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(GZ-10-2023)
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► AOK Bayern spricht von langen Ausfallzeiten:

 

2022: Höchster Krankenstand seit mehr als 25 Jahren

Zusammenhang mit Impfungen wurde nicht untersucht

 

Der Krankenstand der erwerbstätigen AOK-Versicherten lag 2022 in Bayern bei 6,1 Prozent und hat sich im Vergleich zu den Vorjahren mit jeweils 4,8 Prozent drastisch erhöht. Es ist der höchste Krankenstand seit 1995.

Damals lag der Wert bei 5,2 Prozent. Im Jahr 2022 haben sich 61,8 Prozent der insgesamt rund 2,793 Millionen erwerbstätigen AOK-Versicherten krankgemeldet, 2021 waren es nur 46,2 Prozent. Die mit Abstand meisten Krankmeldungen entfielen auf Atemwegserkrankungen. Während im Jahr 2021 noch 18,9 Prozent der Beschäftigten von Atemwegserkrankungen betroffen waren, lag ihr Anteil 2022 mit 42,6 Prozent mehr als doppelt so hoch.

Fast 500.000 nachgewiesene Covid-Fälle

Im Jahr 2022 registrierte die AOK in Bayern insgesamt rund 498.000 Fälle einer nachgewiesenen Covid 19-Infektion. Das heißt, 19 Prozent aller Versicherten waren 2022 einmal oder mehrfach von Corona betroffen. Die größte Krankenkasse im Freistaat zählte zudem von März 2020 bis Dezember 2022 knapp 480.000 Personen mit mindestens einer Covid-Erkrankung, darunter 11.700 Personen mit einer Post-Covid-Erkrankung, was etwas mehr 2,4 Prozent aller an Covid erkrankten AOK-Versicherten Beschäftigten entspricht.

Die Arbeitsunfähigkeitsdauer von Beschäftigten, die von Covid-Erkrankungen betroffen sind, steigt mit zunehmendem Alter deutlich an. Das gilt sowohl für Akut- als auch für Post-Covid-Erkrankungen.

Lange Ausfallzeiten wegen Post-Covid-Erkrankungen

Während unter 30-Jährige bayerische Beschäftigte im Mittel sieben Tage aufgrund einer akuten und 19 Tage aufgrund einer Post-Covid-Erkrankung arbeitsunfähig geschrieben wurden, fielen Berufstätige ab 60 durchschnittlich elf bzw. 46 Tage aus. Über alle Beschäftigten hinweg waren bei akuten Covid-Erkrankungen durchschnittlich neun Ausfalltage zu verzeichnen, bei Post-Covid-Erkrankungen durchschnittlich 32 Tage. Damit dauerten die Post-Covid-Erkrankungen der bayerischen AOK-Versicherten durchschnittlich zwei Tage länger als im bundesweiten Durchschnitt. Zum Vergleich: Atemwegserkrankungen dauerten in Bayern bei den AOK-Versicherten Beschäftigten knapp sieben Tage.

Auch mehr Erkrankungen des Muskel-Skelettsystems ...

Atemwegserkrankungen verursachten 2022 in Bayern die meisten Krankmeldungen (86,4 Krankmeldungen je 100 Versichertenjahre). 2021 lag der Wert noch bei 31,6. Doch auch die Muskelskelett-Erkrankungen gingen nach oben und belegten mit 35,5 Krankmeldungen je 100 Versichertenjahre den zweiten Platz (2021: 31,6).

... und der Psyche

Bei den psychischen Erkrankungen gab es einen Anstieg der Krankmeldungen um rund 11 Prozent. Besonders betroffen von psychischen Erkrankungen waren erneut die Berufe in der Altenpflege mit durchschnittlich 20,6 Krankmeldungen je 100 Versichertenjahre. Der bayerische Durchschnitt lag bei 10,9.

Zusammenhang mit Impfung nicht abgefragt

Auf die Rückfrage wie viele der Corona-Erkrankten bzw. Post-Covid-Erkrankten mindestens einmal oder vollständig geimpft sind und wie viele Meldungen von unerwünschten Impfnebenwirkungen bei der AOK vorliegen, lautet die Antwort der Kasse wörtlich: „Die gesetzlichen Krankenkassen wissen nicht, welche ihrer Versicherten wann mit welchem Wirkstoff gegen Corona geimpft wurden. Auch Antworten auf Fragen von Impfnebenwirkungen können somit von den Krankenkassen leider nicht beantwortet werden. Das Gesundheitsministerium hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mit dem Projekt „Risikoevaluation und Effektivität der COVID19-Impfstoffe“ beauftragt. Aktuell gibt es kein Verknüpfungsverfahren zwischen den vorliegenden anonymisierten Daten der Geimpften und den Abrechnungsdaten der GKV-Versicherten.“ Zitat Ende. Eine Frage nach einer (finanziellen) Bilanz der Corona-Jahre blieb unbeantwortet.

GZ-Kommentar zu dürftigem Zahlenmaterial

2022 gab es also weitaus mehr Corona-Erkrankte als 2021. Das geben die AOK-Daten her. Was sie nicht sagen: Hat die Impfung also versagt? Und schlimmer: Wie sieht es mit den Menschen aus, die nach Corona-Impfungen schwerwiegende Schäden erlitten haben? Diese werden nunmehr sogar vom obersten Impfwerber Karl Lauterbach zugegeben.

Die gesundheitlichen Folgen bezahlen die gesetzlich Versicherten als Solidargemeinschaft. Adäquate Entschädigungszahlungen scheinen leider auf der Strecke zu bleiben. Sollte oberste Priorität einer gesetzlichen Krankenkasse nicht sein, Fehler, die in der Corona-Politik gemacht wurden, darzulegen und aufzuarbeiten?

Die Bundesregierung hat Unsummen für Impf-Marketing ausgegeben. Hätten Firmen, die „An der Goldgrube“ (das ist die Biontech-Adresse in Mainz) ansässig sind und Milliarden Euro eingenommen haben, nicht selbst für ihre Produkte werben können? Und wo bleibt das Geld, um jetzt Betroffenen zu helfen und vergleichbare Fehler künftig zu vermeiden? Wann ist endlich mit richtigen, vollständigen Daten zu rechnen? Ist es nicht Sache der Politik und der Krankenkassen für einwandfrei verwertbares Zahlenmaterial Sorge zu tragen? Statistiken, die wesentliche Aspekte unberücksichtigt lassen, führen grundsätzlich zu keinen korrekten Ergebnissen. Wenn man sie als „Fakten“ verkauft, sind sie falsch und irreführend.

 

 

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