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(GZ-6-2024 - 14. März)
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► „Tag der Archive“ 2024 in Bayern:

 

Essen und Trinken

 

Alle zwei Jahre ruft der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) zum „Tag der Archive“ auf, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf die vielfältigen gesellschaftlichen Funktionen der Archive zu lenken. Der bundesweite Aktionstag fand in diesem Jahr an den ersten drei Märztagen statt und stand unter dem Motto „Essen und Trinken“.

„Kann Bier politisch sein? Dieser und weiterer Fragen rund um den besonders feinen bayerischen Geschmack konnte am „Tag der Archive“ nachgespürt werden. Spannende Geschichten aus der Vergangenheit warteten darauf, entdeckt zu werden.

Die Staatlichen Archive Bayerns beteiligten sich an den Aktionstagen mit einem vielfältigen Programmangebot. Allein in München gaben 26 Archive am 1. und 2. März spannende Einblicke in ihre Bestände. In Würzburg organisierten Staatsarchiv, Stadtarchiv, Universitätsarchiv, Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg sowie das Historische Archiv der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH am 1. März gemeinsam „Geschmackvolle Geschichte(n)“ in der Würzburger Residenz. Gezeigt wurden zudem historische Küchenausstattungen und -geräte. Vertreten war dort auch der Lehrstuhl für Europäische Ethnologie, der Lesezirkel zum kulinarischen Erbe anbot.

Das Bayerische Hauptstaatsarchiv und die Staatsarchive Amberg, Landshut und München öffneten am 2. März ihre Türen für Besucherinnen und Besucher. Flankierend zu den analogen Angeboten stellten sich die Archive im digitalen Raum vor und präsentierten Dokumente und spannende Geschichten rund um das Thema „Essen und Trinken“. Wie schon beim #TagDerArchive2022 veranstalteten die Staatlichen Archive Bayerns vom 29. Februar bis zum 9. März einen BlogSlam.

Erstmals beteiligte sich auch das Nabburger Stadtarchiv – seit 2022 in neuen, barrierefreien Räumlichkeiten – am Tag der Archive und widmete sich dem Thema „Bier-Geschichte in Nabburg“. Forschung in historischen Dokumenten muss nicht immer „trocken“ sein: Im Nabburger Archiv wurden u.a. Quellen zum Schwarzenfelder Bierkrieg und zum Streit um die warme oder kalte Gärung präsentiert.

Passend zum Motto „Essen und Trinken“ zeigte das Stadtarchiv Neumarkt i.d.OPf. Archivalien aus seinem Bestand, gewährte Einblicke in die Arbeitswelt eines Archivs, vermittelte Informationen zur Geschichte und bot literarische und kulinarische Genüsse.

Barrierefreie Einblicke

Das Stadtarchiv Nördlingen gilt wegen seiner einzigartigen Überlieferung aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit als das vielleicht bedeutendste Stadtarchiv im deutschen Kulturraum. Bei einer Führung durch das Archiv wurden die umfangreichen Bestände und herausragenden Quellen zur Stadtgeschichte sowie zum Motto „Essen und Trinken“ präsentiert.

In seiner Ausstellung „Ansichtssache. Fabriken im Bild“ stellte das Bayerische Wirtschaftsarchiv eine Auswahl seiner schönsten und eindrucksvollsten Firmenansichten vor. Zu sehen waren u.a. Darstellungen der Löwenbrauerei an der Nymphenburger Straße (1913), des ersten Fabrikbaus des Optikherstellers Rodenstock an der Isartalstraße (um 1898) und der Lokomotivfabrik von Georg Krauss auf dem Marsfeld (1882). Neben diesen Münchner Traditionsunternehmen waren u.a. auch die Lederer-Brauerei in Nürnberg (um 1900), die Wolfshöher Tonwerke im mittelfränkischen Neunkirchen am Sand (1906) oder die Augsburger Kammgarnspinnerei (1888) vertreten.

Mit einer Sonderausstellung zum Thema „#130JahreGVB – Tradition – Transformation – Teilhabe“ präsentierte sich der Historische Verein bayerischer Genossenschaften im Bayerischen Wirtschaftsarchiv. Nicht zuletzt zeigte die Ausstellung, dass immer wieder die Teilhabe der Mitglieder der entscheidende Motor für die Entwicklungen und Entscheidungen des Verbandes waren und sind.

Im Deutschen Museum wurden ausgewählte Stücke zur „Technik- und Wissenschaftsgeschichte in Farbe“ gezeigt. Das Bayerische Landesluftbildarchiv, untergebracht im Bayerischen Landesluftbildzentrum, präsentierte Luftbilder von den Anbaugebieten zahlreicher Ausgangsprodukte für die tägliche Nahrung. Besucher konnten beispielsweise die Schönheit und Vielfalt von Hopfenfeldern, Weinbergen, Getreidefeldern oder auch Karpfenweihern aus der Vogelperspektive entdecken. Außerdem wurden den Luftbildern historische Karten gegenübergestellt, die aufzeigten, wie früher die Anbauflächen dargestellt wurden.

Im Rahmen der Veranstaltung „Dinosaurier im Archiv – 180 Mio. Jahre alte Fossilien erzählen Geschichte“ öffnete die Hanns-Seidel-Stiftung die Tore zu einer faszinierenden Zeitreise durch die Vergangenheit der CSU. Ebenso gewährt wurde ein Einblick in die sonst nicht der Öffentlichkeit zugänglichen Räume von Archiv und Bibliothek des Bayerischen Landtags.

DK

 

 

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