Fachthemazurück

(GZ-8-2024 - 18. April)
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► Renexpo Interhydro:

 

Zentrum der europäischen Wasserkraft

 

Zwei Tage lang stand das Messezentrum Salzburg wieder im Zeichen der Wasserkraft. Die Fachmesse Renexpo Interhydro war am 21. und 22. März Branchentreffpunkt für Europas führende Unternehmen im Bereich der Hydroenergie. Ein Ausstellerplus von 15 Prozent und rund 1.200 Fachbesucher zeigen Aktualität und Relevanz der nachhaltigen Energieproduktion durch Wasserkraft.

Schauplatz für Innovation, Information und Aktion

Die internationale Ausstellerschaft umfasste die komplette Bandbreite, die der Wirtschaftssektor Wasserkraft zu bieten hat. Von Planung, über Produktion bis hin zur Dienstleistung - vom Großkonzern zum Kleinstbetrieb: Spezialisierung und Expertise im jeweiligen Fachgebiet ist allen eins. Die Besucher profitierten von einem zentralisierten Branchenauftritt für innovative Technologien, Branchenneuheiten und qualitatives Networking. Umrahmt wurden die beiden Messetage von einem versierten Vortrags- und Bühnenprogramm. Zahlreiche Hydro-Profis gaben in ausgewählten Themenbereichen ihr Fachwissen zum Besten und fanden sich auf der Bühne zu Talk- und Diskussionsrunden ein.

Schwerpunkt auf Austausch und Dialog

Über zehn verschiedene Fachvorträge bot die Messeagenda 2024. Die Inhalte reichten von breiter aufgestellten Themenstellungen wie „Die Wasserkraft – ein wichtiger Beitrag für Klimaschutz und Klimaanpassung“ hin zu spezifischen Lösungsansätzen für ausgewählte Szenarien und Herausforderungen, zum Beispiel „Systemauslegung zur Schwarzstartfähigkeit eines Trinkwasserkraftwerkes“ und „Wenn sonst nichts mehr hilft - Lösungsmöglichkeiten für „überschüssigen“ Strom“.

Energietalk

Zu Beginn erwartete die Besucher der Energietalk „13 Jahre Energiewende: Wohin geht die Reise? Zentrale vs. dezentrale Energieversorgung“ unter österreichisch-bayerischer Beteiligung aus Wirtschaft und Politik mit Dr. Gerhard Löffler (Land Salzburg), Herwig Struber (Salzburg AG), Florian Streibl (Bayerischer Landtag) und Dipl.-Ing. Hermann Steinmaßl (LEE Bayern). Einig war man sich über die gute, grenzübergreifende Zusammenarbeit der beiden Länder, sowie die wichtige Rolle des Themas „gesellschaftliche Akzeptanz“ für das Vorantreiben erneuerbarer Energieformen. Dies impliziere auch das Bewusstsein über notwendige Ausbaumaßnahmen, vor allem im ländlichen Raum.

Dr. Gerhard Löffler sprach sich dafür aus, dass die Zieldiskussionen im Bereich des Klimawandels aufzulösen seien und zur Tat geschritten werden müsse. Man weiß was zu tun sei, hätte die erforderliche Kompetenz und auch die technischen Voraussetzungen seien vorhanden. Dipl.-Ing. Hermann Steinmaßl betonte, dass im Hinblick auf Investoren frühzeitige Behördenentscheidungen über Realisierbarkeit, Durchführungs- und Planungssicherheit essenziell seien. Der Vorstand der Salzburg AG, Herwig Struber, MSc, appelliert, dass zentrale und dezentrale Versorgungsformen nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten, sondern ein Miteinander gepflegt werden müsse.

