebensphasen zu schaffen. Die Stadt Dorfen plant die Entwicklung des ehemaligen Ziegeleigeländes in ein Nullemissions-Quartier, auf dem kostengünstiger Wohnraum entstehen soll. Neben ökologischem und nachhaltigem Bauen bildet ein innovatives Mobilitätskonzept in Zusammenhang mit dem bestehenden Bahnhof einen weiteren Schwerpunkt.

Die Stadt Geiselhöring mit dem Bahnhofsumfeld und der Malzfabrik sowie die Gemeinde Spiegelau mit dem ehemaligen Sägewerksgelände wurden aus Niederbayern ausgewählt. Geiselhöring plant, auf einem Grundstück am Bahnhof innenstadtnahes Wohnen, Arbeiten und Einkaufen umzusetzen. „Die Stadt möchte das ehemalige Malzfabrikgebäude umnutzen. Dieser nachhaltige Ansatz ist prototypisch für viele andere bayerische Kommunen mit ähnlichen Herausforderungen“, unterstrich Bernreiter. Die Gemeinde Spiegelau plant ein neues Wohn- und Geschäftsquartier auf dem ehemaligen Sägewerksgelände mit dem Fokus auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Im Bereich Digitalisierung verfügt die Gemeinde bereits über Erfahrungen, die sie nun weiterentwickeln möchte.

In der Oberpfalz will die Stadt Weiden die Quartiere östlich und westlich der Bahnlinie zusammenbringen und eine neue Mitte entstehen lassen. „Ich bin beeindruckt von der Größe des Entwicklungsbereichs. Demgegenüber steht das Schulgelände samt Gebäudebestand in Neukirchen, das die Gemeinde nachhaltig umnutzen möchte“, so der Minister. Durch die Umnutzung des Schulgebäudes soll die gebundene „graue Energie“ des Bestandes für ein nachbarschaftliches Wohnquartier nutzbar gemacht werden und für den Erneuerungsprozess in der Gemeinde stehen.

Natur, Leben, Wohnen und Arbeiten

Der oberfränkische Markt Mainleus beabsichtigt, auf dem ehemaligen Spinnereigelände ein Quartier zu entwickeln, in dem die Themen Natur, Leben, Wohnen und Arbeiten miteinander verknüpft werden. Laut Bernreiter „ist es eine große Herausforderung, das Areal der ehemaligen Spinnerei in Mainleus in ein neues, vielfältiges Quartier zu entwickeln. Es gibt viele Gemeinden in Bayern mit ähnlichen Industriearealen. Deshalb hoffe ich, dass dieses Projekt Vorbildwirkung für andere Kommunen entfalten kann.“ Der Markt Mainleus möchte den Gebäudebestand auf dem Areal für neue Wohnformen und attraktive Co-Workings Spaces sowie Start-Up Inkubators nutzen.

Die mittelfränkische Stadt Roth plant, auf dem ehemaligen Gelände der LEONI Kabel GmbH einen nachhaltigen Stadtteil mit einer Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Bildung zu entwickeln. „Mit dem innenstadtnahen LEONI-Gelände in Roth haben wir ein tolles Projekt, das zur Entlastung des Ballungsraums Nürnberg beitragen kann“, hob der Minister hervor. „Die Lage an der Regnitz ist sicher eine planerische Herausforderung, aber gleichzeitig auch eine Chance, um einzigartige Qualitäten in dem zukünftigen Stadtteil herauszuarbeiten.“

Autarkes Lebensquartier

In Unterfranken hat es sich die Stadt Münnerstadt zur Aufgabe gemacht, auf dem ehemaligen Gelände einer Gärtnerei ein autarkes Lebensquartier im Grünen zu entwickeln. „Vorrangige Innenentwicklung ist ein wichtiger Bestandteil nachhaltiger Siedlungsentwicklung und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz“, freute sich Bernreiter.

Die schwäbische Gemeinde Wildpoldsried will auf drei Flächen Wohnraum für junge Erwachsene, Familien und ältere Menschen schaffen. „Die innovativen Ideen der Gemeinde Wildpoldsried haben das Auswahlgremium überzeugt. Als Energiedorf hat die Gemeinde bereits viele Erfahrungen in den Themenbereichen Klima, Nachhaltigkeit und Smart-City. Diese bilden die Grundlage für das Modellprojekt und sollen folgerichtig weiterentwickelt werden“, stellte der Minister fest.

Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung mit allen ausgewählten Projektstädten und -gemeinden im Bauministerium ist das Projekt kürzlich in die Bearbeitungsphase gestartet. Anschließend werden die Modellkommunen zusammen mit interdisziplinären Planungsteams Konzepte für die Entwicklungsflächen erarbeiten. Dabei sollen die Bürgerinnen und Bürger vor Ort intensiv eingebunden werden. Während dieser Konzeptphase erhalten die Pilotprojekte fachliche Beratung durch ein Expertengremium.

Die Planungsverfahren werden mit Fördermitteln in Höhe von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten unterstützt.

DK

 

 

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