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(GZ-11-2022)
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► Landestagung des Bayerischen Volkshochschulverbandes in München

 

Barbara Stamm ist Ehrenpräsidentin

Auf 75 Jahre bewegte Geschichte blickt der Bayerische Volkshochschulverband zurück. Bei der Landestagung des Verbands im Münchner Literaturhaus dankte Kultusminister Michael Piazolo den Vertretern für die langjährige gute Zusammenarbeit: „Der enge Austausch mit Landesorganisationen, den Trägern und den Einrichtungen der Erwachsenenbildung ist mir ein Herzensanliegen. Dabei ist für uns besonders der Bayerische Volkshochschulverband ein wichtiger Bildungspartner. Mein ausdrücklicher Dank geht an alle Haupt- und Ehrenamtlichen im Volkshochschulverband und den rund 200 Volkshochschulen in Bayern.“

Auf der Mitgliederversammlung des Bayerischen Volkshochschulverbandes am 13.05.2022 im Literaturhaus München wurde Barbara Stamm zur Ehrenpräsidentin der bayerischen Volkshochschulen ernannt. Landtagsabgeordnete Dr. Ute Eiling-Hütig wurde einstimmig zur neuen Präsidentin des Bayerischen Volkshochschulverbandes gewählt. Bild:  Alescha Birkenholz
Auf der Mitgliederversammlung des Bayerischen Volkshochschulverbandes am 13.05.2022 im Literaturhaus München wurde Barbara Stamm zur Ehrenpräsidentin der bayerischen Volkshochschulen ernannt. Landtagsabgeordnete Dr. Ute Eiling-Hütig wurde einstimmig zur neuen Präsidentin des Bayerischen Volkshochschulverbandes gewählt. Bild:  Alescha Birkenholz

Piazolo zufolge „befindet sich unsere Gesellschaft und Arbeitswelt im Umbruch. Hierzu braucht es passgenaue Bildungsangebote, um genau die Fähigkeiten erwerben zu können, die für ein berufliches und persönliches Weiterkommen entscheidend sind. Genau das leisten unsere Volkshochschulen: Sie ermöglichen lebenslanges Lernen, Bildung für die breite Bevölkerung sowie Erwerb von Fachwissen. Mehr noch: Sie fördern die Eigenverantwortung und stärken die Urteils- und Entscheidungsfähigkeit der Menschen. Dieses Gesamtpaket macht die Volkshochschulen zu Juwelen in unserer Bildungslandschaft.“

Vielseitige und innovative Bildungsangebote

Der Bayerische Volkhochschulverband mit seinen vielseitigen und innovativen Bildungsangeboten sei „seit 75 Jahren ein wichtiger Motor in der Erwachsenenbildung“, fuhr der Minister fort. Die Angebote der Volkshochschulen lägen dabei immer am Puls der Zeit und so betonte Piazolo mit Blick auf den Krieg in der Ukraine:

„Demokratieerziehung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe: Schulen und Erwachsenenbildung ziehen hier an einem Strang. Gerade auch die Veranstaltungen zu den Geschehnissen in der Ukraine sind ein wertvoller Beitrag zur politischen Bildung und Demokratieerziehung: Sie klären auf, geben Orientierung und optimieren die Urteilskraft. Damit stärken die Volkshochschulen eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft.“

Piazolo nannte auch weitere zukunftsweisende Entwicklungen: Aufgrund der Corona-Pandemie sei das Online-Angebot der Erwachsenenbildung stärker ausgebaut worden und gemeinsam mit den Landesorganisationen und Trägern habe man die Verwaltungsvorschriften entbürokratisiert.

44 Millionen Euro für die Erwachsenenbildung

Im Haushalt 2022 hat der Freistaat aktuell 5,5 Millionen Euro mehr an Fördergeldern für die Landesorganisationen und Träger der Erwachsenenbildung bereitgestellt. Damit hat Bayern die Mittel seit 2019 bereits zum vierten Mal in Folge erhöht und nun auf 44 Millionen Euro nahezu verdoppelt.

