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(GZ-20-2023 - 26. Oktober)
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► Bis 2040 klimaneutral:

 

„Gemeinsam für die Wärmewende“

 

KLIMA³, die Energieagentur der Landkreise Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech, lud zum Fachgespräch Kommunale Wärmeplanung ins Gilchinger Rathaus ein. Rund 70 kommunale Vertreterinnen und Vertreter aus allen drei Landkreisen kamen, um sich mit dem Thema Wärmeversorgung der Zukunft auseinanderzusetzen.

KLIMA³ – Klima- und Energieagentur der Landkreise Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech gGmbH
KLIMA³ – Klima- und Energieagentur der Landkreise Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech gGmbH

Nachdem das Gesetz für eine flächendeckende kommunale Wärmeplanung beschlossen ist, sind alle Kommunen verpflichtet, bis spätestens 2028 Wärmepläne zu erstellen.

Kleinere Gemeinden können ein vereinfachtes Wärmeplanungsverfahren durchführen. Die Wärmeplanung soll zeigen, ob vor Ort eine klimafreundliche Fernwärmeversorgung möglich ist, an die Gebäude angeschlossen werden können. So soll flächendeckend Planungs- und Investitionssicherheit geschaffen werden. Das Ziel: Bis 2040 soll Bayern klimaneutral sein (Bayerisches Klimaschutzgesetz).

Sophia Kraft, Analystin bei der Europäischen Energiebörse EEX, betonte in ihrem Einführungsvortrag die Dringlichkeit, angesichts der Klimakrise zu handeln und verwies auf den seit Jahren steigenden Anteil der erneuerbaren Energien: Erneuerbare seien das ‚Neue Normal‘. Der Umstieg sei sowohl aus ökologischen als auch aus ökonomischen Gründen nötig. In der Wärmeplanung sieht Kraft zudem die Chance für die Kommunen, nicht nur klimaneutral, sondern auch krisenfest und wettbewerbsfähig zu werden.

Die Entscheidung liegt bei den Kommunen

Stefan Graf, Direktor des Bayerischen Gemeindetags, erklärte, die Kommunen müssten entscheiden, welche Gebiete zentralversorgt werden, z.B. durch Wärmenetze, und in welchen Gebieten dezentrale Heizungslösungen nötig sind. „Das ist der entscheidende Kern der kommunalen Wärmeplanung.“ In den Energieagenturen sieht er gerade für kleinere Kommunen eine gute Unterstützungsmöglichkeit bei der Wärmeplanung.

Anna Gruber von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. stellte gleich zu Beginn ihres Vortrags klar: „Wir müssen massiv Tempo aufnehmen, um das Ziel Klimaneutralität zu erreichen.“ Eine entscheidende Rolle spiele dabei die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden. Bei der Wahl der Energiequelle sollte der Nutzungsgrad ausschlaggebend sein: „Effizienz ist das Gebot der Stunde“, betonte Gruber. KLIMA³-Referentin Marie Hüneke gab einen Einblick in innovative Wärmenetzlösungen,von Großflächen-Solarthermie über Tiefengeothermie und Wärme aus Gewässern bis hin zu Großwärmepumpen, die sie als „Technologie der Zukunft“ bezeichnete.

Wie Kommunen sich die Planungshoheit sichern, erklärte Gunnar Braun vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Er plädierte für eine „kluge kommunale Planung“, die die Vielfalt lokaler Ressourcen, den Klimawandel und seine Folgen, die Eigenverantwortung der Bevölkerung und kommunale Unternehmen einschließt. So könne die kommunale Planungssicherheit vor Ort bewahrt werden. Zum Abschluss nutzten viele Teilnehmer die Möglichkeit, die Heizzentrale des Wärmenetzes der Gemeinde Gilching zu besichtigen.

 

 

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