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(GZ-23-2024 - 5. De­zem­ber)
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► Baye­ri­sche Lan­des­stif­tung:

 

Preise für leuch­ten­de Vor­bil­der

 

„Gerade in den ak­tu­el­len Zeiten muss au­ßer­ge­wöhn­li­ches En­ga­ge­ment an­ge­mes­sen ho­no­riert werden. Künst­li­che In­tel­li­genz kann künftig si­cher­lich viel be­wir­ken, aber mensch­li­che Em­pa­thie und Zu­wen­dung sind durch nichts zu er­set­zen“, stellte Finanz- und Hei­mat­mi­nis­ter Albert Füra­cker bei der Über­ga­be der Kultur-, Sozial- und Um­welt­prei­se 2024 der Baye­ri­schen Lan­des­stif­tung in München fest. Die Preise – je Ka­te­go­rie mit 30.000 Euro dotiert, ver­teilt auf die jeweils Prä­mier­ten –, seien nicht nur eine Be­stä­ti­gung für das eigene Handeln der Preis­trä­ger, sondern auch eine An­er­ken­nung der Öf­fent­lich­keit für die ge­leis­te­te Arbeit.

 

Mit dem So­zi­al­preis wurden die FiZ gGmbH in Hof, die Sarré Mu­sik­pro­jek­te gGmbH in Straß­lach und der Verein Ar­beits­stel­le Früh­för­de­rung Bayern aus­ge­zeich­net.

So­zi­al­preis

Das bis­he­ri­ge Angebot der FiZ gGmbH in Hof, Er­wach­se­nen mit psy­chi­schen Er­kran­kun­gen, Such­ter­kran­kun­gen oder akuten so­zia­len Schwie­rig­kei­ten am­bu­lan­te fa­mi­li­en­un­ter­stüt­zen­de An­ge­bo­te sowie so­zi­al­päd­ago­gi­sche Leis­tun­gen an­zu­bie­ten, wurde um ein am­bu­lan­tes pfle­ge­ri­sches Angebot für Men­schen mit psy­chi­schem Hil­fe­be­darf ergänzt. Hier­durch wird dem be­son­de­ren Bedarf der Be­trof­fe­nen durch päd­ago­gi­sche Be­treu­ung, haus­wirt­schaft­li­che Un­ter­stüt­zung und Pfle­ge­leis­tun­gen aus einer Hand Rech­nung ge­tra­gen. Das Projekt schließt damit eine immer größer wer­den­de Ver­sor­gungs­lü­cke.

Die 2012 ge­grün­de­te Sarré Mu­sik­aka­de­mie in Straß­lach (Land­kreis München) bietet Kindern und Ju­gend­li­chen auf pro­fes­sio­nel­ler Basis erst­klas­si­gen Un­ter­richt in dar­stel­len­den Künsten und pro­fes­sio­nel­le Büh­nen­er­fah­rung sowie Fort­bil­dungs­mög­lich­kei­ten in den Be­rei­chen Büh­nen­bild und Büh­nen­tech­nik. Dabei ar­bei­ten junge Men­schen im Alter zwi­schen 7 und 23 Jahren aus un­ter­schied­li­chen so­zia­len Schich­ten, mit Be­hin­de­run­gen, aus Flücht­lings­fa­mi­li­en sowie Kinder und Ju­gend­li­che mit the­ra­peu­ti­schem Bedarf zu­sam­men, lernen von­ein­an­der und über­ein­an­der. Auf diese Weise werden Vor­ur­tei­le ab­ge­baut und das Zu­sam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühl wird ge­stärkt.

Aufgabe der Harl.​e.​kin-Nach-sor­ge in Bayern ist es seit 2006, früh- und ri­si­ko­ge­bo­re­ne Kinder und ihre Fa­mi­li­en beim schwie­ri­gen Über­gang von der Kin­der­kli­nik in das häus­li­che Umfeld pro­fes­sio­nell zu be­glei­ten und so für eine best­mög­li­che weitere Ent­wick­lung des Kindes und der ganzen Familie zu sorgen. Die Fa­mi­li­en werden im Alltag fle­xi­bel, pass­ge­nau und nied­rig­schwel­lig durch eine aus der Klinik ver­trau­te Kin­der­kran­ken­schwes­ter und eine er­fah­re­ne Fach­kraft aus der ört­li­chen Früh­för­der­stel­le un­ter­stützt. Der Name Harl.​e.​kin geht auf den Harl.​e.​kin-Verein an der Har­la­chin­ger Kin­der­kli­nik zurück; mitt­ler­wei­le ist das Projekt mit 28 Stand­or­ten in ganz Bayern aktiv.

Um­welt­preis

Über den Um­welt­preis freuten sich die Ge­mein­de Baar (Land­kreis Aichach-Fried­berg) und der Verein Fluss­pa­ra­dies Franken.

Die In­itia­ti­ve der Ge­mein­de Baar zur Wie­der­be­le­bung des Baches „Kleine Paar“ umfasst die Wie­der­her­stel­lung der Durch­gän­gig­keit für Ge­wäs­ser­le­be­we­sen sowie Maß­nah­men zur Re­na­tu­rie­rung und Zu­gäng­lich­keit des Ge­wäs­sers, flan­kiert durch Ak­ti­ons­ta­ge und Öf­fent­lich­keits­ar­beit. Möglich wurde diese Leis­tung neben Spenden durch Ein­be­zie­hung vieler Partner, ins­be­son­de­re der Nach­bar­ge­mein­de Holz­heim, der ört­li­chen Fi­sche­rei­ver­ei­ne sowie der Kreis­grup­pen Do­nau-Ries und Aichach-Fried­berg des Lan­des­bun­des für Vogel- und Na­tur­schutz, vor allem aber durch ein breites eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment der Be­völ­ke­rung vor Ort. Die Kleine Paar wurde so zur Ver­bin­dungs­li­nie für er­folg­rei­che Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Ge­mein­den, Ver­bän­den und Bürgern.

Mit dem Projekt Main Fluss­Film­Fest schafft es der Verein Fluss­pa­ra­dies Franken e. V., durch großen Einsatz für das wich­ti­ge Thema Wasser Men­schen zu ver­bin­den, ver­schie­de­ne Gruppen zu ver­net­zen und Partner ein­zu­bin­den. Bereits beim ersten „Main Fluss­Film­Fest“ 2023 haben sich 14 Kinos entlang des ge­sam­ten Mains, von Bay­reuth bis Frank­furt am Main, be­tei­ligt. Flan­kie­rend gab es Ex­per­ten­ge­sprä­che, ein Rah­men­pro­gramm und eine Müll­sam­mel­ak­ti­on. 2024 wurde das Projekt er­folg­reich fort­ge­setzt. Der Was­ser­mo­nat der Region Bay­reuth er­gänz­te die Inhalte des Fluss­Film­Fests um ein um­fas­sen­des Angebot an Füh­run­gen, Work­shops, Vor­trä­gen, Mu­sik­ver­an­stal­tun­gen, Thea­ter­stü­cken und Mit­mach­ak­tio­nen für Kinder.

Kul­tur­preis

Mit dem Kul­tur­preis bedacht wurden die His­to­ri­ke­rin Dr. Irm­traut Heit­mei­er, der Autor Hans Ple­schin­ski und das Ko­ope­ra­ti­ons­pro­jekt MUBIKIN (Mu­si­ka­li­sche Bildung für Kinder und Ju­gend­li­che in Nürn­berg).

Die His­to­ri­ke­rin Dr. Irm­traut Heit­mei­er ist aus­ge­wie­se­ne Ex­per­tin auf dem Gebiet der Ge­schich­te Bayerns im frühen Mit­tel­al­ter und be­geis­tert als Lehr­be­auf­trag­te an der LMU ins­be­son­de­re junge Men­schen. Sie wirkt weit über ihr aka­de­mi­sches Auf­ga­ben­feld hinaus und gilt als groß­ar­ti­ge Ver­mitt­le­rin baye­ri­scher Lan­des­ge­schich­te.

Hans Ple­schin­ski ist als viel­sei­ti­ger Autor deutsch­spra­chi­ger Ge­gen­warts­li­te­ra­tur, Her­aus­ge­ber und Über­set­zer ein Mann vieler Talente. Mit seinen fein­füh­li­gen und zu­gleich un­ter­halt­sa­men Werken er­in­nert er an die ver­bin­den­de Kraft von Kunst und Li­te­ra­tur.

Das Projekt MUBIKIN in Trä­ger­schaft der Stadt Nürn­berg, Stif­tung Per­sön­lich­keit, Bouhon Stif­tung und Hoch­schu­le für Musik Nürn­berg wurde 2011 ins Leben gerufen und zielt darauf ab, allen Kindern und Ju­gend­li­chen in der No­ris­stadt eine um­fas­sen­de mu­si­ka­li­sche Bildung zu bieten. Das Pro­gramm umfasst die Qua­li­fi­zie­rung von Päd­ago­gen im Bereich Mu­sik­päd­ago­gik sowie wö­chent­li­chen Un­ter­richt in Kin­der­gär­ten und Grund­schu­len. Alle Kinder einer Klasse oder Gruppe nehmen daran teil. Die In­stru­men­te werden kos­ten­los zur Ver­fü­gung ge­stellt. Ziel ist es, die mu­si­ka­li­sche Bildung in den Alltag zu in­te­grie­ren, die Zu­sam­men­ar­beit mit den Eltern zu fördern und den Über­gang von der früh­kind­li­chen zur schu­li­schen Bildung zu un­ter­stüt­zen.

Zu­schüs­se für 14.000 Pro­jek­te

Staats­mi­nis­ter Füra­cker zufolge wurden seit der Stif­tungs­grün­dung 1972 Zu­schüs­se für rund 14.200 Pro­jek­te mit einer Ge­samt­sum­me von über 738 Mio. Euro zur Ver­fü­gung ge­stellt. Allein im Jahr 2024 be­wil­lig­te der Stif­tungs­rat der Baye­ri­schen Lan­des­stif­tung für Kultur- und So­zi­al­pro­jek­te im Frei­staat Zu­schüs­se von fast 20 Mio. Euro. 2024 wurden bei­spiels­wei­se 500.000 Euro für die Er­wei­te­rung und den Er­satz­neu­bau eines Se­nio­ren­wohn- und Pfle­ge­heims zur Lang-, Kurz­zeit- und Ta­ges­pfle­ge in Vilseck im Land­kreis Am­berg-Sulz­bach gewährt. In Dießen am Am­mer­see wurde der Umbau des Wohn- und Ar­beits­hau­ses von Carl Orff und der Neubau eines Mu­se­ums­ge­bäu­des mit 308.000 Euro ge­för­dert. Zudem wird mit einem Zu­schuss von 236.000 Euro die Sa­nie­rung der Ka­tho­li­schen Wall­fahrts­kir­che Maria Schnee in Auf­hau­sen im Land­kreis Re­gens­burg un­ter­stützt.

DK

 

 

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