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(GZ-5-2023)
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► Bayerische Tourismusbilanz 2022:

 

Gelungener Neustart

Positives Fazit für Bayerns Tourismus im Jahr 2022: Wie das Bayerische Landesamt für Statistik für die zum Jahresende rund 10.900 geöffneten Beherbergungsbetriebe Bayerns mitteilt, liegen die 34,2 Millionen Gästeankünfte mit 75,0 Prozent deutlich über den Werten des Vorjahres. Auch die knapp 92,3 Millionen Übernachtungen übertreffen den Vorjahreswert um 51,3 Prozent merklich. Für eine Steigerung gegenüber dem Jahr 2019, dem letzten Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, reicht es – mit Ausnahme der Campingplätze sowie der Ferienzentren, -häuser und -wohnungen – dennoch nicht.

Als „gelungen“ bezeichnete Bayerns Wirtschafts- und Tourismusminister Hubert Aiwanger den Neustart im Tourismus 2022. Hoteliers, Wirte, Liftbetreiber, Campingplatzbetreiber und Vermieter hätten sich trotz hoher Energiepreise und Inflation nicht unterkriegen lassen. „Bayern ist und bleibt eine international starke Ganzjahres-Destination mit hervorragenden Betrieben. Damit das so bleibt, brauchen wir mehr Respekt für die Menschen, die jeden Tag für das Wohl von einheimischen und ausländischen Gästen sorgen. Ideologische Verbotsdebatten wie zum Skitourismus schaden uns hingegen nur selbst.“

Mehr als 92 Millionen Übernachtungen

Das Jahr 2022 verzeichnete über 92 Millionen Übernachtungen, 2021 waren es knapp 61 Millionen. Insgesamt wurde das Vor-Krisen-Niveau noch nicht vollständig erreicht. Trotz der starken Sommersaison lag das vergangene Jahr noch rund 9 Prozent unter dem Niveau von 2019. Ein besseres Abschneiden haben die coronabedingten Einschränkungen zu Jahresanfang verhindert.

Eine Ausnahme bilden hierbei die Campingplätze sowie die Ferienzentren, -häuser und -wohnungen: Diese konnten ihre bereits während der Corona-Pandemie gewonnene größere Beliebtheit auch im Jahr 2022 weiter ausbauen. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 verzeichnen die Campingplätze ein zweistelliges Plus von 15,8 Prozent bei den Gästeankünften und von 19,2 Prozent bei den Übernachtungen. Bei den Ferienzentren, -häusern und -wohnungen werden die Gästeankünfte von 2019 um 3,1 Prozent und die Übernachtungen von 2019 um 5,6 Prozent übertroffen.

Im Vorjahresvergleich können sich 2022 alle Betriebsarten über höhere Gäste- und Übernachtungszahlen freuen, bei den Jugendherbergen und Hütten und bei den Erholungs-, Ferien- und Schulungsheimen fällt die Steigerung gegenüber dem Jahr 2021 am stärksten aus. Auch die Hotels haben sich 2022 spürbar erholt und gehören mit einem Zuwachs bei den Ankünften von rund 86 Prozent zu den größten Gewinnern der Branche. Aiwanger zufolge liegen 13 von 36 bayerischen Tourismusregionen schon wieder auf 95 Prozent des Vor-Krisen-Niveaus, das Fränkische Seenland und der Pfaffenwinkel haben es bereits überschritten.

Plus bei ausländischen Gästen

Ebenfalls wieder deutlich angezogen hat 2022 die Zahl der ausländischen Gäste. Während in diesem so genannten Incoming-Tourismus der asiatische Markt weiter schwächelt, haben sich andere Regionen signifikant erholt. Aiwanger: „Das Geschäft mit ausländischen Gästen wächst rund drei Mal so schnell wie beim Inlandstourismus. Die Übernachtungen haben schon wieder rund 80 Prozent des Levels von 2019 erreicht. Einige europäische Quellmärkte liegen wieder über dem Stand von 2019, etwa Polen, Portugal oder Kroatien. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus den USA hat sich gegenüber 2021 mehr als vervierfacht. Ich gehe davon aus, dass wir 2024 auch im Incoming-Tourismus wieder auf Vor-Corona-Niveau liegen.“

Jenseits der Millionenmarke

Während in den vergangenen zwei Jahren lediglich für vier Gemeinden Übernachtungszahlen jenseits der Millionenmarke veröffentlicht werden konnten (2020 und 2021 waren dies München, Nürnberg, Bad Füssing und Oberstdorf), verdoppelte sich deren Anzahl im Jahr 2022. Neben den erneut an der Spitze liegenden Städten München (16,0 Millionen), Nürnberg (3,1 Millionen), Bad Füssing (1,8 Millionen) und Oberstdorf (1,8 Millionen), waren dies nun zudem Füssen (1,2 Millionen), Bad Kissingen (1,2 Millionen), Garmisch-Partenkirchen (1,2 Millionen) und Regensburg (1,1 Millionen).

Größte Steigerung in Oberbayern

Im Jahr 2022 liegen alle sieben Regierungsbezirke über den im Vorjahr veröffentlichten Werten für die Gästeankünfte und Übernachtungen. Die größte Zunahme bei den Gästeankünften erreicht dabei Oberbayern (+90,6 Prozent; 15,8 Millionen Gästeankünfte). Die vergleichsweise geringste Steigerung entfällt auf Unterfranken (+54,9 Prozent; 2,6 Millionen Gästeankünfte). Bei den Übernachtungen erzielt Mittelfranken mit +67,6 Prozent die größte Steigerung auf gut 8,3 Millionen. Schlusslicht ist auch hier wieder Unterfranken mit rund 6,6 Millionen Übernachtungen im Jahr 2022 und somit einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von lediglich 37,2 Prozent.

DK

 

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