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(GZ-4-2024 - 15. Februar)
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► Umweltminister Glauber:

 

Beiträge zum Schutz von Natur und Artenvielfalt

 

Nach einer Mitteilung des Bayerischen Umweltministeriums wird der Bayerische Naturschutzfonds mit insgesamt rund 17 Millionen Euro acht Naturschutzprojekte im gesamten Freistaat sowie die Gebietsbetreuung fördern. Laut Umweltminister und Naturschutzfonds-Stiftungsratsvorsitzenden Thorsten Glauber wurde die Förderung der Gebietsbetreuung nun erstmals von drei auf fünf Jahre erweitert. Allein dafür stelle der Naturschutzfonds insgesamt rund 15 Millionen Euro zur Verfügung.

Bewilligt wurden die Förderprojekte Fortsetzung der Gebietsbetreuung Bayern, Jahresprogramm für Kleinmaßnahmen aus Zweckerträgen der GlücksSpirale 2024, Aufstockung und Verlängerung BNN-Projekt „Lebensräume auf Kalkstandorten im Landkreis Main-Spessart“, Verlängerung und Aufstockung BIODIV-Projekt „Alte Obstsorten in den oberbayerischen Voralpenlandkreisen“, Verlängerung und Aufstockung des BIODIV-Projekts „Arche Noah Unterallgäu – Verbesserung der Bestandssituation hochgradig bedrohter Arten“, das BNN-Projekt „Lebensraumnetz Landkreis Roth“, sowie die Förderung von Maßnahmen im Rahmen des Bundesprogramms „chance.natur“ durch das Bundesamt für Naturschutz, und die Kofinanzierung des Naturschutzgroßprojekts „chance.natur – Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal“, Projekt II.

Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal

Der Bayerische Naturschutzfonds hat bereits die Erstellung des Pflege- und Entwicklungsplans im Projekt I kofinanziert. Im Projekt II wird nun die Umsetzung der entwickelten Maßnahmen erfolgen. Der Fokus liegt auf der Unterstützung der wiesenbrütenden Vogelarten wie Großer Brachvogel, Kiebitz, Uferschnepfe und Rotschenkel und der Optimierung ihrer Lebensräume im mittelfränkischen Altmühltal.

Maßnahmenträger ist die Trägergemeinschaft aus dem Landkreis Ansbach und dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Der Zuschuss beträgt gut 748.000 Euro.

Betreuung sensibler Gebiete

Durch die im Jahr 2002 etablierte Gebietsbetreuung Bayern werden ökologisch besonders wertvolle und sensible Gebiete hauptamtlich betreut. Hauptziel ist, die gebietstypische Artenvielfalt in den betreuten Natur- und Kulturlandschaften zu schützen bzw. wiederherzustellen. Die Aufgaben der Gebietsbetreuer reichen von Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung für Naturschutz und Steigerung der Akzeptanz für Schutzmaßnahmen über Besucherlenkung, Beratung und Vermittlung, bis hin zur Planung und Umsetzung von Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Naturschutz. Maßnahmenträger der insgesamt 58 Gebietsbetreuungsprojekte inklusive des bayernweiten Bibermanagements sind je nach Projekt beispielsweise Gebietskörperschaften, Landschaftspflegeverbände, Naturschutzverbände, Naturparke, Naturschutzvereine oder Stiftungen. Der Zuschuss des Naturschutzfonds für die Gebietsbetreuung für die Jahre 2024 bis 2029 beträgt rund 15 Millionen Euro.

Die Kleinmaßnahmen haben sich zu einem unverzichtbaren Instrument der Naturschutzarbeit in Bayern entwickelt. Der Schwerpunkt liegt insbesondere auf der Naturschutzforschung sowie praxisbezogenen Planungen und Konzepten sowie dem Aufbau dauerhaft umweltgerechter Nutzungen. Für das Jahr 2024 sind 35 Kleinprojekte vorgesehen. Maßnahmenträger sind der Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN), der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV) und der Deutsche Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL). Der Zuschuss beträgt 500.000 Euro.

Im Rahmen des BNN-Projekts „Lebensraumnetz Landkreis Roth“ wird das Biotopverbundkonzept umgesetzt, so dass ein Lebensraumnetz im Offenland entstehen kann. Ziel ist es, die vorhandenen naturschutzfachlichen Schwerpunktgebiete im Landkreis über Verbundachsen miteinander zu vernetzen. Hierzu sollen Trittsteine und neue Biotopflächen geschaffen werden. Maßnahmenträger ist der Landschaftspflegeverband (LPV) Mittelfranken. Der Zuschuss beträgt rund 330.000 Euro.

70. Landschaftspflegeverband in Bayern

Wie das Umweltministerium weiterhin verlautete, sei im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge der 70. Landschaftspflegeverband in Bayern gegründet worden. Bei einem Festakt in Wunsiedel betonte Staatsminister Glauber: „Wir wollen überall in Bayern partnerschaftliche Zusammenarbeit für mehr Natur- und Artenschutz. Dieses Ziel haben wir jetzt fast flächendeckend erreicht.“

Bereits seit 1990 setzte der Naturpark Fichtelgebirge zahlreiche Landschaftspflegemaßnahmen vor Ort um. Dieses Engagement hat nun zur Gründung eines eigenständigen Landschaftspflegeverbands geführt. Über die Hälfte der Fläche des Landkreises Wunsiedel zählt zum Landschaftsschutzgebiet Fichtelgebirge. Im Fichtelgebirge und der Selb-Wunsiedler Hochfläche prägen Naturschutzgebiete wie das Egertal bei Neuhaus, Moore und einzigartige Gesteinsformationen wie das Luisenburg-Felsenlabyrinth den Landkreis.

Im Jahr 1985 nahmen die ersten bayerischen Landschaftspflegeverbände ihre Arbeit auf. Rund 1.800 Gemeinden, 63 Landkreise und 18 kreisfreie Städte sind aktive Mitglieder in den bayerischen Landschaftspflegeverbänden. Der überwiegende Teil aller geförderten Landschaftspflegemaßnahmen im Freistaat wird durch sie umgesetzt. Das Umweltministerium finanzierte über das Landschaftspflege- und Naturparkprogramm im Jahr 2022 mehr als 4.700 Naturschutzmaßnahmen für über 42 Millionen Euro.

DK

 

 

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