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(GZ-12-2019)
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► Chancen nutzen, Stärken bündeln, Kräfte konzentrieren, konkrete Leitprojekte vorantreiben:

 

Strategie BAYERN DIGITAL

 

„Der Freistaat wird die Digitalisierung, den größten Epochenwechsel der Neuzeit, aktiv mitgestalten und zu einer bayerischen Erfolgsgeschichte machen“, so Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Die Grundlagen sind gelegt mit dem ersten Ministerium für Digitalisierung, der Strategie BAYERN DIGITAL mit einem Investitionsvolumen von 6 Mrd. Euro bis 2022 und Investitionen für den gesamten IT-Bereich allein im Doppelhaushalt 2019/20 von rd. 3,1 Mrd. Euro.

„Mit unserer Digitalstrategie nutzen wir die Chancen und behalten die Risiken im Blick. Wir bündeln die Stärken, konzentrieren Kräfte, verbessern die Zusammenarbeit und treiben konkrete Leitprojekte voran“, sagte Söder.

Konkrete Weichenstellungen

1. Bayern stellt sich einem Digital-TÜV

Digitalisierung bedeutet mehr digitalen Service für den Bürger, moderne Verkehrs- und Umwelttechnik für das Klima, neue Produktionsbedingungen für die Wirtschaft. Mittels „Check von außen“ sollen externe Fachleute die Bilanz der digitalen Aktivitäten auf den Prüfstand eines Digital-TÜV stellen.

2. Kompetenznetzwerk „Künstliche Maschinelle Intelligenz“ geht an den Start

Mit einem Kompetenznetzwerk für die Hochschulen und die außeruniversitäre Forschung soll Bayern zu einem führenden Standort für Künstliche Intelligenz werden. Herzstück des Netzwerks im Hochschulbereich sind Einrichtungen in München, Erlangen, Würzburg, Augsburg, Bayreuth, Ingolstadt und Amberg-Weiden. Für den Ausbau des Netzwerks sind in den nächsten Jahren insgesamt rund 130 Millionen Euro sowie 95 Stellen vorgesehen.

3. Bayern wird Spitzenstandort für Additive Fertigung

Die Staatsregierung unterstützt den Zusammenschluss von Forschungseinrichtungen und Industrie zum „Bavarian Additive Manufacturing Cluster“. Additive Fertigung mittels 3D-Druck wird der neue Standard in der Industrieproduktion.

4. Blockchain-Technologie für Bayern nutzen in Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft

Die Blockchain-Technologie bietet enorme Chancen, Informationen schnell, transparent und sicher auszutauschen. Bayern will Blockchain als digitale Schlüsseltechnologie weiterentwickeln und bestehende Potenziale für Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung nutzen. Bayern soll zu einem Hot Spot der Blockchain-Entwicklung werden.

5. Bayerns Schulen werden digital

Moderne digitale Bildungsinfrastruktur ist ein grundlegender Erfolgsfaktor für die digitale Transformation in allen Lebensbereichen. Bis zum Jahr 2024 sollen Bayerns Schulen bei der Digitalisierung mit rund einer Milliarde Euro unterstützt werden. Allein der Freistaat stellt für die Schulen bis 2020 insgesamt 212,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Insgesamt werden 11.000 Klassenzimmer mit digitaler Präsentationstechnik und WLAN ausgestattet. Hinzu kommen rund 778 Millionen Euro aus dem DigitalPakt Schule des Bundes (2019 bis 2024). In den Blick genommen werden weitere Verbesserungen bei der Gebäudevernetzung und beim Ausbau von WLAN, bei der Ausstattung für das digitale Klassenzimmer sowie beim Aufbau von Strukturen für die Wartung und Pflege der schulischen IT-Infrastruktur.

Eine Beratungsstruktur zur Unterstützung bei der IT-Planung hat das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus bereits aufgebaut. Allein in diesem Schuljahr wurden für die Digitalisierung 200 zusätzliche Lehrerstellen zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, in Bayern unter anderem 50.000 digitale Klassenzimmer zu entwickeln und einen zeitgemäßen Unterricht vor dem Hintergrund der Herausforderungen und Anforderungen der Digitalisierung zu ermöglichen.

