Kommunale Praxiszurück

(GZ-14-2021)
gz kommunale praxis
GZ-Plus-Mitgliedschaft

► Leben in der Mitte der Gesellschaft:

 

Bayerischer Demenzpreis für kreative Projekte

 

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat in Nürnberg herausragende Projekte aus Oberfranken, Mittelfranken und der Oberpfalz mit dem Bayerischen Demenzpreis ausgezeichnet. Nach seinen Worten „tragen die Preisträger mit ihren innovativen Projekten dazu bei, dass Betroffene ein Leben in der Mitte der Gesellschaft führen können und sind Vorbilder für ganz Bayern.“

Unter 47 eingereichten Projekten machte das Projekt „Leasinghühner“ des Seniorenzentrums Johann Hinrich Wichern aus Forchheim in Oberfranken das Rennen. Ziel des mit 3.000 Euro dotierten Projekts ist es, mit der Betreuung der Hühner für Menschen mit Demenz eine sinnhafte Aufgabe zu schaffen und durch das Leasingangebot Kontakte zu Menschen, die nicht in der Einrichtung leben, zu ermöglichen. Die Einrichtung beteiligt zum Beispiel auch Kindergartenkinder.

Mit dem 2. Preis (2.000 Euro) wurde das Projekt „Interkulturelle Beratung und Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen“ des Vereins Helfende Hand International – HeHanI e. V. aus Nürnberg in Mittelfranken bedacht. Der Verein bietet kultursensible Begleitung sowie Beratung und veranstaltet Gesundheitskurse sowie niederschwellige kultursensible Angebote.

Belastung für Betroffene reduzieren

Den 3. Preis (1.000 Euro) errang das Projekt „Stationsübergreifende Demenzbetreuung im Akutkrankenhaus“ des Kommunalunternehmens Krankenhäuser des Landkreises Amberg-Sulzbach, St. Anna Krankenhaus. Das St. Anna Krankenhaus bietet Patientinnen und Patienten mit Demenz im eigens geschaffenen demenzgerecht gestalteten „Sonnenstüberl“ Aktivierung und Betreuung durch eine Pflegefachkraft und geschulte Ehrenamtliche. Dort wird beispielsweise auch gemeinsam das Frühstück zubereitet und gegessen. Der Krankenhausaufenthalt ist durch die stationsübergreifende Demenzbetreuung für die Betroffenen mit einer geringeren Belastung verbunden.

Neben den drei Preisträgern erhielten folgende Projekte Anerkennungsurkunden: das Projekt „Klettern trotz(t) Demenz“ der Diakoniestation Oberasbach der Diakonie im Landkreis Fürth gGmbH, die „Praxisstudie zum herausfordernden Verhalten von Bewohnern mit extremen Verhaltensauffälligkeiten im Altenheim“ des Caritas Altenheims St. Franziskus Kolbermoor (Landkreis Rosenheim) und das Projekt „Die Frankengartler und ihr grünes Quartier am Streitberger Berg“ des Seniorenzentrums Martin Luther in Wiesenttal (Landkreis Forchheim).

Laut dem Minister ist die Zahl der Menschen mit Demenz groß. Bereits heute lebten in Bayern mehr als 240.000 Betroffene, im Jahr 2030 werden es voraussichtlich 300.000 Menschen mit Demenz sein.

„Unser Ziel muss es daher sein, die Gesellschaft zu sensibilisieren und für mehr Akzeptanz zu sorgen. Wir brauchen eine Gesellschaft, in der Menschen mit Demenz mittendrin sind.“

Der Bayerische Demenzpreis wird seit 2015 verliehen. Für den Preis können sich Verbände, Vereine, Kommunen, Schulen, Organisationen und Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens, Körperschaften des Öffentlichen Rechts sowie Unternehmen bewerben.

DK

 

Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?
Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!

 

GemeindeZeitung

Kommunale Praxis

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung