Kommunalverbändezurück

(GZ-18-2020)
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► VKU-Stadtwerkekongress 2020:

 

Die neue Energiewelt gestalten

 

Corona-bedingt in einem neuen Format fand jüngst der VKU-Stadtwerkekongress 2020 als digitale Veranstaltung statt. Laut Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) ist die Leitveranstaltung der Kommunalwirtschaft Jahr für Jahr wichtiger Branchentreffpunkt und Innovationsplattform. „In diesem Jahr gingen wir mit der Veranstaltung einen neuen Weg, der da hieß: 100 Prozent digital, 100 Prozent Inhalt, 100 Prozent Austausch.“

Auf die etwa 300 Teilnehmer wartete ein Programm mit über 40 Rednern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Start-Up-Szene. Sie diskutierten mit Praktikern aus der Kommunalwirtschaft beispielsweise darüber, wie sich die aktuelle Situation der Stadtwerke in Corona-Zeiten darstellt oder wohin sich die Stadtwerkelandschaft entwickeln wird. VKU-Hauptgeschäftsführer Liebing sieht die Unternehmen in der Krise gut aufgestellt. Starke Kommunen und Regionen machen aus seiner Sicht das Land krisenfester und resilienter.

CO2-arme Energiezukunft

Wie eine Umfrage des Verbands unter rund 200 Stadtwerke-Vorständen und Geschäftsführern ergab, schreiten die Stadtwerke-Aktivitäten hin zu einer CO2-armen Energiezukunft weiter voran: Beinahe drei Viertel der befragten Unternehmen investieren in den Ausbau der Elektromobilität (78,6 Prozent) und der erforderlichen Ladeinfrastruktur (73,6 Prozent). In den Ausbau der Photovoltaik investieren 76,1 Prozent, in die Umsetzung der Wärmewende 74,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Investitionen nahezu gleichgeblieben.

Die Umfrage ergab, dass die Unternehmen rund ein Fünftel der Investitionen Corona-bedingt zurückgestellt haben (bezogen auf die Gesamtinvestitionen im ersten Halbjahr 2020). Hinzu kommen Zusatzkosten aufgrund der Pandemie: Finanzielle Mittel mussten vor allem für Hygienemaßnahmen (40 Prozent) und für Personal (37 Prozent) aufgewendet werden, um die Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeiter und Kunden zu garantieren. Notwendig wurden laut Umfrage zudem technische und IT-Maßnahmen (34 Prozent), insbesondere Investitionen in zusätzliche Hard- und Software für die verstärke Arbeit im Homeoffice und digitale Prozesse.

Mehr digitale Kommunikation

Die Pandemie hat sich insbesondere auf die Arbeitsorganisation bei den Stadtwerken ausgewirkt. Knapp 95 Prozent der befragten Unternehmen sagten, dass sich Berufsalltag und -organisation geändert haben. Die Veränderungen werden auch aktuell und in der Zeit nach Corona eine verstärkte Rolle spielen – mehr digitale Kommunikation, Homeoffice und Flexibilität für Berufsgruppen, die überwiegend in der Verwaltung und Management arbeitet. Neue Formen der Zusammenarbeit werden von 24 Prozent der Unternehmen auch baulich umgesetzt. Die Umfrage ergab zudem: Rund acht Prozent der Unternehmen können dieses Jahr Corona-bedingt kein neues Personal einstellen.

Hauptgeschäftsführer Liebing hofft auf Rückenwind durch die Politik. Der Kohleausstieg und das Konjunkturpaket seien bereits wichtige Weichenstellungen im laufenden Jahr gewesen. „Diesen Schwung sollten wir im zweiten Halbjahr beibehalten.“ Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes spiele dabei eine wichtige Rolle. Kern dieser Novelle müsse sein, die Ausbaupfade für das 65-Prozent-EE-Ziel zu definieren.

Hoffnung auf Rückenwind durch die Politik

Liebing zufolge „sind unsere Mitgliedsunternehmen gefordert wie nie. Die Auswirkungen von Corona sind spürbar und müssen angegangen werden. Umso wichtiger ist es nun, die richtigen Anreize zu setzen, einen Rahmen und mehr Verlässlichkeit zu schaffen, damit langlebige moderne Infrastrukturen auf kommunaler Ebene realisiert werden können. Zaudern wäre verhängnisvoll.“

Stadtwerke Award

Nicht fehlen durfte beim VKU-Stadtwerkekongress die Verleihung des Stadtwerke Award. Der Preis würdigt unter anderem die vielfältigen Anstrengungen von Stadtwerken bei der Gestaltung der neuen Energiewelt und im Veränderungsprozess der Energiewirtschaft.

Ausgezeichnet wurden die Stadtwerke Osnabrück AG, die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG und die swb Erzeugung AG & Co. KG aus Bremen. Mit dem Konzept „Neu starten!“, das Mitarbeitergewinnung mit einem Beitrag zur Gesellschaft und der Übernahme von sozialer Verantwortung verbindet, gewann die Stadtwerke Halle GmbH den Stadtwerke Award Sonderpreis.

DK

 

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