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(GZ-1/2-2025 - 16. Januar)
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► Bayerische Hausmüllbilanz 2023:

 

Niedrigstes Abfallaufkommen seit 1991

 

So wenig Haushaltsmüll wie noch nie seit 1991 haben die bayerischen Bürger im Jahr 2023 produziert. Wie das Bayerische Landesamt für Umwelt mitteilt, war das Pro-Kopf-Aufkommen mit 459 Kilogramm so niedrig wie noch nie seit Beginn der Erhebung (1991: 512,8 kg/EW). Vergangenes Jahr setzte es sich zusammen aus 155 kg Restmüll aus Haushalten, 159 kg Wertstoffen aus Haushalten sowie 145 kg Grüngut und Bioabfällen. Ermittelt wird der Wert auf Grundlage der Zahlen der Abfallbetriebe, die auf die Einwohnerzahl heruntergebrochen werden.

Die Verwertungsquote lag im Bilanzjahr bei 66,0 Prozent und ist gegenüber 2022 gesunken (66,3 Prozent). Seit 2017 werden die Elektro- und Elektronik-Altgeräte in der Berechnung berücksichtigt. Von den 2,3 Mio. Tonnen Restabfall, die im Bilanzjahr in Bayern angefallen sind, wurden 98,6 Prozent thermisch behandelt. 32.578 Tonnen wurden einer mechanisch-biologischen Vorbehandlung unterzogen. Für die thermische Behandlung standen im Bilanzjahr in Bayern 14 Anlagen zur Verfügung. Die Gesamtkapazität dieser Anlagen belief sich auf etwa 3,2 Mio. Tonnen.

Die schadstoffhaltigen Abfälle (Problemabfall), die den entsorgungspflichtigen Körperschaften überlassen wurden, stieg von 6.241 Tonnen im Vorjahr auf 6.801 Tonnen im Bilanzjahr. Rund 56 Prozent dieser Problemabfälle konnten verwertet werden.

In 95 von 96 Körperschaften standen den Bürgern im Jahr 2023 insgesamt 1.504 Wertstoffhöfe zur Verfügung (Vorjahr: 1.530). Zudem wurden 223 Kompostieranlagen (Vorjahr: 217) und 5 Vergärungsanlagen (Vorjahr: 7) in sowie eine Anlage außerhalb Bayerns zur Verarbeitung von insgesamt 839.852 Tonnen Grüngut (823.158 Tonnen im Vorjahr) genutzt.

Bei 42 bayerischen Bioabfallkompostieranlagen (58 im Vorjahr) und 24 Vergärungsanlagen (24 im Vorjahr) sowie 6 Anlagen außerhalb Bayerns wurden insgesamt rund 1.065.375 Tonnen Bioabfallgemische mit Abfällen aus der Biotonne angeliefert (1.053.824 Tonnen im Vorjahr).

Im Bilanzjahr wurden im Freistaat 30 Deponien der Klasse I und II zur Ablagerung von Abfällen betrieben. An fünf Standorten wurden keine Abfälle abgelagert, dort stehen jedoch weiterhin Kapazitäten zur Verfügung. 2023 wurden insgesamt 505.237 Tonnen (Vorjahr: 578.192 Tonnen) abgelagert. Bei 25.486 Tonnen handelt es sich hier um Reste aus der thermischen Abfallbehandlung oder der mechanisch-biologischen Vorbehandlung. Zum 31.12.2023 war ein ausgebautes Restvolumen der Deponieklassen I und II von 6,6 Mio. m³ verfügbar.

„Die Abfallmengen sollen auch in Zukunft weiter reduziert werden“, betonte Dr. Monika Kratzer, Präsidentin des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. Eine gute Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung seien wichtige Faktoren für eine nachhaltige Platzierung des Themas im gesellschaftlichen Diskurs.

„Auch beim Abfall gilt: Weniger ist mehr. Ziel des Freistaats ist eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft.“ Hierzu sei es wichtig zu wissen, wie Abfälle ordnungsgemäß und schadlos zu verwerten sind. Zudem sei es notwendig, Schadstoffe auszuschleusen, um Stoffkreisläufe für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft schließen zu können.

DK

 

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