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(GZ-10-2022)
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„Gesundheitswesen auf den Prüfstand“

Herrmann und Holetschek sehen Optimierungsbedarf

Neuendettelsau. „Unser Gesundheitswesen muss ständig verbessert und an aktuelle Herausforderungen angepasst werden“, so CSU-Bezirksvorsitzender Joachim Herrmann bei einer erweiterten Vorstandssitzung des CSU-Bezirksverbandes Mittelfranken. „Wir wollen, dass die Menschen auch in Zukunft in unserem Land auf eine hervorragende medizinische und  pflegerische Versorgung vertrauen können“. Deshalb sei es ihm wichtig gewesen, mit Klaus Holetschek, dem in Bayern zuständigen Staatsminister, auch alle anderen politischen Ebenen von Europa über den Bund, das Land und die Kommunen an einen Tisch zu bekommen.

V.l. Staatsminister Joachim Herrmann und Staatsminister Klaus Holetschek sowie Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner und DIAKONEO-Vorstandsvorsitzender Dr. Mathias Hartmann. Bild: pmw
V.l. Staatsminister Joachim Herrmann und Staatsminister Klaus Holetschek sowie Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner und DIAKONEO-Vorstandsvorsitzender Dr. Mathias Hartmann. Bild: pmw

Im mittelfränkischen Neuendettelsau, am Sitz der DIAKONEO, erläuterte eingangs Vorstandsvorsitzender Dr. Mathias Hartmann die Arbeitsweise des international vernetzten diakonischen Unternehmens mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden in über 200 Einrichtungen mit vielfältigen Leistungen. „Dank politischer Unterstützung hat unsere Arbeit im Dienst am Menschen die seit Corona schwierige Zeit stabil überstanden“. Er sprach aber auch von einer „extrem herausfordernden Situation für die Mitarbeitenden“ und von der schwierigen Suche nach Fach- und Nachwuchskräften.

Auch Klaus Holetschek berichtete von „vielfältigen Problemen“, nicht nur beim Mangel an Pflegekräften. Dem Bayerischen Staatsminister für Gesundheit und Pflege gehe es vor allem auch um die Würde im Alter. Deshalb plädierte er für eine umfassende Pflegereform zur Optimierung von häuslicher, ambulanter und stationärer Pflege. „Für die häusliche Versorgung und zur Entlastung pflegender Angehöriger brauchen wir neben einer vernetzten ambulanten pflegerischen Versorgung mehr Beratungs- und Betreuungsangebote“. Sieben von zehn Pflegebedürftigen würden in Bayern zu Hause, meist von Angehörigen, versorgt und diesen müsse möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in vertrauter Umgebung ermöglicht werden.

Ausbau von Tages- und Kurzzeitpflege notwendig

Eben deshalb müsse die Tages- und Kurzzeitpflege ausgebaut werden, „soweit in kommunaler Hand aber kostendeckend“, ergänzte Landrat Dr. Jürgen Ludwig und berichtete für den Landkreis Ansbach von einem deutlich erweiterten, individuellen, kostenlosen und trägerunabhängigen Beratungsangebot. Mit Blick auf das allgemeine Gesundheitswesen sprach er von einer „Überbürokratisierung im Krankenhauswesen“ und von „einem Systemproblem, wenn zwei Drittel der Krankenhäuser defizitär arbeiten müssen“.

Strukturen neu denken

„Strukturen der Versorgung und des Gesundheitswesens insgesamt müssen neu und sektorenübergreifend gedacht werden“, meinte auch Emmi Zeulner aus Oberfranken, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages. „Bei ihren diesbezüglichen Aufgaben dürfen die Kommunen aber nicht alleine gelassen werden“.

Als Landesvorstandsmitglied des Gesundheits- und Pflegepolitischen Arbeitskreises der CSU (GPA) sprach Rita Zöllner aus Möhrendorf über deutlich zu verbessernde Arbeits- und Ausbildungsbedingungen und Peter Daniel Forster, Fraktionsvorsitzender der CSU im mittelfränkischen Bezirkstag, brachte die Schwierigkeiten bei der Anerkennung ausländischer Ausbildungsabschlüsse zur Sprache.

Der Bayerische Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Joachim Herrmann, war sich mit seinem Ministerkollegen Klaus Holetschek darin einig, dass das gesamte Gesundheitswesen auf den Prüfstand gehöre, die Krankenhäuser, die Arzneimittelversorgung, wo vor allem die Bundesregierung und die EU gefordert seien, aber auch das Vergaberecht, der Datenschutz und die zunehmende Ökonomisierung der Ärzteversorgung. „Bei allem gilt, Maß und Mitte zu finden“ meinten Herrmann und Holetschek und legten Wert darauf, dass die Pflegestrukturen gemeinsam mit den Kommunen vor Ort zu erörtern und letztlich zu gestalten sind.

pmw

 

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