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(GZ-13-2023 - 6. Juli)
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► Bezirk Schwaben:

 

Landkreis Donau-Ries gewinnt Umweltpreis

 

Erneut hat der Bezirk Schwaben regionale Projekte ausgezeichnet, die einen Beitrag zu Nachhaltigkeit, Biodiversität oder Klimaschutz leisten. Mit dem Umweltpreis wurden in Augsburg herausragende Projekte aus Marktoberdorf, Dillingen, Kempten und dem Landkreis Donau-Ries bedacht.

Übergabe der Urkunde des Umweltpreises in der Kategorie „Innovation“. V.l.: Bezirksrat Peter Schiele, stellvertretender Bezirkstagspräsident Edgar Rölz, Landrat Stefan Rößle und Bezirksrat Albert Riedelsheimer. Bild: Bezirk Schwaben/Fotograf: Tobias Blaser
Übergabe der Urkunde des Umweltpreises in der Kategorie „Innovation“. V.l.: Bezirksrat Peter Schiele, stellvertretender Bezirkstagspräsident Edgar Rölz, Landrat Stefan Rößle und Bezirksrat Albert Riedelsheimer. Bild: Bezirk Schwaben/Fotograf: Tobias Blaser

„Das Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutz ist vom Ries bis an den Bodensee tief im Bewusstsein vieler Menschen verwurzelt“, erklärte der stellvertretende Bezirkstagspräsident und Jurymitglied Edgar Rölz bei der Preisverleihung. „Unsere Preisträgerinnen und Preisträger beweisen, dass Klimaschutz, der im Kleinen beginnt, große Wirkung entfalten kann.“ In der Kategorie „Innovationen“ siegte das Interkommunale Netzwerk Flächensparen des Landkreises Donau-Ries. Allein in Bayern werden täglich rund 11 Hektar Boden bebaut, was einer Fläche von etwa 16 Fußballfeldern entspricht. Auf die Natur und die Entwicklung betroffener Kommunen hat dieser Flächenverbrauch enorme Auswirkungen. Im „Interkommunalen Netzwerk Flächensparen“ arbeiten deshalb alle 44 Gemeinden des Landkreises Donau-Ries zusammen, um Ortskerne und Siedlungen nachhaltig zu beleben. Das Netzwerk setzt dabei unter anderem auf Innenentwicklung: Bereits erschlossene Flächen werden verstärkt genutzt, um unbebaute Böden zu bewahren. Durch seinen Einsatz hat das Netzwerk bislang zehn Hektar freier Fläche eingespart.

Überregionale Wertschätzung

Wie Landrat Stefan Rößle betonte, zeige sich mit dem Preis auch „die überregionale Wertschätzung und Sicht auf unsere wichtige Arbeit im Landkreis Donau-Ries“. Laut Projektleiterin und Konversionsmanagerin Barbara Wunder „sind wir mit unserem Engagement für die Innenentwicklung und das Flächensparen Vorreiter in Bayern. Der Preis zeigt, dass unsere Arbeit heute mehr denn je notwendig ist.“

Der Bund Naturschutz und das Bündnis Nachhaltiges Marktoberdorf behielten in der Kategorie „Ehrenamtliches Engagement Einzelner oder von Gruppen“ die Oberhand. Im Bündnis Nachhaltiges Marktoberdorf engagieren sich mehr als 100 Menschen in acht Arbeitsgruppen für eine Vielzahl von Themen. Projekte wie das Foodsharing-Angebot „Fairteiler“ oder das Reparatur-Café in den Räumen der AWO leisten einen Beitrag für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln und Alltagsgegenständen.

Die Krautgarten-Initiative des Bündnisses bietet in Marktoberdorf 55 Familien Flächen, um Gemüse und Blumen anzupflanzen. Besonderes Engagement zeigt auch die Arbeitsgruppe Landschaftspflege, die allein in den Jahren 2021 und 2022 mehr als 1.000 Arbeitsstunden investierte. Die Arbeitsgruppe setzt sich unter anderem für die Renaturierung des Dümpfelmooses ein und pflegt die Obstbaumallee entlang der alten Verbindungsstraße von Marktoberdorf nach Rieder.

In der Kategorie „Engagement von Schulklassen oder ähnlichen Gruppen“ setzte sich der Arbeitskreis Klimaschutz am Johann-Michael-Sailer-Gymnasium Dillingen durch. Bestehend aus Schülern und einem Lehrer, informiert der Arbeitskreis seit dem Schuljahr 2021/2022 Mitschüler, Lehrer und Eltern anschaulich und modern über Themen wie Klimawandel und Klimaschutz – zum Beispiel mit dem Instagram-Account klimaschutzamsailer.

Ihre Leidenschaft für den Klimaschutz beweisen die AK-Mitglieder zudem bei zahlreichen Projekten: Die Aktion „Trinkflaschen statt Einwegflaschen“ soll dazu anregen, künftig nur noch nachhaltige Trinkflaschen in die Schule zu bringen. Einen weiteren Beitrag für Nachhaltigkeit leistet eine Sammelaktion für alte Handys und Tablets. Der Arbeitskreis übt zudem mit offenen Briefen an politische Verantwortliche positiven Druck aus, damit künftig auf allen geeigneten Flächen der Schuldächer Photovoltaikanlagen installiert werden.

Für seine Bachelorarbeit „Technische Auslegung und wirtschaftliche Betrachtung einer Photovoltaik-Anlage mit angebundenem Speicher zur Versorgung des öffentlichen Personennahverkehrs“ wurde Florian Georg Wolf in der Kategorie „Facharbeit/Abschlussarbeiten“ mit dem Umweltpreis geehrt. In seiner Arbeit entwickelte der Student ein Energiekonzept für ein regionales Elektrobusnetz der Stadt Kempten. Diesem Konzept zufolge könnte eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage rund 90 Prozent des Stroms liefern, der für die Versorgung von E-Bussen erforderlich wäre. Die restliche Energie würden die Fahrzeuge mittels Kraft-Wärmekopplung aus regional bezogenen Bio-Kraftstoffen erhalten. Das E-Bus-Projekt der Stadt Kempten befindet sich noch in der Planungsphase und wird politisch diskutiert. Mit seiner Bachelorarbeit leistet Florian Georg Wolf nach Ansicht der Jury einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen dieses Großprojekts.

DK

 

 

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