Verfassungsrang

Wie Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter in seinem Grußwort darlegte, „haben die Volkshochschulen in Bayern Verfassungsrang und diesen Auftrag nehmen wir ernst. Wir müssen uns mit den Themen Bildungsgerechtigkeit und Bildung unabhängig vom Geldbeutel weiter befassen. Lebenslanges Lernen und Erwachsenenbildung sind zentrale Elemente in unserer Gesellschaft und gerade heute wahrscheinlich wichtiger denn je.“

Bildung online

Prof. Dr. Caja Thimm, Professorin für Medienwissenschaft und Intermedialität an der Universität Bonn, hielt im Anschluss einen Impulsvortrag zum Thema „Zukunft der Bildung – Bildung der Zukunft. Alles online?“. Die praktische Einordnung des Vortrags übernahm Dr. Martin Ecker, Managementdirektor der Münchner Volkshochschule und Aufsichtsratsvorsitzender des Bayerischen Volkshochschulverbandes. Durch das Programm führten Dr. Regine Sgodda und Dr. Christian Hörmann, die beiden Vorstände des Bayerischen Volkshochschulverbandes.

Höhepunkt der Tagung war die Verabschiedung und Ehrung von Personen, die den Bayerischen Volkshochschulverband und die Erwachsenenbildung im Freistaat maßgeblich geprägt haben – allen voran Barbara Stamm, Landtagspräsidentin a.D., und Prof. Dr. Klaus Meisel, langjähriger Managementdirektor der Münchner Volkshochschule und ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender des Bayerischen Volkshochschulverbandes.

Große Verdienste der Alt-Landtagspräsidentin

Barbara Stamm wurde zur Ehrenpräsidentin des Verbandes ernannt. Damit wurden ihre großen Verdienste während ihrer mehr als achtjährigen Zeit als ehrenamtlichen Präsidentin der bayerischen Volkhochschulen gewürdigt. Mit vollem Einsatz hat sie sich für die 191 Volkshochschulen mit den rund 1.000 Standorten in Bayern stark gemacht. So wurde 2018 das Bayerische Gesetz zur Förderung der Erwachsenenbildung (BayEbFöG) erneuert. Ebenso konnten in der Corona-Zeit zwei Rettungsschirme für die Erwachsenenbildung in Bayern erwirkt werden. Ein wichtiges Anliegen von ihr war und ist es, die Erwachsenenbildung in Bayern flächendeckend zu sichern. Heute ist die Sozialpolitikerin überzeugter denn je: „Die Sozialpolitik des 21. Jahrhunderts ist die Bildungspolitik.“ Stamm bekleidet das Amt der Ehrenpräsidentin nun gemeinsam mit Josef Deimer, Altoberbürgermeister der Stadt Landshut und Ehrenvorsitzender des Bayerischen Städtetags.

Einmalige und einzigartige Schulart

Als Stamms Nachfolgerin wählten die bayerischen Volkshochschulen einstimmig MdL Dr. Ute Eiling-Hütig, Mitglied im Ausschuss für Bildung und Kultus. Die Erneuerung des BayEbFöG hat Eiling-Hütig durch die Gründung einer interfraktionellen Arbeitsgruppe für Erwachsenenbildung im Landtag federführend vorangetrieben. „Die Volkshochschule ist eine wirklich einmalige und einzigartige Schulart, weil sie etwas anbietet, was keine andere Schule anbieten kann: Sie bietet Bildung für alle – für Jugendliche und Erwachsene, für Stadt und Land, unabhängig von Faktoren wie Bildungsabschluss oder Alter. Lernen zu dürfen, ist ein Privileg, das nicht nach der Schule aufhört“, bekräftigte die neue Präsidentin.

DK

 

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