Kommunalverbändezurück

(GZ-10-2020)
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► Deutscher und Bayerischer Städtetag:

 

Würdigung und Dank an Maly und Gribl

 

Als überzeugende und prägende Kommunalpolitiker haben Deutscher wie Bayerischer Städtetag die aus ihren Ämtern geschiedenen Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly (Nürnberg) und Dr. Kurt Gribl (Augsburg) gewürdigt. Zudem wurde den beiden ehemaligen Rathauschefs für ihr unermüdliches und erfolgreiches Engagement an der Spitze der Kommunalverbände gedankt.

Dr. Kurt Gribl und Dr. Ulrich Maly.
Dr. Kurt Gribl und Dr. Ulrich Maly.

Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly war von 2013 bis 2015 Präsident und von 2015 bis 2019 Vizepräsident des Deutschen Städtetages. Dem Präsidium des kommunalen Spitzenverbandes gehörte er seit 2005 insgesamt 15 Jahre an, zwischen 2009 und 2013 war er einer der stellvertretenden Präsidenten. Sein Amt als Oberbürgermeister von Nürnberg hatte der Sozialdemokrat 18 Jahre, seit 2002, inne. Bei der Kommunalwahl im März war er nicht wieder angetreten. 2011 bis 2017 war Maly Vorsitzender des Bayerischen Städtetags. Seit 2002 war er dort bereits Mitglied im Vorstand.

Aus Sicht des Präsidenten des Deutschen Städtetages, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, „war Uli Maly ein wirkmächtiger Präsident des Deutschen Städtetages, der mit viel Überzeugungskraft bundesweite Debatten zu städtischen Themen prägte. Mit Haltung und Klugheit setzte er Maßstäbe, auch in politisch außergewöhnlichen Zeiten. Während der Flüchtlingskrise waren ihm Humanität und Integration entscheidende Anliegen.“

Städte als Orte des Wandels

Mit Uli Maly habe ein Kommunalpolitiker die Bühne verlassen, der mit seiner Fähigkeit zuzuhören und komplexe Sachverhalte auf den Punkt zu bringen, die Herzen gewann. Er habe sich für Städte als Orte des Wandels sowie für Offenheit der Stadtgesellschaften als Treibstoff für Innovationen eingesetzt. Maly habe bundesweit hohe Anerkennung über Parteigrenzen hinweg genossen und erfolgreich für mehr Respekt von Bund und Ländern gegenüber den Städten gekämpft.

„Er forderte immer eine Beteiligung der kommunalen Ebene auf Augenhöhe ein. Sein Ziel war eine starke kommunale Selbstverwaltung für die Bürgerinnen und Bürger. Dafür hat er in seinen Ämtern wichtige Beiträge geleistet.“

Seine Amtszeit als Präsident des Deutschen Städtetages sei zudem geprägt gewesen durch den verstärkten Zuzug in die Städte und Wohnungsmangel, fuhr Jung fort. Maly habe sich engagiert für mehr bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten eingesetzt, für mehr Neubau und eine Renaissance des sozialen Wohnungsbaus.

„Sein Maßstab war Chancengerechtigkeit für die Bürgerinnen und Bürger.“

Danke für eine gute Zeit

„Es war eine Freude, mit Uli Maly im Verband zusammen zu arbeiten. Sattelfest in allen Themen, offen für neue Ideen, hatte er stets die große politische Linie, aber auch die nötigen Details im Blick. Streitbar, mit Haltung und Ziel, aber den Menschen mit Respekt begegnend und immer den Kompromiss suchend. Diese Mischung beeindruckt mich immer wieder. Und für den Deutschen Städtetag war sie ein unschätzbarer Gewinn. Danke für eine gute Zeit“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy.

Laut Bernd Buckenhofer, Geschäftsführer des Bayerischen Städtetags, „hat Ulrich Maly den Verband in der Öffentlichkeit geradezu verkörpert. Er hat unserem Bayerischen Städtetag wichtige Impulse gegeben, hat uns angeregt und weitergebracht: Mit Ideenreichtum konnte er prägnante Anregungen geben und im richtigen Moment die richtigen Fragen stellen.“ Mit Leidenschaft und Augenmaß habe Maly den Städtetag mit seinen vielfältigen Mitgliedern immer auf eine gute Kompromisslinie führen können, so Buckenhofer. Vorsitzende des Bayerischen Städtetags seien immer auch Hüter der Überparteilichkeit und geschickte Handwerker beim Schmieden von Kompromissen.

Mit seiner Ironie in Reden, mit bildhafter Sprache in Diskussionsbeiträgen, mit Geistesgegenwart und Schlagfertigkeit habe er immer begeistert. Maly verfüge über ein enormes Faktenwissen, auf das immer Verlass gewesen sei. „Und bei aller Theoriebegabung war er zugleich der zupackende Praktiker mit Bodenhaftung“, machte der Geschäftsführer deutlich.

Dr. Kurt Gribl wurde vom Deutschen Städtetag als „prägender Kommunalpolitiker, der sich fünf Jahre lang als stellvertretender Städtetagspräsident engagierte“, gewürdigt. Im Verband habe er sich aus Überzeugung und mit besonderem persönlichen Einsatz für die Interessen der Städte stark gemacht.

Gemeinsame Positionen über Parteigrenzen hinweg

„Dr. Kurt Gribl trug im Städtetag durch seine unaufgeregte und integrative Art maßgeblich dazu bei, gemeinsame Positionen der Städte über Parteigrenzen hinweg zu finden. Auch nach außen brachte er mit Geschick und persönlichem Charme kommunalen Sachverstand und praktische Expertise in viele Gesprächsrunden ein“, hob Städtetagschef Jung mit Blick auf Gribls Ausscheiden aus dem Amt als Oberbürgermeister und aus dem Präsidium des Deutschen Städtetages hervor. Bei der Vertretung städtischer Interessen auf Bundesebene habe der CSU-Politiker 2017/2018 beispielsweise bei den Verhandlungen zum Koalitionsvertrag mitgewirkt.

„Dr. Kurt Gribl hat sich um die Solidargemeinschaft der Städte verdient gemacht. Sein Ziel war immer, der kommunalen Ebene Gestaltungsspielraum zu sichern“, so Jung abschließend.

DK

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