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(GZ-21-2020)
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► „Digitaler Werkzeugkasten“:

 

Landkreise bauen Online-Verwaltung weiter aus

 

Vom Antrag auf einen Jagdschein bis zur Corona-Registrierung für Reiserückkehrer – mit Hilfe eines neuen „digitalen Werkzeugkastens“ haben sieben bayerische Landkreise in den letzten Monaten zahlreiche Verwaltungsdienstleistungen digitalisiert. Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach und der Leiter des Innovationsrings des Bayerischen Landkreistags und Landrat des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen, Josef Niedermaier, zogen in Bad Tölz eine positive Bilanz dieses Pilotprojekts.

Staatsministerin Judith Gerlach mit Landrat Josef Niedermaier bei der Präsentation der Ergebnisse des gemeinsamen Pilotprojekts. Bild: StMD
Staatsministerin Judith Gerlach mit Landrat Josef Niedermaier bei der Präsentation der Ergebnisse des gemeinsamen Pilotprojekts. Bild: StMD

In den teilnehmenden Landkreisen Aschaffenburg (Unterfranken), Bad Tölz-Wolfratshausen (Oberbayern), Cham (Oberpfalz), Fürth (Mittelfranken), Kulmbach (Oberfranken), Neu-Ulm (Schwaben) und Passau (Niederbayern) stehen jetzt über 120 bisherige Papierformulare zur Online-Eingabe zur Verfügung.

Digitalisierung schnell und aktiv voranbringen

Für Landrat Christian Bernreiter, den Präsidenten des Bayerischen Landkreistags, steht fest: „Das erfolgreiche Pilotprojekt ist ein Musterbeispiel dafür, wie die bayerischen Landkreise die Digitalisierung anpacken. Sie schöpfen ihre Möglichkeiten voll aus, um die Digitalisierung schnell und aktiv voranzubringen. Das Projekt zeigt aber auch, dass die Digitalisierung ein Kraftakt ist, für den die Landkreise die tatkräftige Unterstützung des Freistaats Bayern benötigen.“

Digitale Verwaltung so bürgernah wie möglich

Judith Gerlach erklärte: „Bayern drückt bei der Digitalisierung der Verwaltung nochmal aufs Tempo. Mit diesem neuen ‚digitalen Werkzeugkasten‘ können die bayerischen Landkreise jetzt selbst ganz einfach Dienstleistungen ins Internet übertragen. Bei den sieben Pilotkreisen hat das hervorragend funktioniert. Ein Großteil der Nutzer hat bei einer Befragung im Rahmen des Projekts angegeben, dass die so erstellten Online-Angebote ‚gut erklärt‘ und ‚einfach zu nutzen‘ seien. Das ist unser Ziel: Digitale Verwaltung so bürgernah wie möglich.“

Das Rad nicht jedes Mal neu erfinden

Josef Niedermaier betonte: „Die Digitalisierung fordert die Landratsämter mit ihren zahlreichen Bürger- und Unternehmenskontakten in ganz besonderer Weise. Die gute Nachricht ist: Das Rad muss nicht jedes Mal neu erfunden werden!

Als Innovationsring unterstützen wir die Landratsämter bei ihrer Digitalisierung und stellen diesen sämtliche Projektergebnisse zur weiteren Nachnutzung zur Verfügung. Dies gilt auch für den Leitfaden zur nutzerorientierten Formulargestaltung, mit dem wir die Voraussetzungen schaffen, dass die umgesetzten Online-Anträge von den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen bestmöglich genutzt werden können. Gemeinsam werden wir auch diese Herausforderung meistern.“

Gemeinschaftsprojekt

Das Pilotprojekt „Digitaler Werkzeugkasten“ war im Frühjahr 2019 als Gemeinschaftsprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales und des Innovationsrings des Bayerischen Landkreistags gestartet worden. In einer ersten Projektphase wurden mit Hilfe dieser Softwarelösung 21 Verwaltungsleistungen für Bürger und Unternehmen durch die beteiligten sieben Pilotlandkreise bereitgestellt. In einer zweiten Projektphase wurden die erarbeiteten Online-Formulare dann zwischen den Pilotlandratsämtern ausgetauscht.

Leitfaden für alle bayerischen Landkreise

Zudem wurden die mit der Erarbeitung der Online-Formulare beauftragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landratsämter sowie Bürgerinnen und Bürger befragt, die die erstellten Formulare genutzt haben. Die Empfehlungen aus diesen Nutzertests wurden in einem Leitfaden zusammengefast, der jetzt allen bayerischen Landkreisen zur Verfügung steht. Dieser Leitfaden soll als Grundlage dienen, um weitere Verwaltungsdienstleistungen möglichst bürgerfreundlich zu digitalisieren.

Erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen

Digitalministerin Judith Gerlach und Landrat Josef Niedermaier waren sich bei der Vorstellung der Projektergebnisse einig, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit fortgesetzt werden soll: „Das Projekt ‚Digitaler Werkzeugkasten 2.0‘ ist schon in Vorbereitung“, lautete das gemeinsame Fazit.

 

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