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(GZ-12-2022)
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► Sudetendeutscher Tag und Heimattag der Siebenbürger Sachsen:

 

Zukunftsgestalter und Brückenbauer

Der wertvolle Beitrag der Vertriebenen in ihrer neuen bayerischen Heimat wurde beim Sudetendeutschen Tag in Hof und der umliegenden Region Euregio Egrensis ebenso gewürdigt wie beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl. Festgäste waren unter anderem Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann.

Maiandacht des Bundes der Vertriebenen in St. Ulrich Königsbrunn. Unser Bild entstand auf der Westtreppe des Gotteshauses. Oben v.l. neben Mann mit Hut MdL Carolina Trautner, Altstadtrat Heinrich Bachmann (Haunstetten), 2. Bürgermeister Manfred Salz (Untermeitingen), Mitte Kurt Aue, dahinter Bürgermeister Bernd Kränzle (Augsburg), MdL Andreas Jäckel (Augsburg), MdB Dr. Volker Ullrich, davor Altlandrat Dr. Karl Vogele (Schwabmünchen), Staatsminister a.D. Dr. Thomas Goppel (Eresing), Manfred Nerlinger (Bürgermeister Wehringen), Bürgermeister Franz Feigl (Königsbrunn), Anton Schön und Hannelore Herrmann mit Fahne SL Gersthofen. Vorne Mitte BdV Vors. Augsburg Stadt, Dr. Hella Gerber, rechts daneben Annemarie Probst (Meitingen). Text: Kurt Aue; Foto: Yasmin Dorstauter
Maiandacht des Bundes der Vertriebenen in St. Ulrich Königsbrunn. Unser Bild entstand auf der Westtreppe des Gotteshauses. Oben v.l. neben Mann mit Hut MdL Carolina Trautner, Altstadtrat Heinrich Bachmann (Haunstetten), 2. Bürgermeister Manfred Salz (Untermeitingen), Mitte Kurt Aue, dahinter Bürgermeister Bernd Kränzle (Augsburg), MdL Andreas Jäckel (Augsburg), MdB Dr. Volker Ullrich, davor Altlandrat Dr. Karl Vogele (Schwabmünchen), Staatsminister a.D. Dr. Thomas Goppel (Eresing), Manfred Nerlinger (Bürgermeister Wehringen), Bürgermeister Franz Feigl (Königsbrunn), Anton Schön und Hannelore Herrmann mit Fahne SL Gersthofen. Vorne Mitte BdV Vors. Augsburg Stadt, Dr. Hella Gerber, rechts daneben Annemarie Probst (Meitingen). Text: Kurt Aue; Foto: Yasmin Dorstauter

Unter dem Motto „Dialog überwindet Grenzen“ bot der Sudetendeutsche Tag ein vielfältiges Programm für alle Altersgruppen. Dazu zählte neben dem traditionellen Volkstumsabend und dem beliebten böhmische Dorffest die feierliche Vergabe des Europäischen Karls-Preises der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Geehrt wurden der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis – er erhielt den Preis für das Jahr 2020, damals fiel die Verleihung wegen der Corona-Pandemie aus.

Iohannis sprach sich unter anderem für eine starke Europäische Union aus. Selenskyj soll die Auszeichnung in Kiew überreicht bekommen, wenn es die Lage zulässt. Mit seiner Tapferkeit und seinem Augenmaß sei der Präsident der Ukraine einer der bedeutendsten Europäer der Gegenwart, betonte Bernd Posselt, der Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft.

Kulturelle Vielfalt, Werte und Geschichtsbewusstsein

Eröffnet wurde der 72. Sudetendeutschen Tag von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf. Sie zeigte sich „begeistert von der kulturellen Vielfalt, den Werten und dem Geschichtsbewusstsein unseres vierten Stammes. Wer es nicht selbst erlebt hat, kann nicht erahnen, wie furchtbar Flucht und Vertreibung sind. Die Sudetendeutschen sind durch ihre Geschichte zu Zukunftsgestaltern geworden – zu Brückenbauern nach Tschechien und zu Europäern aus innerstem Antrieb. Unsere gemeinsame Aufgabe lautet: Kultur und Geschichte der Heimatvertriebenen lebendig halten, mit aller Kraft weiterarbeiten für ein freies und friedliches Europa.“

Söder: Erinnerung und Zukunft im Einklang

In seiner Festansprache würdigte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die Arbeit der Sudetendeutschen Landsmannschaft: Sie bringe Erinnerung und Zukunft in Einklang und sei ein Statement für ein geeintes Europa. Wegschauen sei keine Option: „Das Gebot der Stunde ist Handeln mit offenem Herzen und klugem Verstand.“ Den Sudetendeutschen Tag bezeichnete der Ministerpräsident als „Vergewisserung von Tradition und Heimat, Bekenntnis für Frieden und Freiheit sowie Botschaft für Solidarität mit der Ukraine“. Söder kündigte an, der Freistaat wolle die Zusammenarbeit mit Tschechien vertiefen. Er werde im Juli nach Prag reisen, um mit dem tschechischen Premier Petr Fiala zusammenzutreffen.

Beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen verwies Innenminister Joachim Herrmann darauf, dass die Vertriebenen und Aussiedler mit ihrem Fleiß, ihrem Können und Ehrgeiz ganz entscheidend zum Aufbau Bayerns beigetragen hätten. „Seit Jahrzehnten gestalten sie unser Land mit und bereichern es mit ihrer Kultur. Dabei haben sie ihre ‚Wurzeln‘ in der alten Heimat bewahrt.

Söder: Was Heimat ausmacht

Hiervon zeugten eine Vielzahl von Trachtengruppen, Chören, Blaskapellen und Theatergruppen. Die Siebenbürger Sachsen seien echte Brückenbauer zwischen ihrer alten Heimat in Rumänien und ihrer neuen in Bayern: „Sie leben uns auf vorbildliche Weise vor, was Heimat ausmacht und warum wir sie in der heutigen Zeit mehr denn je brauchen”, erklärte der Minister. Das Engagement der Siebenbürger Sachsen in ihrer alten Heimat werde etwa beim Erhalt der dortigen Kulturlandschaft durch Renovierung von Kirchen und Burgen deutlich. Herrmann bekräftigte auch das klare Bekenntnis des Freistaates zu den Vertriebenen und ihrem Schicksal: „Die Bayerische Staatsregierung war und ist ein verlässlicher Partner der Heimatvertriebenen.“

Um das kulturelle Erbe zu stärken, fördere der Freistaat etwa das Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen in München. Aber auch im Hinblick auf die rentenrechtliche Benachteiligung setze sich Bayern weiter für eine gerechte Lösung ein: „Eine Verbesserung bei der Rente für deutsche Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler bleibt das vorrangige Ziel der Bayerischen Staatsregierung und dafür werde ich weiter kämpfen.“

DK

 

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