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(GZ-5-2023)
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► Stadt Straubing:

 

Feierliche Eröffnung des neuen Mitmach-Museums NAWAREUM

„Energiewende, Klimaschutz, Ernährung und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe sind Themen, die uns alle angehen. Im NAWAREUM erhalten Groß und Klein Impulse, wie man selbst im Alltag aktiv werden kann. Es ist ein Ort, an dem man Nachhaltigkeit mit allen Sinnen erleben und verstehen kann. Das NAWAREUM ist ein absolutes Glanzstück geworden und wir wünschen ihm alles Gute“, so die Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber.

V.l.: Thomas Eckert (Vorstandsvorsitzender der DÖMGES Architekten AG), Norbert Sterl (Leiter des Staatlichen Bauamts Passau), Staatsministerin Michaela Kaniber, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Staatsminister Hubert Aiwanger, Dr. Bernhard Widmann (Leiter des TFZ), Dr. Vanessa Roden (Direktorin des NAWAREUMs) und Oberbürgermeister der Stadt Straubing Markus Pannermayr. Bild: NAWAREUM
V.l.: Thomas Eckert (Vorstandsvorsitzender der DÖMGES Architekten AG), Norbert Sterl (Leiter des Staatlichen Bauamts Passau), Staatsministerin Michaela Kaniber, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Staatsminister Hubert Aiwanger, Dr. Bernhard Widmann (Leiter des TFZ), Dr. Vanessa Roden (Direktorin des NAWAREUMs) und Oberbürgermeister der Stadt Straubing Markus Pannermayr. Bild: NAWAREUM

„Zusammen mit den Bürgern und Unternehmen forcieren wir in Bayern einen Wandel zu erneuerbaren Energien und nachwachsenden Rohstoffen. Dabei brauchen wir die Unterstützung und den Tatendrang jedes Einzelnen. Für jedermann zugänglich zeigt das NAWAREUM die Chancen dieses Wandels auf, macht Natur und Technik erlebbar und verdeutlicht die Zusammenhänge. Die Eröffnung des NAWAREUMs ist daher ein Meilenstein für Energiewende und Bioökonomie in Bayern. Ich bin mir sicher, dass hier in Straubing einmal mehr viele gute Ideen und wichtige Schritte für ein zukunftsfähiges Bayern ihren Anfang nehmen werden – bei einem Besuch im NAWAREUM“, betont Hubert Aiwanger, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz erleben

Das NAWAREUM ist ein Museum für alle Altersklassen, das seine Gäste dazu einlädt, mit Spaß und Experimentierfreude in das Thema Nachhaltigkeit einzutauchen. Auf das Publikum wartet eine bunte Mischung aus Natur und Technik, Kunstwerken und Spielen, Wissen und Inspiration. Neben der Ausstellung gehören auch das Gebäude selbst, das Inspiration für nachhaltiges Bauen liefert und der umliegende Garten, in dem man nachwachsende Rohstoffe mit allen Sinnen erleben kann, zum Erlebnis NAWAREUM.

Auf drei Etagen und 1.250 m2 ist Anfassen, Ausprobieren und Austauschen ausdrücklich erwünscht. Es gibt Mitmach-Stationen, eine begehbare Pflanzenzelle, interaktive Spieltische und als besonderes Highlight lädt eine hölzerne Rutsche mitten im Gebäude zu einer rasanten Rutschpartie ein. Die Ausstellung ist für Kinder ab 12 Jahre konzipiert. Eine Reihe eigener Stationen, die mit einem kleinen Diamanten gekennzeichnet sind, geht speziell
auf das Interesse von Kindern zwischen 6 und 12 Jahren ein.

Museumspädagogisches Angebot

Das Museum kann auf eigene Faust erkundet werden oder im Zuge einer Führung. Für Schulklassen gibt es neben den Führungen derzeit drei verschiedene Angebote: Kinder im Vorschulalter und bis zur vierten Klasse können einen Geheimnisbaum entdecken und dabei spannende Rätsel rund um den Wald lösen. Von der 1. bis zur 13. Klasse können Schülerinnen und Schüler mit einer Reihe von Experimenten in die Welt der erneuerbaren Energien eintauchen. Ein weiteres Angebot, das vom Vorschulalter bis zur 13. Klasse möglich ist, beschäftigt sich mit dem Wert von Lebensmitteln und nachhaltiger Ernährung.

