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(GZ-18-2020)
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► Staatsminister Gerlach und Füracker:

 

Verwaltungsdigitalisierung im Fokus

 

„Gerade in Zeiten von Corona wollen wir es unseren Unternehmen so einfach wie möglich machen, ihre Leistungen gegenüber der Verwaltung abzurechnen“, unterstrich Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach. Der Freistaat vereinfacht deshalb den Rechnungseingang bei Kommunen. Ab sofort können Rathäuser, Landratsämter und Bezirke Rechnungen mit Hilfe eines neuen E-Rechnungsviewers elektronisch entgegennehmen.

Dabei geht der Freistaat über die Anforderungen der EU hinaus und befähigt die Kommunalverwaltungen, auch digitale Rechnungen mit niedrigeren Beträgen anzunehmen. „Unsere Verwaltung muss mit dem digitalen Alltag der Wirtschaft gleichziehen. Digitale Rechnungen sparen Zeit, Geld und sind ein wichtiger Schritt für einen sparsamen Umgang mit Papier“, so Gerlach.

Finanzminister Albert Füracker, der für die technische Umsetzung in der staatlichen Verwaltung verantwortlich ist, begrüßt die Digitalisierung im Bereich der Rechnungsstellung:

„Der Freistaat geht hier mit gutem Beispiel voran: Bei der Zusammenarbeit mit dem Staat steht den Unternehmen bereits seit April 2020 eine vollständig digitale Rechnungsverwaltung zur Verfügung. Das Angebot ist ein Erfolg und wird von vielen Betrieben schon genutzt. Alle Beteiligten können ´volldigital´ ohne Papier und Dateneingaben arbeiten. Das macht die Bearbeitung einfacher, schneller und kostengünstiger – und schont dazu noch die Umwelt. Wir freuen uns, wenn die Kommunen diesem Beispiel folgen und möglichst schnell und umfassend auch auf die digitale Rechnung setzen.“

Gerlach zufolge ist ein digitalisierter Rechnungsprozess vor allem für Aufträge mit niedrigen Summen sinnvoll, denn das sind zahlenmäßig die allermeisten. „Daher gehen wir für Bayern über die Anforderungen der EU hinaus und verpflichten unsere Kommunen nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren auch unterhalb der vorgeschriebenen Schwelle elektronische Rechnungen anzunehmen. Der E-Rechnungsviewer erleichtert den Kommunen die Erfüllung dieser Pflicht und verbessert den Prozess der Rechnungsstellung für Unternehmen.“

Der E-Rechnungsviewer ist eine kostenlose Softwarelösung zur Visualisierung und Validierung von elektronischen Rechnungen. Dadurch können Prozessabläufe in der Verwaltung noch weiter optimiert werden. Die Rechnungsdatensätze können hier hochgeladen und sichtbar gemacht werden: www.e-rechnung.bayern.de

Um die Digitalisierung in den bayerischen Rathäusern zu unterstützen, ist im Oktober 2019 das Projekt der sogenannten Digitallotsen auf den Weg gebracht worden. Inzwischen haben 320 Teilnehmer die jeweils viertägige Schulung absolviert und stehen ihren Kommunalverwaltungen als Ratgeber bei der Digitalisierung zur Verfügung. Für den Herbst gibt es bereits rund 170 weitere Anmeldungen.

Digitallotsen

„Ich freue mich sehr, dass das Programm so gut angenommen wird“, betonte Gerlach. Die Digitallotsen seien wichtige Multiplikatoren bei der Digitalisierung der Verwaltung in den bayerischen Kommunen. Sie könnten notwendige Transformations- und Veränderungsprozesse anstoßen und dienten so als Impulsgeber für Digitalisierungsprojekte in den Kommunen.

Der „Grundkurs Digitallotse“ wird von der Bayerischen Verwaltungsschule BVS in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Vermessungsverwaltung und den kommunalen Spitzenverbänden angeboten. 80 Prozent der Seminargebühren übernimmt der Freistaat. In dem Kurs werden die wichtigsten rechtlichen und organisatorischen Grundlagen vermittelt, die bei der Digitalisierung der kommunalen Verwaltung wichtig sind. Außerdem soll der Kurs für das Thema sensibilisieren und einen Überblick vermitteln, über die bereits vorhandenen Möglichkeiten, Verwaltungsabläufe zu digitalisieren.

Der „Grundkurs Digitallotse“ begleitet das Förderprogramm „Digitales Rathaus“. Dabei unterstützt der Freistaat die Kommunen mit insgesamt 43 Millionen Euro bei der Bereitstellung von neuen Online-Diensten.

DK

 

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