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(GZ-4-2022)
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► DKGH zur COVID 19-Pandemie:

 

Plädoyer für kontrollierte Exit-Strategie

Geht es nach der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene in Berlin, ist es mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie an der Zeit, eine Exit-Strategie zu diskutieren. „Auch wenn wir uns aktuell grundsätzlich im Übergang in eine endemische Situation vergleichbar mit der Influenza befinden, müssen die kurzfristigen Herausforderungen durch die steigenden Infektionszahlen und die damit einhergehenden Belastungen der medizinischen Versorgung beherrscht werden“, heißt es dazu in einer aktuellen Stellungnahme.

Laut DGHK verlangt die massenhafte Zunahme der Omikron- Infektionen – wie im Pandemieplan vorgesehen – „den Strategiewechsel vom Containment mit dem Ziel der Vermeidung jeder Infektion hin zur Protection, d.h. dem Schutz vor schweren Erkrankungen und Tod statt Schutz vor jeder Infektion“.

Für den Öffentlichen Gesundheitsdienst müsse gelten: „Priorisierung auf den effektiven Schutz der Vulnerablen und auf gezieltes Ausbruchsmanagement statt ungezielter Kontaktnachverfolgung und umfangreicher Quarantänisierung“.

Auch müsse die Funktionsfähigkeit der Kritischen Infrastruktur und des Gesundheitswesens sichergestellt werden durch den Wegfall inflationärer Quarantäneanordnungen und zu spätem Freitesten. Generell sollten strikte behördliche Quarantäneanordnungen für Kontaktpersonen ersetzt werden durch eigenverantwortliche Symptomkontrolle und gezieltes Testen mit qualifizierten Antigen-Schnelltests bei Fortsetzung der Tätigkeit.

Priorisierung und Ressourcenschonung hätten auch bei der Teststrategie Vorrang, heißt es weiter: PCR-Tests sollten zielgerichtet im Bereich der medizinischen Versorgungsstrukturen und zur Diagnostik von Erkrankungen eingesetzt werden.

Schluss mit anlasslosem Massentesten

Schulen und Kitas müssten offenbleiben, da Kinder und Schüler nicht zu den vulnerablen Personengruppen zählen, betont die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene. Es müsse Schluss sein mit anlasslosem Massentesten bei Kindern und Jugendlichen. Dies führe nicht nur zu unnötigem Bedarf an PCR-Bestätigungstesten, die in den medizinischen Versorgungsstrukturen dringlich benötigt werden, sondern auch zu wirkungslosen und inflationären Quarantäneanordnungen, die die Kritische Infrastruktur durch die häusliche Präsenz der Eltern zusätzlich gefährde.

Generell gelte es, die Impfkampagne im Bündel mit den etablierten Hygieneschutz- und zielgerichteten Kontaktreduktions-Maßnahmen zu intensivieren. Impfen schütze vor Erkrankung, nicht vor Infektion. Eine Impfpflicht für besondere Gruppen dürfe nur nach konsentierten wissenschaftlichen Standards zur Schutzdauer, Schutzeffektivität und zur Wahl der Impfstoffe gelten.

„Nur wenn der Strategiewechsel als normal und sinnvoll kommuniziert wird, kann er gelingen, ohne die Angst als schlechtem Ratgeber und das Gefühl des Ausgeliefertseins in der Bevölkerung weiter zu steigern“, stellt die DKGH abschließend fest.

DK

 

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