Museumsgarten und Architektur

Rund um das Haus lädt der Museumsgarten zum Erforschen und Verweilen ein. Hier wird der Begriff „nachwachsende Rohstoffe“ lebendig, denn hier gibt es eine Vielfalt unterschiedlicher Pflanzen zu bestaunen, die auch Teil der Ausstellung sind: Verschiedene Getreidesorten, unterschiedliche Ölpflanzen und aromatische Heil- und Gewürzpflanzen. Dazu insektenfreundliche Blühpflanzen, die zur Energiegewinnung genutzt werden, Pflanzen, deren Fasern zur Herstellung von Stoffen verwendet werden und Sträucher, in denen Vögel und andere Tiere Futter und Schutz zugleich finden. Eine natürliche Oase, die frei zugänglich ist und somit dazu einlädt, dass die Bevölkerung sie auch unabhängig von einem Besuch in der Ausstellung zum Erkunden oder Entspannen nutzt. Dank barrierefreier Wege ist das auch mit Kinderwagen und Rollstuhl möglich.

Das moderne Gebäude des NAWAREUMs – entworfen vom Architekturbüro DÖMGES aus Regensburg – ist selbst ein Ausstellungsstück. Die 79 freistehenden Lärchenstämme der Südfassade aus den Bayerischen Staatsforsten werden dem Thema der nachwachsenden Rohstoffe gerecht. Sie symbolisieren eine Baumallee entlang der Glaselemente der Fassade. Im Eingangsbereich weitet sich die Allee zu einem kleinen Vorplatz mit in der Tiefe gestaffelten Holzstämmen. Eine verglaste Öffnung im Vordach setzt hier einen Lichtpunkt, der an eine Waldlichtung erinnern soll. Die 11,50 m hohen Baumstämme aus dem nahen Bayerischen Wald sind in ihrer Oberfläche naturbelassen. Sie tragen zum Teil die auskragende Dachkonstruktion.

Passivhaus-Standard

Das Staatliche Bauamt Passau fungierte als Bauträger des Projekts. Ziel war es, die hohen Standards eines Museumsbaus mit dem energetischen Standard eines Passivhauses zu vereinbaren. Die Bauteile sind, wo immer möglich, aus nachwachsenden Rohstoffen konstruiert – so zum Beispiel die tragenden Außenwände und Dachtragwerk aus Holzrippenplatten, Stützen aus Leimholz oder die Dämmung von Fassade und Dach aus Holzfaserplatten und -matten.

Innovative Energieversorgung

Die zur Versorgung des Gebäudes mit 2.450 m2 Nutzfläche notwendige Heizenergie und Prozesskälte wird über Geothermie aus rund 40 Erdwärmesonden in Verbindung mit einer Wärmepumpenanlage gewonnen. Ergänzt durch den Einsatz von Solar- und Photovoltaikanlagen, kann die Energieversorgung des Gebäudes weitgehend über regenerative Energieträger gedeckt werden. Zum Passivhaus-Standard gehört zudem eine besonders wirksame Dämmung von Außenwänden, Boden und Dach, die Dreifach-Verglasung der Fensterflächen sowie die moderne Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung. Auf dem begrünten Dach befinden sich neben verschiedenen Pflanzen 270 Quadratmeter Photovoltaik- und 130 Quadratmeter Solarthermie-Kollektoren.

Barrierefreiheit

Das NAWAREUM ist ein Ort für alle. Es wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Besuch möglichst barrierearm zu gestalten. In Zukunft sollen Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen angeboten werden. Im Außenbereich des Museums gibt es ein taktiles Bodenleitsystem. Es führt vom Parkplatz zum Haupteingang und von dort zur Kasse, zum Aufzug und zu den Treppen. Der Rundgang durch die Dauerausstellung ist rollstuhlgerecht. Bis auf das Dachgeschoss, das einen Ausblick auf die Solarthermie- und Photovoltaik-Anlagen bietet, sind alle Stockwerke mit dem Aufzug erreichbar. Die Videos in der Ausstellung enthalten optionale englische Untertitel. Für gehörlose oder hörbehinderte Menschen weisen alle Videos darüber hinaus entweder eine Übersetzung in Deutscher Gebärdensprache (DGS) oder deutsche Untertitel auf.

Zukunft nachhaltig gestalten

Das NAWAREUM möchte Lösungen für die Zukunft aufzeigen und ein offener Ort sein, der zu Inspiration und Austausch einlädt. Zu diesem Zweck sind laufend weitere Veranstaltungen geplant, die sich jeden Monat an einem Thema orientieren.

„Viele Menschen fühlen sich im Angesicht der Umweltzerstörung hilflos – die Klimakrise, die Zerstörung von Habitaten, und die Flut an Müll auf dem Land und im Wasser machen vielen von uns große Sorgen. Im NAWAREUM möchten wir nicht nur über diese Herausforderungen informieren, wir möchten auch Lösungsansätze aufzeigen und wieder gemeinsam etwas hoffnungsvoller in die Zukunft blicken“, so Dr. Vanessa Roden, Direktorin des NAWAREUMs.

 

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