Fachthemazurück

(GZ-9-2024 - 3. Mai)
gz fachthema

► BayernLB-Bilanz 2023:

 

Erfolgreiches Jahr mit starkem Ergebnis

Weiterentwicklung zum Spezialfinanzierer mit klarer Produkt- und Kundenfokussierung

 

2023 war für den BayernLB-Konzern ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr mit einem guten Vorsteuerergebnis in Höhe von 1,4 Mrd. Euro (2022: 1,1 Mrd. Euro). Wie Vorstandsvorsitzender Stephan Winkelmeier und Finanzvorstand Dr. Markus Wiegelmann in München berichteten, sei das Ergebnis wesentlich geprägt von der Zinsentwicklung insbesondere im ersten Halbjahr, gehe aber auch zurück auf eine gute operative Ertragsentwicklung in allen Kundensegmenten. Das Konzernergebnis (nach Steuern) betrug 1,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,1 Mrd. Euro).

Die im Rahmen des 2023 abgeschlossenen Transformationsprogramms erreichte Ausrichtung der BayernLB als Fortschrittsfinanzierer und die DKB-Strategie des profitablen Wachstums zeigten Wirkung. „Gerade in einem sehr volatilen Marktumfeld mit multiplen Risiken sind wir gut beraten, weiter konsequent an der Sicherung der Profitabilität und der robusten Kapitalisierung des Konzerns zu arbeiten. Denn wir wollen auch weiter ein stabiler und verlässlicher Partner für unsere Kundinnen und Kunden sein“, stellte Winkelmeier fest.

Ein Blick auf weitere Finanzzahlen weist einen deutlich gestiegenen Zinsüberschuss auf 2,9 Mrd. Euro (Vj.: 2,1 Mrd. Euro) aus. Davon entfielen auf die DKB rund 1,9 Mrd. Euro, auf die BayernLB rund 1,0 Mrd. Euro. Der Wert profitierte maßgeblich vom gestiegenen Zinsniveau insbesondere im Einlagengeschäft sowie von weiteren Volumenzuwächsen im Kundengeschäft. Auch der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 473 Mio. Euro (Vj.: 424 Mio. Euro). Ursächlich für den Anstieg waren vor allem das gute Kreditgeschäft im Bereich Corporates bei der BayernLB sowie höhere Erträge aus dem Zahlungsverkehr und dem Kartengeschäft der DKB.

Für das Geschäftsjahr 2023 weist der BayernLB-Konzern Nettoaufwendungen aus der Risikovorsorge in Höhe von 180 Mio. Euro aus (Vj.: 70 Mio. Euro). Insgesamt ist die Risikovorsorge im Kreditgeschäft von einem Anstieg der Einzelwertberichtigungen sowie einer leichten Reduzierung des Post Model Adjustments (PMA) geprägt. Der Anteil des PMA am Bestand der Risikovorsorge belief sich zum Bilanzstichtag auf 337 Mio. Euro (Vj.: 362 Mio. Euro).

Darüber hinaus war das Risikovorsorgeergebnis durch Rückführungen von problembehafteten Kreditengagements geprägt. Aus Eingängen auf abgeschriebene Forderungen realisierte der BayernLB-Konzern 102 Mio. Euro (Vj.: 26 Mio. Euro).

Bilanzsumme: 273,4 Mrd. Euro

Die Bilanzsumme des BayernLB-Konzerns lag bei 273,4 Mrd. Euro (31.12.2022: 259,3 Mrd. Euro). Die risikogewichteten Aktiva (RWA) blieben weitgehend stabil und betrugen 64,5 Mrd. Euro (31.12.2022: 65,3 Mrd. Euro).

Die BayernLB verfügte zum 31. Dezember 2023 weiterhin über eine Kapitalbasis auf hohem Niveau. Die CET1-Quote der BayernLB lag bei 19,3 Prozent (Vj.: 17,4 Prozent). „Entsprechend können wir unsere Anteilseigner, den Freistaat Bayern und die bayerischen Sparkassen, am wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns beteiligen und eine Dividende in Höhe von 350 Mio. Euro (Vj.: 225 Mio. Euro) ausschütten“, erklärte Winkelmeier. Die Eigenkapitalrendite (RoE) stieg auf 12,7 Prozent (Vj.: 10,5 Prozent). Die Cost-Income-Ratio (CIR) verbesserte sich auf 46,8 Prozent (Vj.: 56,2 Prozent).

Gerade mit Blick auf die auch 2023 herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die deutlich verschärfte geopolitische Lage und die besondere Belastung des Wirtschaftsstandortes Deutschland durch die erforderliche Transformation insbesondere im Bereich der Energie galt das Augenmerk der BayernLB dem Abschluss des Transformationsprogramms „Fokus 2024“.

Von der Universalbank zum Spezialfinanzierer

„Damit haben wir die BayernLB in den vergangenen vier Jahren von einer Universalbank zum Spezialfinanzierer mit klarer Produkt- und Kundenfokussierung weiterentwickelt, uns im Geschäftsfeld Corporates & Markets konsequent auf Zukunftssektoren konzentriert und die Verwaltungsaufwendungen wie auch die Komplexität in der BayernLB reduziert.

Die Hausbankfunktion für den Freistaat Bayern sowie die Zentralbankfunktion für die bayerischen Sparkassen haben wir dabei bewahrt. In einem schwierigen Marktumfeld hat sich zudem die umsichtige Steuerung unseres Geschäftsfelds Immobilien bewährt“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende. Parallel dazu habe die DKB das Kundenwachstum vorangetrieben sowie das Ertragspotenzial gesteigert und die Bank als „Geldverbesserer“ mit Fokus auf profitables Wachstum positioniert.

Bei den operativen Kundensegmenten betrug das Vorsteuerergebnis bei „Immobilien & Sparkassen/Finanzinstitutionen“ 242 Mio. Euro (Vj.: 287 Mio. Euro). Die Erträge des Segments erhöhten sich, wurden jedoch durch zusätzliche Risikovorsorge im Geschäft mit Gewerbeimmobilien überkompensiert.

Das Geschäftsfeld „Immobilien“ erwirtschaftete ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 4 Mio. Euro (Vj.: 187 Mio. Euro). Die operativen Erträge des Geschäftsfelds blieben trotz marktbedingt moderaten Neugeschäfts mit 319 Mio. Euro konstant (Vj.: 317 Mio. Euro). Der Ergebnisrückgang resultierte im Wesentlichen aus der Erhöhung der Risikovorsorge, die mit -210 Mio. Euro (Vj.: -36 Mio. Euro) der Lage am Markt für Gewerbeimmobilien Rechnung trägt.

Das Vorsteuerergebnis des Geschäftsfelds „Sparkassen & Finanzinstitutionen“ verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 154 Mio. Euro. Haupttreiber dieser Entwicklung war die mit 84 Mio. Euro (Vj.: 1 Mio. Euro) deutlich positive Risikovorsorge, die im Wesentlichen aus dem Eingang auf abgeschriebene Forderungen gegenüber der HETA (78 Mio. Euro) resultierte. Die Ertragsseite profitierte zudem vom Anstieg des Zinsüberschusses infolge der positiven Marktzinsentwicklung.

Die BayernLabo erzielte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 72 Mio. Euro (Vj.: 25 Mio. Euro). Der Ergebnisanstieg ist wesentlich von der Steigerung des Zins
überschusses auf 101 Mio. Euro (Vj.: 57 Mio. Euro) im Zuge der positiven Auswirkungen des aktuellen Zinsumfelds beeinflusst; unter anderem wurden höhere Erträge aus der Anlage liquider Mittel erzielt.

Das Ergebnis vor Steuern der Real I.S. betrug 27 Mio. Euro (Vj.: 31 Mio. Euro). Der Rückgang war im Wesentlichen der schwierigen Situation am Immobilienmarkt mit einem rückläufigen Transaktionsvolumen geschuldet. Die BayernInvest erreichte ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis (Vj.: 4 Mio. Euro). Ursächlich für den Ergebnisrückgang waren vor allem Aufwendungen aus einer Beteiligungsbewertung sowie ein Rückgang des Provisionsüberschusses infolge höherer Aufwendungen für Vermittlungsprovisionen.

Das Geschäftsfeld „Corporates & Markets“ steigerte sein Vorsteuerergebnis auf 236 Mio. Euro (Vj.: 154 Mio. Euro). Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus der konsequenten Umsetzung der Fokussierungsstrategie, die sich in einer positiven Geschäftsentwicklung mit Ertragssteigerungen niederschlug. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch das Markt- und Zinsumfeld.

Die DKB hat die Zahl ihrer Privatkunden auf rund 5,6 Millionen (Vj.: rund 5,3 Millionen) gesteigert und damit ihre Position als zweitgrößte Direktbank und einer der Marktführer im digitalen Banking in Deutschland weiter gefestigt. Zur nachhaltigen Sicherung der Marktposition erfolgten 2023 unter anderem weitere Investitionen in den Aufbau zusätzlicher IT-Kompetenz, was einen Anstieg des Verwaltungsaufwands auf 802 Mio. Euro zur Folge hatte (Vj.: 740 Mio. Euro).

Für das Jahr 2024 erwartet der BayernLB-Konzern Winkelmeier zufolge ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1,0 bis 1,2 Mrd. Euro. Angesichts hoher geopolitischer Risiken und der Inflations- und Zinsentwicklung sei die Prognose allerdings mit einem erhöhten Maß an Unsicherheit behaftet, informierte der Vorstandschef.

DK

 

 

Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?

Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!

 

GemeindeZeitung

Fachthema

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung