Politikzurück

(GZ-6-2021)
gz landespolitik

► CSU LIVE zum Weltfrauentag:

 

Warum wir starke Frauen brauchen

 

Starke Politik braucht starke Frauen. Bei einer Live-Veranstaltung der CSU unter dem Motto „Zwischen Parität, Gendersternchen und #MeToo – warum wir starke Frauen brauchen“ forderte die Vorsitzende der Frauen-Union Bayern, MdL Ulrike Scharf, die gleiche Teilhabe von Frauen und Männern in der Politik. Es gelte, gezielt um Frauen zu werben und sie für ein politisches Engagement zu begeistern.

Laut Scharf ist der Frauenanteil in den Parlamenten und kommunalen Gremien immer noch erschreckend gering. „Unsere Gesellschaft wird nicht richtig abgebildet. 50 Prozent davon sind wir Frauen – wir müssen auch dementsprechend repräsentiert werden.“

Alte Rollenmuster und neue Herausforderungen

Gerade durch die Corona-Pandemie seien Frauen häufig in alte Rollenmuster zurückgedrängt worden und sähen sich neuen Herausforderungen ausgesetzt. Bereits überwunden geglaubte Stereotype kämen wieder zum Vorschein und Klischees würden befördert.

Gleichwohl sei in der Krise auch eine Chance zu sehen, betonte die FU-Vorsitzende: „Das Bewusstsein für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung von Frauen ist im letzten Jahr gestiegen.

Wir müssen aufpassen, dass wir keine Rolle rückwärts erleben, aber wir haben auch die große Chance viele aktive, engagierte und hoch qualifizierte Frauen für die Politik zu gewinnen. Frauen wollen sich einbringen, mitgestalten und Verantwortung übernehmen.“

Gemischte Teams sind erfolgreicher

Scharf zufolge zeigen unterschiedliche Studien, dass gemischte Teams erfolgreicher sind. Vor diesem Hintergrund „können wir es uns nicht leisten, auf die Kompetenzen, Erfahrungen und die Sichtweisen von Frauen in einer modernen, weltoffenen Volkspartei zu verzichten. Jede Frau und jeder Mann ist wichtig für unsere Zukunftsfähigkeit!“

Größter Nachholbedarf in der Kommunalpolitik

Nach den Worten von Landtagspräsidentin Ilse Aigner bemüht sich die CSU um eine gleichberechtigte Listenaufstellung für Frauen und Männer auf den Bundestags- und Landtagslisten. Der größte Nachholbedarf bestehe in der Kommunalpolitik. Auch für Direktmandate müsste ihre Partei künftig häufiger Frauen nominieren, unterstrich Aigner: „Wir haben einfach zu wenige, grundsätzlich. Und deswegen müssen wir daran arbeiten.“

Bedenken ihrer Partei gegen eine Frauenquote könne sie zwar nachvollziehen, doch habe sich gezeigt, dass man mit bloßen Appellen und Reden lange nicht weitergekommen sei, erklärte Aigner.

Für eine größere Sichtbarkeit und Beteiligung von Frauen in der Politik bräuchte es „von oben einen Sog, der die Frauen dann nachzieht“. Aigner wies aber auch darauf hin, dass trotz eines niedrigen Frauenanteils unter CSU-Mitgliedern die Partei überdurchschnittlich oft von Frauen gewählt werde.

Elementarer Baustein einer zukunftsfesten Demokratie

Vor dem Hintergrund, dass der Anteil der Bürgermeisterinnen in Deutschland gesunken ist, mahnte der Deutsche Städte- und Gemeindebund anlässlich des Weltfrauentages, Frauenpolitik wieder stärker in den Fokus zu rücken. Ein hoher Anteil politisch engagierter Frauen sei ein elementarer Baustein einer zukunftsfesten Demokratie.
„Bis vor kurzem haben wir noch geschätzt, dass jedes zehnte Rathaus von einer Frau geführt wird.

Nach neuesten Umfrageergebnissen sind es nun nur noch neun Prozent. Dass wir beim Anteil der Frauen in den kommunalen Führungspositionen nicht einmal das niedrige Niveau halten können, dürfen wir nicht länger hinnehmen“, hob Referatsleiterin Dr. Janina Salden, verantwortlich für den Arbeitskreis Frauen in Kommunen und Kommunalpolitik beim DStGB, hervor.

Ein höherer Frauenanteil sei nicht nur aus demokratischen Gesichtspunkten wichtig, sondern insbesondere auch, weil Frauen Kompetenzen, Sichtweisen und Alltagserfahrungen in die Kommunalpolitik einbringen können, die unverzichtbar sind, um die örtliche Gemeinschaft zu stärken und Politik und Verwaltung zukunftsfest aufzustellen. Mehr Frauen in Kommunen und Kommunalpolitik führten auch zu einer höheren Qualität der getroffenen politischen Entscheidungen.

Veraltete Rollenbilder

Um mehr weibliche Führungskräfte und Repräsentantinnen zu gewinnen, müsse sich der Blick vor allem auf Strukturen und Rahmenbedingungen politischen Engagements insgesamt richten. „Dabei müssen wir uns von veralteten Rollenbildern verabschieden.

Das sogenannte Vereinbarkeitsthema darf im Jahr 2021 kein rein weibliches mehr sein. Wir müssen Strukturen schaffen, die familienfreundlich sind; von flexibleren Arbeitszeitmodellen und Homeoffice-Regeln können junge Väter genauso profitieren wie männliche pflegende Angehörige“, führte Salden aus.

Laut Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg „haben wir im Lockdown neue Arbeitsstrukturen entwickelt. Teilweise sehr zeitintensive Präsenztermine werden als Online-Veranstaltungen kürzer, sachlicher und effektiver. Wenn es uns gelingt, hieran anzuknüpfen, haben wir gute Chance, die Kommunalpolitik für Frauen attraktiver zu machen.“

Wichtige Netzwerke

„Aus vielen Gesprächen mit Kommunalpolitikerinnen wissen wir, wie wichtig die Netzwerke von engagierten Frauen sind, die sich über die letzten Jahre und Jahrzehnte zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung gebildet haben. Allerdings operieren diese derzeit vielfach noch eher im Verborgenen. Sie müssen mehr in der Öffentlichkeit kommuniziert werden“, forderte Salden.

„Hierin liegt eine Chance, Nachwuchs zu gewinnen. Denn hier sind die Vorbilder, Wegbereiterinnen und Mutmacherinnen, die den Nachwuchs motivieren und Spaß am Gestalten vermitteln. Die etablierten Frauen-Netzwerke müssen von sich reden machen!“, bekräftigte Salden.

DK

 

Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?
Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!

 

GemeindeZeitung

Politik

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung