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(GZ-1/2-2022)
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► Auszeichnung:

 

„KUMAS-Leitprojekt 2021“

 

Seit 1998 zeichnet der Förderverein KUMAS – Kompetenzzentrum für Umwelt e.V. vorbildliche Umweltprojekte aus. In diesem Jahr fiel die Wahl der Jury auf „Bündnis Klimaneutrales Allgäu 2030“, „Einsparung von Energie, Wasser und weiteren Ressourcen durch die Anpassung von Kernprozessen bei der BSH Hausgeräte GmbH“, „Entwicklung und Validierung eines wasserbasierten Schmierstoffs für Getriebeanwendungen“ sowie an die studentische Initiative Enactus Augsburg e. V. Das „KUMAS Leitprojekt 2021“ dient dem Erhalt und der Entwicklung des regionalen Umwelt-Know-hows.

Die Energieberatung für die Teilnehmer ist ein wichtiger Bestandteil des Bündnisses klimaneutrales Allgäu 2030, das jetzt als KUMAS-Leitprojekt ausgezeichnet worden ist. Foto: Roland Wiedemann/eza!
Die Energieberatung für die Teilnehmer ist ein wichtiger Bestandteil des Bündnisses klimaneutrales Allgäu 2030, das jetzt als KUMAS-Leitprojekt ausgezeichnet worden ist. Foto: Roland Wiedemann/eza!

Mit dem Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030 (eza! Energie- und Umweltzentrum Allgäu) wird die Region zum Vorreiter beim Thema Klimaschutz. Die teilnehmenden Unternehmen, Kommunen und Institutionen verpflichten sich, freiwillig bis spätestens zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Bislang sind 88 Partner dem Bündnis beigetreten. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf der Reduktion der eigenen CO2-Emissionen durch mehr Energieeffizienz und den stärkeren Einsatz von erneuerbaren Energien vor Ort. Unvermeidbare Restemissionen werden durch die Förderung hochwertiger Projekte zur CO2-Einsparung in der Region, aber auch im Ausland kompensiert.

BSH Hausgeräte Dillingen

Bei der Produktion von Geschirrspülern am Standort Dillingen war für die BSH Hausgeräte GmbH in der Vergangenheit ein hoher Energie- und Frischwassereinsatz für die Herstellung von Bauteilen notwendig. Verantwortlich dafür waren die notwendigen Wasch- und Passivieranlagen. Durch die Optimierung von Kernprozessen, wie dem Schweißverfahren sowie die Umstellung auf einen biologisch-abbaubaren Schmierstoff konnte der Passivier- und Waschprozess komplett entfallen. Dies führte zu einer erheblichen Reduktion des Strom- und Gasverbrauchs, der zudem mit einer signifikanten CO2-Einsparung einhergeht. Zusätzlich wurde dadurch der Frischwasserbedarf am Standort deutlich verringert und durch die Prozessoptimierungen eine deutliche Reduzierung von Schadstoffeinträgen in das Abwasser erreicht.

Schmierstoff für Getriebeanwendungen

Konventionelle Getriebeschmierstoffe bestehen meist aus fossil basierten Ölen, sind nicht umweltverträglich und in brandkritischen Bereichen häufig bedenklich. Aus nachwachsenden Rohstoffen lassen sich jedoch Polymere in Pulverform gewinnen, die unter Zugabe von Wasser und Additiven als Schmierstoff verwendet werden können. Auf diese Weise wurde bereits ein marktgängiger Kühlschmierstoff für die Metallbearbeitung entwickelt. Mittels dieses Prinzips wird nicht nur CO2 gespart, sondern eine neuartige, umweltverträgliche und nachhaltige Schmierstofftechnologie für Getriebeanwendungen entwickelt. Die Untersuchungen der Forschungsstelle für Zahnräder und Getriebesysteme (TU München) belegen die grundsätzliche Eignung von solch polymeren, wasserbasierten Getriebefluiden und haben wichtige Erkenntnisse zu deren Einsatzgrenzen und Charakteristika erbracht.

Enactus Augsburg e.V.

Mit einem Sonderpreis wird die studentische Initiative Enactus Augsburg e.V. ausgezeichnet. „Enactus“ steht für „Entrepreneurial action for others creates a better world for us all“. Studenten wollen gesellschaftliche Probleme durch unternehmerisches Handeln lösen und sich dabei an den Sustainable Development Goals (SDGs) orientieren.

Drei Startup-Projekte hat der Verein bereits realisiert: „Naturschwärmer“ sind nachhaltige, wiederverwendbare Abschminkpads, die in Augsburg von den MutMacherMenschen, einer sozialen Produktivgenossenschaft gefertigt werden, „ZamBam-Guards“ sind in Sambia aus Bambus produzierte Fußballschienbeinschoner und „Light up your future“ entwickelte die Open-Source-Technologie des „Liter of Light“ zu einer Solarlampe weiter. Menschen in Äthiopien soll so die Möglichkeit gegeben werden, ohne Anbindung an die zentrale Stromversorgung Zugang zu Licht zu erhalten.

DK

 

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