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(GZ-22-2023 - 23. November)
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► Workshop:

 

Ökologie und Wasserkraft an großen Gewässern

Experten diskutieren über Rahmenbedingungen und Best Practice-Beispiele für blühende Dämme und Deiche

 

Wie lassen sich Ökologie und Wasserkraft an großen Gewässern vereinen? Um diese Frage zu beantworten, wurde 2018 eine Dialog-Reihe ins Leben gerufen. Sie bildet einen wichtigen Baustein für die Umsetzung des Eckpunktepapiers „Nachhaltige Wasserkraftnutzung an staatlichen Gewässern in Bayern“, das die Bayerische Staatsregierung und die großen Wasserkraftbetreiber in Bayern 2008 vereinbart hatten. Vor kurzem fand im Rahmen dieser Dialog-Reihe bereits zum dritten Mal ein Workshop statt.

Experten aus der Wasserkraftbranche, der Wissenschaft sowie Vertreter von Fachbehörden der Wasserwirtschaft sowie dem amtlichen Naturschutz und Naturschutzverbänden trafen sich im Bayerischen Landesamt für Umwelt in Augsburg. Der Fokus des ganztägigen Workshops lag auf dem Thema „Blühende Dämme - Technische Rahmenbedingungen, Ökologische Ziele und Best Practice“.

Anlagensicherheit

Zentrales Thema waren die technischen Notwendigkeiten zur Anpassung und Pflege von Dämmen und Deichen sowie die ökologischen Anforderungen und Potenziale. „Entlang des Donaueinzugsgebiets begleiten über Hunderte von Kilometern Dämme und Deiche die großen Gewässer. Diese technischen Bauwerke erfüllen eine wichtige Aufgabe im Hochwasserschutz. Um die Sicherheit der Anlagen zu gewährleisten und Damm- oder Deichbrüche zu verhindern, gibt es umfangreiche technische Regelwerke“, erklärte Michael Bohlinger, Geschäftsführer von LEW Wasserkraft. Neben der Sicherungsfunktion hätten sich die Dämme und Deiche dank einer langfristigen und extensiven Dammpflege zu einem blühenden Band entwickelt, das verschiedene Habitate vernetzt. Unterschiedlichste Arten von Flora und Fauna fänden hier einen gemeinsamen Lebensraum, wie Michael Bohlinger weiter erläutert.

Im Workshop lag der Fokus am Vormittag auf den technischen Vorgaben der Damm- und Deichpflege für Anlagensicherheit und den Hochwasserschutz. Auch bestehende Verordnungen und Leitfäden zur Umsetzung des Naturschutzrechts wurden analysiert. Am Nachmittag diskutierten die rund 100 Teilnehmer über die praktischen Möglichkeiten und Grenzen bei der Damm- und Deichpflege. Auch einige Best Practice-Beispiele wurden vorgestellt, wie zum Beispiel das Projekt „LIFERiverscape Lower Inn“, bei dem es um die Entwicklung hochwertiger Wiesen zur Förderung der Biodiversität an Dämmen und Deichen geht. Zwischen den jeweiligen Fachvorträgen blieb den Teilnehmern ausreichend Zeit, um sich auszutauschen und über die vorgestellten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungsberichte zu diskutieren.

 

 

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