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(GZ-11-2023)
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► Gewinner des Bayerischen Demografiepreises 2022:

 

Wandel als Chance

 

Sieben Preisträger erhielten in Nürnberg aus den Händen von Staatsminister Albert Füracker den „Bayerischen Demografiepreis 2022“. Zusätzlich wurden dieses Jahr zwei Sonderpreise für herausragendes Einzelengagement und besonderes Engagement in der Nachwuchsarbeit vergeben. „Das Heimatministerium zeichnet besondere Ideen und Projekte mit insgesamt 15.000 Euro aus und macht sie damit als Vorbilder sichtbar“, betonte Füracker.

In der Kategorie „Meine.Heimat.Zukunftssicher“ wurden jeweils der Landkreis Landsberg am Lech und die Dorfgenossenschaft Wombach eG (Landkreis Main-Spessart) ausgezeichnet. Das Landkreisprojekt „PflegeNetz“ gestaltet aktiv den Aufbau einer pflegerischen Infrastruktur. Um die Pflegesituation vor Ort zu verbessern, werden Maßnahmen verschiedener, auch privater Akteure gebündelt und koordiniert. Alle Teilnehmer wirken verpflichtend an Arbeitsgruppen mit, die einen wertvollen Beitrag für die Bevölkerung vor Ort erarbeiten.

Die Dorfgenossenschaft Wombach eG gründete die „Erste Dorfgenossenschafts-Bäckerei in Bayern“, um die örtliche Bäckerei zu erhalten und damit für eine zukunftssichere Nahversorgung vor Ort zu sorgen. Dieses Projekt mit Vorbildcharakter zeigt, dass Menschen den Erhalt ihrer Versorgungsstrukturen selbst in die Hand nehmen können. Die dörfliche Gemeinschaft leistet mit der Dorfgenossenschaftsbäckerei einen Beitrag zu mehr Lebensqualität.

In der Kategorie „Meine.Heimat.Arbeit&Familie“ wurden die Hochschule Coburg und das Landratsamt Coburg mit dem Demografiepreis bedacht. Im Rahmen des Projekts „Seniorcoaches“ der Hochschule Coburg geben Rentner dort als ehemalige Hochschulabsolventen ehrenamtlich ihr Wissen und ihre Lebenserfahrungen an Studenten und Dozenten weiter.

Um Nachwuchskräfte an die Region zu binden und den Fachkräftemangel zu bekämpfen, hat das Landratsamt Coburg das erfolgversprechende Projekt „Willkommen im Coburger Land – Fachkräftesicherung in der Pflege“ ins Leben gerufen. Dabei absolvieren gezielt rekrutierte junge Menschen aus dem Kosovo eine reguläre Ausbildung zur Pflegefachkraft in Pflegeeinrichtungen in der Region Coburg und unterstützen durch ihren Einsatz die Pflegeversorgung.

Preisträger in der Kategorie „Meine.Heimat.Lebensqualität“ sind der SV Kollnburg, Volkshochschule Kreis Kronach e.V. und AWO Nürnberg e.V. Mit seinem Projekt „Sozialer Fußball“ bietet der SV Kollnburg (Landkreis Regen) integratives Fußballtraining und Fußballturniere für Kinder mit und ohne körperliche bzw. geistige Beeinträchtigung an. Unter großem Einsatz der Verantwortlichen werden spezielle Regeländerungen umgesetzt, um Schwächere angemessen zu integrieren. Diese private Initiative fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl unter Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen.

Im „MädchenCafé“ der Volkshochschule Kreis Kronach e.V. konzipieren und gestalten junge Mädchen die Räumlichkeiten in der Kronacher Innenstadt. Durch die aktive Beteiligung an der Entwicklung eines „Lieblingsplatzes“ in der Heimatstadt wächst nicht nur die Heimatverbundenheit, auch demokratische Strukturen werden gefördert. Zudem wird die Selbstwirksamkeit der Mädchen gestärkt, indem sie ermutigt werden, sich aktiv einzubringen.
Der AWO Nürnberg e.V. bringt mit seinem Projekt „Engagement schafft Heimaten“ Geflüchtete und alleinstehende Senioren zusammen und schafft damit soziale Teilhabe.

Dabei agieren Senioren als Nachhilfekräfte sowie Familienpaten und Flüchtlinge als Helfer sowohl im Alltag als auch für Einkäufe. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Integration, der Toleranz und des gegenseitigen Respekts.

Mit dem Sonderpreis „Einzelmanagement“ wurde Heidi Maria Stadler bedacht. Sie hat sich als Initiatorin der „Erinnerungswerkstatt“ im Landkreis Schwandorf der Biografiearbeit mit Senioren verschrieben und möchte damit deren „Lebenswissen“ bewahren. Mit viel persönlichem Einsatz schafft sie Verständnis, Wertschätzung und Anerkennung für die Lebensleistung älterer Menschen.

Den Sonderpreis „Ehrenamt und Nachwuchs“ erhielt die Freiwillige Feuerwehr Waischenfeld aus dem Landkreis Bayreuth. Diese baute wegen Nachwuchsmangel in der Kinderfeuerwehr eigenhändig ein Feuerwehrfahrzeug mit Originalausstattung in „Kindergröße“ nach. Durch eine Steigerung der Teilnehmerzahl hat das Projekt „Florian Waischenfeld 40 1/2“ den Fortbestand der Kinderfeuerwehrgruppe gesichert. Ein Paradebeispiel für Ideenreichtum, persönlichen Einsatz und nachhaltigen Erfolg.

DK

 

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