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(GZ-14-2019)
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► Bayerischer Heimattag in Landshut:

 

Lebensraum Stadtregion?

 

Städte und ihr Umland sind multifunktional vernetzte Lebensräume. Mehr denn je haben sie heutzutage den zunehmenden Anforderungen unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen Rechnung zu tragen. All diese miteinander konkurrierenden Ansprüche haben zur Folge, dass Städte und ihre umgebenden Orte und Landschaften immer mehr zu komplexen Stadtregionen zusammenwachsen. Unterschiedliche Zugangsweisen zu diesem Thema bot der 40. Bayerischer Heimattag in Landshut unter dem Motto „Stadtregionen – Lebensräume der Zukunft?“.

Nach der Begrüßung von Prof. Dr. Manfred Treml, Erster Vorsitzender des Verbandes bayerischer Geschichtsvereine, wurden in zwei Impulsreferaten die Wechselwirkungen zwischen urbanen Siedlungen und ihrem Umland aus der Sicht der Stadt und des Landkreises Landshut exemplarisch veranschaulicht.

Oberbürgermeister Alexander Putz erläuterte, dass sich das Gefühl der Verbundenheit zwischen Stadt und Landkreis Landshut inzwischen auch zunehmend in der Zusammenarbeit zeige.

Regionales Wir-Gefühl

Inzwischen gebe es fast kein Thema mehr, das isoliert voneinander betrachtet werden könne. So seien unter anderem der gemeinsam beantragte Schulbedarfsplan für weiterführende Schulen in Stadt und Landkreis, aber auch und vor allem der Landshuter Verkehrsverbund ein deutliches Zeichen für ein regionales Wir-Gefühl, ergänzte stellvertretender Landrat Fritz Wittmann. Gemeinsam investiere man in eine zeitgemäße Infrastruktur, in die Gesundheitsversorgung und den Naturschutz in der Region. Kein Wunder also, dass man mittlerweile von der Region Landshut und nicht mehr getrennt von Stadt und Landkreis spreche.

Motto „Heimat aktiv“

Mit musikalisch-literarischen Impulsen zum Leben in der Stadt gestaltete das Kulturreferat des Bezirks Niederbayern im Anschluss den kulturellen Teil des Abends. Dabei wurden die Landshuter Bürger dazu eingeladen, selbst literarische Kurztexte zu verfassen. Heraus kam eine bunte Mischung, die zahlreiche Facetten der niederbayerischen Regierungs- und Bezirkshauptstadt beleuchtete, vom „größten Café der Welt“ über die „Leberkäs-Bank“ bis hin zu verschwundenen Orten.

Bereits am Nachmittag des ersten Veranstaltungstages hatte sich das Kulturreferat des Bezirks Niederbayern unter dem Motto „Heimat aktiv“ am Infostand in der Landshuter Altstadt präsentiert, gemeinsam mit den veranstaltenden und weiteren Institutionen (u. a. die niederbayerischen Freilichtmuseen sowie die neu eröffnete Volksmusikakademie in Bayern) sowie lokalen Vereinen, musikalisch begleitet vom Niederbayerischen Musikantenstammtisch.

Am zweiten Tag wurden verschiedene inhaltliche Aspekte in Fachvorträgen vertieft. Nach der Begrüßung von Johann Böhm, Landtagspräsident a. D. und Vorsitzender des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, sprach Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zum Thema „Kommunale Profilierung, sinnstiftende Rendite:

Neue Wege in der Stadtentwicklung im ländlichen Raum“. Prof. Dr. Martin Ott, Institut für Fränkische Landesgeschichte der Universitäten Bamberg und Bayreuth, informierte über das „Stadtbild im Wandel. Die Darstellung urbaner Räume in historischer Perspektive“, während sich Prof. Dr. Manfred Miosga, Universität Bayreuth, mit dem Thema „Stadtregionen zukunftsfähig gestalten – Herausforderung für die Landes- und Regionalplanung“ befasste. Darüber hinaus erhielten die Tagungsteilnehmer mehrfach Gelegenheit, die Stadt und den Landkreis Landshut in Führungen, Exkursionen und Präsentationen kennenzulernen.

DK

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