(GZ-22-2024 - 21. November) |
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► Erster Kabeleinzug in Bayern: |
SuedOstLink wird Realität |
TenneT erreicht mit dem ersten Kabeleinzug beim Gleichstromprojekt SuedOstLink einen weiteren Meilenstein für die Energiewende in Deutschland. Nachdem die Bundesnetzagentur am 27. September 2024 den Planfeststellungsbeschluss für den bayerischen Abschnitt C1 von Münchenreuth im Landkreis Hof bis Marktredwitz im Landkreis Wunsiedel erteilt hat, startete TenneT umgehend mit den Vorbereitungen. In diesem Bauabschnitt sind daher teilweise bereits die etwa 1,90 Meter tiefen Kabelgräben ausgehoben, Schutzrohre verlegt sowie Horizontalspürbohrungen ausgeführt. Mit dem ersten Kabeleinzug bei Münchenreuth startet nun eine wesentliche Bauaktivität in der Umsetzung dieses Schlüsselprojekts der Energiewende.
Erdkabeleinzug von Kabeltrommel in Muffengrube. Bild: TenneT
Tim Meyerjürgens, COO von TenneT, sagt: „Der erste Kabeleinzug für SuedOstLink markiert einen entscheidenden Schritt hin zu einem zukunftsfähigen Stromnetz, das unsere Versorgung sicherer, kostengünstiger und klimafreundlicher macht. Das Projekt wird gebaut und Realität – das ist Energiewende in der Umsetzung. Und genau mit diesem Tempo und Engagement müssen wir weitermachen, um die Energiewende in Deutschland erfolgreich umzusetzen.“
Bauablauf und logistische Meisterleistung beim Kabeleinzug
Der Bauablauf für SuedOstLink, an dem auch der Kabelhersteller Prysmian maßgeblich beteiligt ist, folgt einem präzisen und logistisch anspruchsvollen Zeitplan, der Grundlage für die sichere und nachhaltige Verlegung der Gleichstromkabel schafft. Zunächst werden die etwa 1,90 Meter tiefen Kabelgräben ausgehoben und die Schutzrohre verlegt, die die Stromkabel schützen. Anschließend werden die Kabelgräben wieder verfüllt.
Wo SuedOstLink Straßen, Gleise oder Flüsse kreuzt, kommen besondere Bau- und Verlegeverfahren zum Einsatz, wie zum Beispiel Spühlrohrverfahren (HDD), Pressbohrverfahren oder Mikrotunnelbauverfahren. Für diese Verlegeverfahren werden je nur eine Start- und Zielgrube als Anfangs- und Endpunkt sowie Flächen für die Baustelleneinrichtung benötigt.
Die Kabeltrommeln werden vom Bayernhafen Regensburg oder Hafen Kelheim mittels Schwerlasttransport punktgenau zur Baustelle transportiert. Danach erfolgt der Kabeleinzug: dafür werden sogenannte Muffengruben ausgebaut. Die Kabel werden dort mithilfe einer Seilwinde in die Schutzrohranlage eingezogen und miteinander verbunden. Jeder Kabeleinzug entspricht der Länge einer Kabeltrommel von bis zu 1,7 Kilometern Länge. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Muffengrube zurückgebaut und die Leitung ist vollständig unterirdisch.
Inbetriebnahme ab 2027
Im Laufe der nächsten Monate werden in den fertiggestellten Bauabschnitten sukzessive weitere Kabel eingezogen und fertiggestellt. Der gesamte Prozess ist auf eine möglichst unterbrechungsfreie und termingerechte Umsetzung ausgelegt, damit SuedOstLink ab 2027 in Betrieb gehen kann.
Der SuedOstLink wird nach seiner Fertigstellung Windstrom aus dem Norden und Osten Deutschlands in den Süden transportieren, aber auch Sonnenstrom aus Bayern in den Norden. Das Projekt stärkt die Versorgungssicherheit in ganz Deutschland, indem die neue Leitung große Strommengen transportieren und Netzengpässe auflösen kann, wodurch zusätzlich kostspielige Netzeingriffe vermieden werden.
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