Wasserstrom als neuer Gamechanger

100 Prozent Erneuerbare Energien-Botschafter und Präsident der Energy Watch Group, Hans-Josef Fell, präsentierte auf der Fachmesse gemeinsam mit Heinrich Strößenreuther (Umwelt- und Energie-Experte und Co-Autor der Studie) und Dr. Roland Steinhoff (Vorstand Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke) erstmalig Studienergebnisse von #Wasserkraft 2030. Diese hebt vor allem die Vorteile des nachhaltigen Energieträgers, wie: die CO2-freie, verlässliche Produktion, wichtige Unterstützungsfunktion in den solar- und windschwachen Wintermonaten, sowie ihren Beitrag zum Katastrophenschutz (Schutz gegen Hochwasser und Dürre) und die regionale Wertschöpfung, hervor. Die detailliierten Studienergebnisse stehen zum kostenlosen Download bereit:

https://energywatchgroup.org/wp/wp-content/uploads/2024/03/Wasserkraft-Studie.pdf

Expert Event „Rivermanagement & Ecology“

Zeitgleich zur Messe fand in Kooperation mit vgbe energy e.V. und VÖU eine Konferenz zum Thema Flussbewirtschaftung und -ökologie statt. Führende Betreiber, Hersteller und Zulieferer, Behörden, Forschungsinstitute und andere Akteure trafen aufeinander, um wichtige Fragen im Bereich der Flussbewirtschaftung und -ökologie zu erörtern. Mit rund 60 Teilnehmern konnte auch hier ein Erfolg verbucht werden.

Aussteller loben Besucherqualität

Über alle Fachbereiche verteilt berichteten die Aussteller von einem versierten Messepublikum, vielversprechenden Gesprächen und wichtigen Kontakten zur gewünschten Zielgruppe.
Die nächste Renexpo Interhydro findet am 27. und 28. März 2025 statt.

BDW begrüßt neue Studie zur Wasserkraft - Studie der Energy Watch Group beziffert Potenzial von 7,1 Gigawatt für Wasserkraft in Deutschland

Der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke e.V. (BDW) hat die Ergebnisse der Wasserkraft-Studie der Energy Watch Group ausdrücklich begrüßt. BDW-Geschäftsführer Dr. Helge Beyer unterstrich: „Wir begrüßen die Ergebnisse der Studie ausdrücklich und sehen uns in der positiven Einschätzung der Wasserkraft bestätigt. Das genannte Potenzial von 7,1 Gigawatt klimaneutraler und regenerativer Energie entspricht einer Leistung von rund 20 Kohlekraftwerken. Mit diesen Zahlen ist eine Neubewertung der Wasserkraft in Deutschland notwendig und besonders auch wegen des vorrangigen öffentlichen Interesses an erneuerbaren Energien zu erwarten.“

Schlüsseltechnologie für die Energiewende

Im Hinblick auf Kriterien zur Gewässerökologie unterstrich Beyer: „Maßnahmen zum Fischschutz und zur Fischwegigkeit sorgen längst für gewässerökologische Verträglichkeit der Wasserkraft. Darüber hinaus leisten Wehre teils seit Jahrhunderten einen wichtigen Beitrag zum Wasserrückhalt, Grund- und Trinkwasserschutz sowie zum Hochwasserschutz.“ Weiter betonte er: „Wasserkraft ist eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende, ihre Potenziale müssen genutzt werden!“ Die Energy Watch Group (energywatchgroup.org) mit Sitz in Berlin hat auf der Renexpo Interhydro in Salzburg die Studie „Wasserstrom - der neue Gamechanger für Klimavorsorge, Heimatenergien und Naturstrom“ vorgestellt. Darin wird die mittelfristig durch Repowering, Modernisierung und Reaktivierung von Wasserkraftwerken zusätzlich realisierbare Leistung auf 7,1 Gigawatt mit einer jährlichen Energieerzeugung von 28 Terawattstunden geschätzt. Gleichzeitig wird eine Neubewertung des positiven ökologischen Beitrags der Wasserkraft zur Gewässerökologie sowie auf Flora und Fauna angemahnt.

 

 

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