Aus den Kommunenzurück

(GZ-12-2020)
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► Herstellung im Landkreis Günzburg:

 

Schutzausrüstung aus dem 3D-Drucker

 

Durch sehr viel privates Engagement konnten in den vergangenen zwei Wochen über 1.300 Schutzvisiere für Kliniken und Arztpraxen im Landkreis Günzburg beschafft werden. Das Besondere daran: Die Halterungen und Versteifungen kommen aus dem 3-D Drucker.

Anna Schmid und Bernhard Bacherle von der Führungsgruppe Katastrophenschutz präsentieren Schutzausrüstung aus dem 3-D-Drucker. Bild: Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landkreis Günzburg
Anna Schmid und Bernhard Bacherle von der Führungsgruppe Katastrophenschutz präsentieren Schutzausrüstung aus dem 3-D-Drucker. Bild: Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landkreis Günzburg

Die Idee dazu kam von einem Landkreisbürger. Über das Internet hatte er von ähnlichen Aktionen in anderen Landkreisen erfahren, ein Muster gedruckt und dem Kreisklinikum zur Ansicht geschickt. Dort war man so begeistert, dass gleich eine Großbestellung folgte. Um das Unterfangen zu koordinieren und die Verteilung zentral zu gestalten nahm sich der Katastrophenschutz des Landkreises Günzburg der Organisation an.

Über 1.300 Schutzvisiere

Nach einem Aufruf über die Günzburger Zeitung und über das Radio haben sich in kürzester Zeit über 70 Personen gemeldet, die einen 3D-Drucker zu Hause haben. 45 Drucker konnten die Datei und das Material verarbeiten. Dabei wird PET- oder PLA-Plastik erhitzt, verflüssigt und über eine Düse als dünner Strahl auf einen Träger aufgebracht.

Auf der Trägerplatte erkaltet das Material wieder und wird fest. Schicht für Schicht entsteht so ein ganzes Modell. In diesem Fall eine Kopfbandhalterung und eine Versteifung auf Höhe des Kinns, um ein Schutzvisier aus Plexiglas anzubringen.

Die Plexiglasscheiben wurden dann von der Firma Carmagnani Lasertechnik in Günzburg und von Erodiertechnik Naumann in Leipheim zum Selbstkostenpreis hergestellt. Im Landratsamt, im Katastrophenschutz wurden die Sets schließlich zusammengesetzt und mit Gummibändern versehen. In kürzester Zeit konnten so über 1.300 Schutzvisiere an Kliniken und Arztpraxen im Landkreis verteilt werden. Die Schilde sind leicht, flexibel und mehrfach desinfizierbar.

Diese tolle Aktion zeigt, wie schnell mit neuen Technologien und viel bürgerschaftlichem Engagement auch in Krisenzeiten schnell geholfen werden kann. Die Landkreisverwaltung bedankt sich bei allen Unterstützern für das unermüdliche Drucken bei Tag und Nacht.

 hajo

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