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(GZ-20-2017)
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► Interpellation zum Schulsport im Landtag:

 

Mehr Bewegung im Interesse der Gesundheit

 

Die Freien Wähler fordern mehr Sportunterricht an Bayerns Schulen. Dafür soll die Staatsregierung dem Schulsport, der gegenwärtig nicht oben auf ihrer bildungspolitischen Prioritätenliste stehe, größere Bedeutung beimessen. Dies erklärte der bildungspolitische Sprecher der FW-Landtagsfraktion, Michael Piazolo, in einer Landtagsdebatte zur Antwort der Staatsregierung auf eine Interpellation seiner Fraktion zum Thema „Bewegtes Lernen 2020“.

Für den FW-Abgeordneten ist Sport in der Schule das einzige Bewegungsfach. Er fördere Konzentration und Koordination und beuge Übergewicht vor. Piazolo forderte die Einführung einer dritten Sportstunde für Erstklässler sowie mehr Schwimmunterricht in der Grundschule. In den Jahrgangsstufen zwei bis vier sei diese bereits Pflicht, jedoch nicht in der schwierigen Übergangsphase vom „Spielkind“ im Kindergarten zum „Sitzkind“ an den Schulen. Darüber hinaus sollten bis spätestens zur sechsten Klasse alle Schüler das Jugendschwimmabzeichen Bronze haben. Hierbei gehe es nicht nur um Bewegung, sondern auch um die Fähigkeit zur Rettung des eigenen Lebens. Vor allem an den Grundschulen müssten mehr ausgebildete Sportlehrer unterrichten. Zur Umsetzung seiner Forderungen seien 163 zusätzliche Lehrerstellen erforderlich‚ erläuterte Piazolo.

Zahlreiche ergänzende Angebote

Der bildungspolitische Sprecher der CSU-Fraktion, Gerhard Waschler, wies die Kritik Piazolos zurück. Schulsport beschränke sich nicht auf den Stundenplan. Bewegung sei wichtig, egal ob im pflichtmäßigen Schulsport oder im freiwilligen Wahlkurs der Ganztagsschule. Waschler verwies auf zahlreiche ergänzende Angebote wie „Sport nach 1“ oder „Voll in Form“, die in vielen Schulen zum Programm gehörten. Zudem bestünden mehrere Ganztagesangebote aus sportlichen Betätigungen. Wer zusätzlichen regulären Sportunterricht einführen wolle, müsse wissen, dass dies entweder mit mehr Unterricht für die Schüler verbunden sei oder anderweitig Kürzungen nach sich ziehe.

Für Diana Stachowitz (SPD) besteht im Schulsport ein großer Nachholbedarf. Die Bewegungsund Koordinationsfähigkeit bei Kindern nehme stetig ab, was mehrere Studien belegten. Gleichzeitig steige jedoch die Zahl von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes und Übergewicht. Hier seien auch die Schulen gefordert, eine Stunde Bewegung täglich im Interesse der Gesundheit müsse möglich sein.

Frage der Inklusion

Stachowitz begrüßte die zahlreichen, den Sportunterricht ergänzenden Projekte, die jedoch noch mehr in die Fläche gebracht werden müssten. Völlig ungeklärt hingegen lasse die Staatsregierung nach wie vor die Frage der Inklusion behinderter Kinder in den Schulsport. Auch Thomas Gehring (Grüne) sprach sich für mehr Bewegung im Schulalltag aus. Er verwies zudem auf die besondere Bedeutung des Sports für die Integration von Zuwandererkindern. Schon deswegen müssten die Angebote erweitert werden.

Kultusstaatssekretär Georg Eisenreich hält den Sportunterricht an Schulen für unverzichtbar. Dieser werde von der Staatsregierung als „elementarer Beitrag für eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung“ gesichert. Ein weiterer Ausbau des Sportunterrichts sei sicher wünschenswert, müsse jedoch im Kontext der aktuellen bildungspolitischen Herausforderungen betrachtet werden.

Eisenreich kündigte die verstärkte Förderung von Projekten zur Sport, Bewegungs- und Gesundheitserziehung an den Schulen an. Zu deren Umsetzung leiste der Freistaat über erhöhte Fördersätze einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Sportinfrastruktur. So habe man u.a. die Bestandsschutzgarantien bei der Generalsanierung von schulisch genutzten Schwimmbädern, Sporthallen und Außensportanlagen erweitert. 

rm

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