6. „DigiMed Bayern“ – Pilotprojekt zur P4-Medizin in Bayern

Mit „DigiMed Bayern – Pilotprojekt zur P4-Medizin in Bayern“ unterstützt der Freistaat den praktischen Einsatz datenbasierter Medizin. Dadurch können Therapien möglichst passgenau auf den Patienten ausgerichtet werden. Das Projekt „DigiMed“ fokussiert dabei auf die Atherosklerose (krankhafte Einlagerung von Fetten in die Innenwand arterieller Blutgefäße), der weltweit am häufigsten zum Tode führenden Erkrankung. Die P4-Medizin (prädiktiv, präventiv, personalisiert, partizipatorisch) ist weltweit eine der erfolgversprechendsten Entwicklungen für eine verbesserte Gesundheitsversorgung.

7. Die Zukunft der bayerischen Verwaltung ist digital

Bis Ende 2020 sollen die wichtigsten Verwaltungsdienstleistungen in Bayern vollständig digital, mobil und über eine BayernApp bereitstehen. Die Kommunen werden durch ein Förderprogramm für die Digitalisierung ihrer wichtigsten Verwaltungsleistungen unterstützt und die Modernisierung der Register (z.B. Einwohnermelderegister) wird vorangetrieben. Die digitale Verwaltung der Zukunft kennt weder Öffnungszeiten noch Warteschlangen.

8. Bayern ist das sicherste Land – auf der Straße und im Cyberraum

Zur Stärkung der Sicherheit im Cyberraum wurde die Initiative „Online – aber sicher!“ gestartet. Genutzt wird digitale Technik für mehr Sicherheit – in der realen Welt und in der virtuellen. „Im Cyberraum dürfen uns Kriminelle und Hacker nicht voraus sein. Wir werden dafür sorgen, dass das Schutzniveau mit neuen Technologien ständig Schritt hält“, heißt es in dem Konzept.

„Online – aber sicher!“ basiert auf folgenden Säulen:

Prävention: Passwortcheck, Informationskampagne Datensicherheit, regionale IT-Sicherheitskonferenzen, Förderprogramme zur verstärkten Entwicklung von IT- Sicherheitslösungen für die bayerischen Unternehmen 

Reaktion: neue Security Operation Center Repression: Anpassung der Strafrahmen für Straftatbestände für die digitale Welt an die der analogen Welt Koordination: „Cyberabwehr Bayern“: Neues Lagezentrum für IT-Sicherheitsvorfälle

9. Mobile Police / Digitaler Streifenwagen

Mit dem Programm „Mobile Police“ wird die bayerische Polizei mit hochmoderner Ausrüstung und innovativer Technik ausgestattet. Die Maßnahme befindet sich bereits in Umsetzung und sieht über einen Zeitraum von fünf Jahren rund 122 Millionen Euro für neue IT-Technik und 86 neue IT-Mitarbeiter vor. Die Investitionen in dieser Größenordnung sind bundesweit einmalig. Das Projekt ist ein wichtiger Schritt in Richtung des digitalisierten Streifenwagens und des vollvernetzten Streifenpolizisten. Der ortsunabhängige Zugriff auf alle erforderlichen Informationen soll Arbeitsabläufe beschleunigen, Einsatzkräfte entlasten und damit die Polizeipräsenz erhöhen.

Künftig soll jedes der rund 5.000 Einsatzfahrzeuge der bayerischen Polizei über eine Vollausstattung mit Convertibles und Smartphones verfügen. Die Basis bilden mehr als 5.000 Smartphones, rund 3.500 Notebooks und mehr als 1.200 Convertibles. Mobile Police unterstützt bei der Fahndung nach Kriminellen, bei der Suche nach Vermissten, beim Auffinden von Diebesgut und bei der Gefahrenabwehr. Ein Beispiel ist die mobile Personenidentifizierung mittels Fingerscan. Damit können Polizisten auf Streife innerhalb kurzer Zeit Personen online zweifelsfrei identifizieren, deren Fingerabdrücke bereits im Automatisierten Fingerabdruckidentifizierungssystem (AFIS) gespeichert sind.

10. Bayerns Justiz wird digitaler

Der elektronische Rechtsverkehr im Bereich der Justiz soll Standard werden. Insbesondere die professionellen Prozessbeteiligten, wie Rechtsanwälte, Notare und Behörden, können über die sicheren Übermittlungswege einfach und unkompliziert elektronische Nachrichten an die Justiz übermitteln (Stufe 1). Ab dem Jahr 2022 sind sie hierzu auch rechtlich verpflichtet. Aktuell wird bei den Gerichten schrittweise der elektronische Versand verfahrensbezogener Dokumente an diese Prozessbeteiligten eingeführt (Stufe 2). Bis Ende des Jahres 2020 soll die flächendeckende Einführung des elektronischen Nachrichtenversands abgeschlossen sein.

 

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