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(GZ-13-2022)
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► Landtagspräsidentin Ilse Aigner – zweiter Frauen-Kongress:

 

Frauenquote im Plenarsaal: 100 Prozent!

Rund 200 Frauen sind der Einladung von Landtagspräsidentin Ilse Aigner zum Kongress „Frauen in Parlamente!“ gefolgt. Im Bayerischen Landtag erlebten sie einen Tag voller Motivation, Netzwerken und Coaching. Ziel der zweiten „FIP!“-Veranstaltung mit zahlreichen Workshops war es, mehr Frauen zu ermutigen und zu befähigen, ihren Weg in die Politik zu finden.

Der Mix machts! Politikerinnen sind für das Zusammenleben in unserem Gemeinwesen auf allen Ebenen so unverzichtbar wie ihre männlichen Kollegen. Landtagspräsidentin Ilse Aigner macht sich deshalb stark dafür, dass mehr Frauen den Weg in die Politik finden. Bild: Stefan Obermeier / Bayerischer Landtag
Der Mix machts! Politikerinnen sind für das Zusammenleben in unserem Gemeinwesen auf allen Ebenen so unverzichtbar wie ihre männlichen Kollegen. Landtagspräsidentin Ilse Aigner macht sich deshalb stark dafür, dass mehr Frauen den Weg in die Politik finden. Bild: Stefan Obermeier / Bayerischer Landtag

Eine Frauenquote von nahezu 100 Prozent im Plenarsaal des Bayerischen Landtags: Beim zweiten Kongress „Frauen in Parlamente!“ haben sich mehr als 200 Mandatsträgerinnen, Kandidatinnen und politisch interessierte Frauen im Bayerischen Landtag ausgetauscht und coachen lassen.

„Der ganze Plenarsaal voller Frauen, die für die Politik brennen! Das stimmt mich sehr froh für die Zukunft. Und es beeindruckt mich zu erleben, wie sehr sich die Frauen gegenseitig unterstützen. Ich selbst war oft die erste oder einzige Frau inmitten von Männern – umso mehr weiß ich, wie wichtig es ist, Netzwerke zu bilden. Wenn auch nur einige von ihnen nun den Schritt in die Politik wagen oder kandidieren, haben wir viel erreicht. Denn unser Ziel muss es sein, einen deutlich höheren Frauenanteil auf allen Ebenen zu erreichen“, begrüßte Landtagspräsidentin Ilse Aigner die aus ganz Bayern angereisten Teilnehmerinnen.

Die Strukturen ändern – nicht die Frauen

Die Keynote hielt Prof. Barbara Thiessen, Leiterin des Instituts Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung an der Hochschule Landshut, zum Thema „Frauen in Parlamente – und welche Fouls auf sie warten“. Dabei plädierte sie: „Wir müssen die Strukturen ändern, nicht die Frauen.“ Dies gelte für Parteien ebenso wie für politische Institutionen, denn Regeln und vorherrschende Kultur seien noch immer von Männern geprägt, wie eine ihrer Studien über Frauen in der Kommunalpolitik gezeigt habe.

Tipps und Hinweise für die politische Arbeit

In den folgenden Workshops bekamen die Teilnehmerinnen konkrete Tipps und Hinweise für ihre politische Arbeit: So zeigte Rechtsanwältin Josephine Ballon von der Beratungsstelle Hate Aid den Frauen auf, wie sie sich konkret gegen Hate Speech – auch juristisch – zur Wehr setzen können. Die PR-Spezialistinnen Johannah Illgner und Kristina Scheuermann („Plan W“) leiteten dazu an, eine individuelle Social-Media-Strategie für die eigenen Accounts zu erstellen. Und die Schauspielerin Dagmar D’Alessio gab Anregungen für ein souveränes Auftreten in verschiedenen Situationen als Politikerin.

Nur 27 Prozent weibliche Abgeordnete

Schon 2019 kamen bei der ersten „FIP!“-Konferenz rund 300 Frauen zusammen, um sich auszutauschen und zu vernetzen. Das Anliegen von Landtagspräsidentin Ilse Aigner ist es, mehr Frauen dafür zu gewinnen, sich politisch zu engagieren und ihren Weg in den Parteien zu machen – damit am Ende auch das Verhältnis unter den Abgeordneten ein ausgeglicheneres wird. Aktuell sind lediglich 55 von 205 Abgeordneten weiblich – also 27 Prozent.

 

 

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