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(GZ-22-2023 - 23. November)
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► Staatsminister Albert Füracker:

 

Heimat ist mehr als ein Gefühl

Forschungsprojekt und neue Förderbescheide für Heimatprojekte

 

Anlässlich der Veröffentlichung erster Ergebnisse des von der Technischen Hochschule Nürnberg durchgeführten Forschungsprojekts „Heimat – mehr als ein Gefühl“ zeigte sich Heimatminister Albert Füracker erfreut darüber, dass der ländliche Raum geprägt ist durch ein hohes soziales Miteinander und einen guten Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger. Jetzt gelte es, sich weiter gemeinsam für die Heimat Bayern zu engagieren.

Das Forschungsprojekt „Heimat – mehr als ein Gefühl“ wurde als ein Ergebnis des im März 2022 breit angelegten „Zukunftsdialog Heimat.Bayern“ initiiert und ist als Heimatprojekt eine Maßnahme der Heimatstrategie „Offensive.Heimat.Bayern 2025“, die langfristig und zukunftsorientiert zur Stärkung der bayerischen Heimat beitragen soll. In insgesamt drei Bürgerbefragungen und vier Vertiefungsprojekten werden bis Frühjahr 2026 Erkenntnisse über den sozialen und demografischen Zusammenhalt in ländlichen Regionen Bayerns gesammelt.

Sozialer Zusammenhalt

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass der soziale Zusammenhalt stärker ist als oft angenommen. Die Vorstellung, dass sich Gruppen der Bevölkerung, z. B. alte und junge Menschen, Alteingesessene und Neuzugezogene, in ihren Einstellungen, Interessen und Beziehungen konträr und feindselig gegenüberstehen, werden durch die Ergebnisse der Befragung nicht gestützt. Unstimmigkeiten und Konflikte sind eher punktuell und spalten die Bevölkerung im ländlichen Raum nicht in polarisierte Lager. Vielmehr gibt es in den genannten Gruppen von einer Mehrheit der Befragten ein deutliches Interesse an einem Miteinander. Zudem wollen die meisten Befragten an ihrem Wohnort leben bleiben, wenn die Bedingungen dafür stimmen. Dies gilt ganz besonders für junge Menschen, die aber oft befürchten, nicht bleiben zu können.

Innovative Projekte

Da Heimat nicht nur live vor Ort gelebt und erlebt wird, ist es Minister Füracker auch ein großes Anliegen, innovative und fachübergreifende Heimatprojekte mit Schwerpunkt Digitalisierung zu unterstützen. Aktuell erhalten der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge und der Landkreis Hof für digitale Heimatprojekte jeweils 300.000 Euro aus der Heimat-Digital-Regional-Förderrichtlinie.

„Die Energie- & Macher-Region Fichtelgebirge“, eine auf wirtschaftliche Akteure zugeschnittene Image- und Informationskampagne mit digitalem Tool, soll das Image des Fichtelgebirges als „Macherregion“ manifestieren, d.h. Potenziale und Möglichkeiten der Region in Bezug auf Innovation, Wirtschaftskraft und den „Wunsiedler Weg“ der Energiewende aufzeigen.

Durch neue digitale Matching- und Kommunikations-Funktionen sollen Unternehmen aktiviert und vernetzt sowie neue Unternehmenskooperationen geschaffen werden. Ziel ist es außerdem, Fachkräfte digital in regionale Unternehmen zu vermitteln, für Zuzug zu werben und die heimische Jugend zum Bleiben in der Region anzuspornen.

Innen- und Außenwahrnehmung

Das neue Projekt „Dein perfekter Tag im Hofer Land“ des Landkreises in Kooperation mit der Stadt Hof soll helfen, die Innen- und Außenwahrnehmung des Hofer Landes zu optimieren. Mithilfe eines speziell programmierten Konfigurators sollen maßgeschneiderte Ausflüge für die unterschiedlichsten Zielgruppen im Hofer Land zusammengestellt werden. Das Tool „Dein perfekter Tag im Hofer Land“ wird künftig auf der Website https://www.hofer-land.bayern/ zu finden sein. Es informiert tagesaktuell über Angebote der Region aus den Bereichen Freizeit, Natur und Kultur und gibt auch einen Überblick über Eintrittspreise, Öffnungszeiten, spezielle Veranstaltungen und vieles mehr. Durch die Eingabe ausgewählter persönlicher Daten sowie der Definition von Zielgruppen erhält jeder Interessierte mittels „lernender Algorithmen“ ein individuell auf ihn zugeschnittenes Tagesprogramm. So lässt sich das Hofer Land völlig neu entdecken. Bereits seit 2019 begünstigt das bayerische Heimatministerium sowohl Heimatprojekte mit Schwerpunkt Digitalisierung als auch Projekte zur Stärkung regionaler Identität in Bayern. Beide Förderungen wurden zur Heimat-Digital-Regional-Förderrichtlinie fortentwickelt. Bislang wurden insgesamt 53 Projekte mit rund 15 Millionen Euro unterstützt.

Förderrichtlinien

Die Förderung richtet sich insbesondere an Bezirke, Landkreise und kreisfreie Städte sowie an Vereine und Stiftungen. Auch kleinere digitale Heimatprojekte von Vereinen, Stiftungen, steuerbegünstigten Unternehmergesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung, die ebenso einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung der Heimat leisten, können von der Förderung profitieren. Die maximale Förderung pro Projekt beträgt 300.000 Euro bei Fördersätzen von bis zu 90 Prozent. Ausführliche Informationen zu den Fördermodalitäten der Heimat-Digital-Regional-Förderrichtlinie (HDRFöR) unter www.regionen.bayern.de.

DK

 

 

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