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(GZ-24-2023 - 21. Dezember)
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► Zweckverband gemeindliche Datenverarbeitung im Landkreis Neu-Ulm:

 

Rechenzentrum nach Cyberangriff wieder einsatzbereit

 

Entwarnung für zwölf schwäbische Gemeinden: Der Zweckverband gemeindliche Datenverarbeitung im Landkreis Neu-Ulm ist nach einer Cyberattacke am 21.11.2023 auf das gemeinsame Rechenzentrum durch Kriminelle um die Gruppe Akira, die schon bei zahlreichen Unternehmen bundesweit Daten verschlüsselt hat, wieder einsatzbereit. Somit kann er den angeschlossenen Mitgliedsgemeinden – elf im Kreis Neu-Ulm und eine im Kreis Augsburg – seine Dienstleistungen auf einer neu aufgesetzten IT-Infrastruktur erneut anbieten.

Für gut drei Wochen konnten die Kommunen Altenstadt, Bellenberg, Buch, Holzheim, Kellmünz, Nersingen, Oberroth, Osterberg, Pfaffenhofen und Unterroth sowie Horgau nur mit einem eingeschränkten Dienstbetrieb aufwarten. Laut Mathias Stölzle, Vorsitzender des Zweckverbands und Erster Bürgermeister der Gemeinde Roggenburg, war auf Haushaltsplanungen, Kassensysteme und Bezahlvorgänge kein Zugriff mehr möglich.

Betroffen waren das Einwohnermeldewesen, die Haushalts- und Kassensoftware sowie die Friedhofssoftware. Laut Website des Zweckverbands übernimmt das Rechenzentrum kommunale Dienstleistungen für etwa 40.500 Einwohner der angeschlossenen Gemeinden. Der Roggenburger Bürgermeister hatte die Cyberattacke bemerkt, als bei einer Rechnungsprüfung Fehlermeldungen auftauchten. Ein weiterer Mitarbeiter des Zweckverbands hatte die Meldung aufs Handy bekommen, dass die Server im gemeinsamen Rechenzentrum nicht mehr laufen.

Schaden im hohen fünfstelligen Bereich

Insgesamt haben die Hacker einen Schaden im hohen fünfstelligen Bereich angerichtet; ein Lösegeld, das die Täter außerdem vom Zweckverband gefordert hatten, wurde jedoch nicht bezahlt. „Den Mitgliedsgemeinden war es einvernehmlich stets wichtig, dass mit den Angreifern kein Kontakt aufgenommen und auch kein Lösegeld gezahlt wird, dieser Forderung ist der Zweckverband in vollem Umfang nachgekommen“, bekräftigt Verbandsvorsitzender Stölzle. Stattdessen hatten Experten sich um die Wiederherstellung der Daten gekümmert. Auf diese Weise können auch die Wahlbenachrichtigungen zur Landratswahl am 14. Januar rechtzeitig verschickt werden.

Aktuell ist es beispielsweise wieder möglich, Meldevorgänge in den Bürgerbüros vorzunehmen und Ausweisdokumente zu beantragen. „Wir empfehlen dringend, hierfür Termine zu vereinbaren“, heißt es dazu auf der Homepage der Gemeinde Roggenburg. Der Zweckverband bittet um Verständnis, dass der Betrieb in den ersten Tagen noch nicht ganz rund laufen wird, da nicht wenige Vorgänge erst nachgepflegt werden müssten.

In seinem aktuellen Bericht schätzt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Cybersicherheit als „besorgniserregend“ ein. Vor allem kleinere Unternehmen, aber auch Schulen, Universitäten, sowie Landes- und Kommunalverwaltungen seien verstärkt Opfer sogenannter Ransomware-Angriffe, also einer Form der digitalen Erpressung, bei der empfindliche Daten verloren gehen können, geworden. Dabei gehen die kriminellen Hacker laut BSI vermehrt den Weg des geringsten Widerstands und bevorzugen Einrichtungen, die für sie leicht angreifbar erscheinen.

Der Schaden, der durch Cyberkriminalität entsteht, ist immens. Allein in Deutschland beläuft er sich nach Angaben des Digitalverbands Bitkom auf jährlich 200 Milliarden Euro.

DK

 

 

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