Fachthemazurück

(GZ-21-2023 - 9. November)
gz fachthema
GZ-Plus-Mitgliedschaft

► Mutmacher auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit:

 

München ist „Hauptstadt des Fairen Handels“

 

Ab sofort darf sich die Landeshauptstadt München neben Ingelheim und Sankt Peter-Ording „Hauptstadt des Fairen Handels“ nennen. Die Kommunen wurden im Beisein der Parlamentarischen Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Dr. Bärbel Kofler, im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Fürth ausgezeichnet. Damit geht der Hauptstadttitel zum 20-jährigen Jubiläum des alle zwei Jahre von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführten Wettbewerbs erstmalig an je eine große, mittlere und kleine Kommune.

Auch die zweit- und drittplatzierten Kommunen wurden gewürdigt und erhalten wie die Gewinner hohe Preisgelder zur Festigung und Fortführung ihres Engagements rund um den fairen Handel und die faire Beschaffung. Außerdem wurden vier Sonderpreise vergeben – darunter ein Publikumspreis, bei dem Ebern die meisten Fürsprecher gewinnen konnte, und ein weiterer Sonderpreis, über den sich die Stadt Amberg freute.

Die Stadt München überzeugte die Jury ebenso mit einer breiten wie tiefen strukturellen Verankerung des Fairhandel-Gedankens im Verwaltungshandeln. So werden der faire Handel und eine sozial-ökologische Beschaffung durch einen SDG-Analysebericht und ein Rahmenkonzept für kommunale Entwicklungszusammenarbeit in das städtische Handeln einbezogen.

Münchner Beschaffungswesen

Ihr Beschaffungswesen entwickelt die Stadt auch unter Einbeziehung gendergerechter Kriterien stetig weiter in Richtung nachhaltigem und fairem öffentlichem Einkauf, etwa für Produktgruppen wie Berufskleidung oder IT-Produkte sowie Sportbälle für alle 320 kommunalen Schulen der Stadt. Vorbildlich ist auch die Kooperation mit den drei Münchner Weltläden.

Herrieden in der Kategorie Kleinstädte auf Rang 2

In der Kategorie Kleinstädte holte Herrieden den 2. Platz. Die mittelfränkische Stadt ist strukturell beim fairen Handel gut aufgestellt. Sie nennt sogar einen eigenen Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik ihr Eigen, der nicht nur über ein eigenes Budget verfügen, sondern auch auf die volle Unterstützung des Stadtrats zählen kann. Zu den strategischen Maßnahmen der Stadt gehören auch ein „entwicklungspolitischer Check“ bei Stadtratsbeschlüssen und ein Leitfaden für nachhaltige Beschaffung. Fair beschafft werden in Herrieden unter anderem Dienstkleidung und Sportbälle.

Bei der Öffentlichkeitsarbeit fiel der Jury besonders ins Auge, dass sich Herrieden jedes Jahr ein neues Jahresthema gibt, in dessen Rahmen Aktionen stattfinden und neue Produkte für das Stadtmarketing entwickelt werden. Darunter: eine faire Stadtschokolade und ein Stadtkaffee, faire Handtücher anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Parkbads und faire Stofftaschen oder Babylätzchen für die Neubürger.

Sonderpreis für Amberg

Mit einem themenunabhängigen Sonderpreis wurde Amberg bedacht: Die oberpfälzische Stadt erhielt eine Auszeichnung für die Initiative „Zukunftsakademie“, die bei Unterrichtsausfall das Thema Fairer Handel in Schulen einbringt. Der Publikumspreis ging an Ebern in Unterfranken. Die Stadt holte nach Einwohnerzahl bereinigt die meisten Stimmen.

Kommunen als Vorbilder

Wie die Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ, Dr. Bärbel Kofler, betonte, „spielen Kommunen eine große Rolle für die globale Entwicklung. Wenn Kommunen in Deutschland sich für fairen Handel und nachhaltige Beschaffung entscheiden, hat das Auswirkungen auf die Lebensrealitäten von Menschen im Globalen Süden. Dieses Engagement wollen wir mit dem Preis ‚Hauptstadt des Fairen Handels‘ sichtbar machen und fördern. Die teilnehmenden Kommunen sind Vorbilder und machen anderen Städten Mut, ihren konkreten Schritten zu mehr Nachhaltigkeit zu folgen. Nur gemeinsam mit lokalen Akteuren in Deutschland und der Welt gelingt die Aufholjagd zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele.“

DK

 

 

Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?

Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!

 

GemeindeZeitung

Fachthema

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung