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(GZ-5-2021)
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► Erste Tagung des Bayerischen Energiebeirats:

 

Fortschritte in der Energiewende

 

„Wir sind im Ausbau der Erneuerbaren Energien gut vorangekommen und werden mit unserer innovativen Technologieförderung die Energiewende weiter beschleunigen, neue Arbeitsplätze schaffen und für Wertschöpfung sorgen“, erklärte Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger anlässlich der ersten Tagung des von ihm gegründeten Bayerischen Energiebeirats. Mit den 75 Mitgliedern wurde die Roadmap zu einer sicheren, bezahlbaren und klimafreundlichen Energieversorgung im Freistaat diskutiert.

Folgende Fortschritte sind Aiwanger zufolge erzielt worden: Das bayerische Kontingent für Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf Acker- und Grünflächen in benachteiligten Gebieten wurde auf 200 pro Jahr ausgeweitet, womit in 2019 und 2020 insgesamt ein Plus von 800 Megawatt zusätzlicher Solarleistung installiert werden kann. Ein großer Erfolg sei das PV-Speicherprogramm, das mit über 30.000 Anträgen die flexible Nutzung von PV-Strom für Bürger erheblich erhöht.

Windkraft und Biomasse

Für den Ausbau der Windenergie wurde mit der Initiative AUFWIND und den Windkümmerern für 38 Kommunen eine breite Diskussion angestoßen, die aus Sicht des Ministers zur Akzeptanz von Windkraftanlagen führen wird.

Mit der Möglichkeit, Kommunen finanziell am Ertrag von Windrädern zu beteiligen sowie der Berücksichtigung von weniger windstarken Standorten sei es dem Freistaat gelungen, wesentliche Forderungen im neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu verankern. Auch Biomasseheizwerke seien im Trend: Hier wurden mit 2,2 Millionen Euro so viel Fördermittel wie nie zuvor bewilligt.

Darüber hinaus wurde der Etat des Bayerischen Energieforschungsprogramms (EFP), das Technologien zur nicht-fossilen Energieversorgung unterstützt, über die „Hightech-Agenda plus“ um 16,7 Millionen Euro erhöht. Regular betrug der Etat in 2020 14 Millionen Euro.

Mit Wasserstofftechnologie Marktpotenziale erschließen

Ganz klar liegt der Fokus laut Aiwanger auf der Wasserstofftechnologie, mit der im Rahmen der Bayerischen Wasserstoffstrategie Marktpotenziale erschlossen und ausgebaut werden sollen. Mit dem Bayerischen Wasserstoffbündnis, das bereits über 130 Mitglieder zählt, werde sich der Freistaat in Deutschland und Europa als führende Wasserstoffregion etablieren.

„Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich für bundesweite und europäische Förderprojekte bewerben – in der EU stehen viele Milliarden Euro an Fördermitteln zur Verfügung - werden von uns bestmöglich unterstützt, um Innovationscluster zu etablieren und zu stärken“, bekräftigte der Minister.

Bayern ist Technologieführer

Als ersten Schritt für bayerische Programme hat das Wirtschaftsministerium die Förderung für 100 Wasserstofftankstellen für Nutzfahrzeuge gestartet, für die es bereits viele Interessenten gibt.

Leuchtturmprojekte wie die Erforschung einer Elektrolyseanlage für die Kombination mit Wind-, Solar- oder Biomasseanlagen oder die Entwicklung einer Brennstoffzelle für Lkws stärkten die Position des Freistaats als Technologieführer und setzten Maßstäbe für eine klimafreundliche Energieerzeugung und -speicherung.

Auch in anderen Bereichen seien smarte Technologien der Schlüssel zum Erfolg der Energiewende: Als Beispiel führte Aiwanger die Überbauung von Agrarflächen mit neuartigen, röhrenförmigen Solarpaneelen an. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein vom Wirtschaftsministerium gefördertes Projekt. Das Thema Agri-PV, d.h. die Kombination von landwirtschaftlicher Nutzung und gleichzeitiger Solarenergieerzeugung, soll stärker unterstützt werden. Derzeit werden zwei EU-Agri-PV-Projekte in Bayern geplant.

Neue Landesagentur

„Mit der neu gegründeten Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK) in Regensburg werden wir Kommunen und Verbände in der Energiewende unterstützen“, fuhr der Minister fort.

LENK-Leiter Dr. Ulrich Buchhauser ergänzte: „Die Verwaltungen können mit unserer Hilfe Projekte der Energiewende effizienter angehen.“

Als Anlaufstelle für Erfinder dient LENK auch als Inkubator für Ideen rund um das Thema Energiewende. LENK wird außerdem die zentrale Anlaufstelle für die angestrebte Klimaneutralität aller Einrichtungen der Staatsverwaltung sein.

Nach Auffassung des Vorsitzenden des Verbands der bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW), Klaus Steiner, ist der Energiebeirat eine sinnvolle Einrichtung. Zu kurz gekommen sei freilich das Thema Netzausbau – dabei sei dieser zentral für die Versorgungssicherheit. Nicht nur was die großen Stromautobahnen angehe, sondern auch die Verteilnetze vor Ort. „Das hat uns Vertretern der klassischen Energiewirtschaft gefehlt“, unterstrich Steiner gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.

DK

 

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