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(GZ-7-2023)
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► ÄFI-Positionspapier:

 

Für ein Umdenken in der Impfpolitik

 

Die Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie waren einseitig ausgerichtet: Die Massenimpfungen sollten unbedingt durchgesetzt werden, obwohl ihre Wirksamkeit und Sicherheit nur unzureichend untersucht worden waren. Die Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. (ÄFI) fordern eine fachwissenschaftliche Aufarbeitung, evidenzbasierte Impfempfehlungen und eine Neuausrichtung von RKI, STIKO und PEI.

Mit Beginn der Corona-Pandemie wurden Impfungen zum entscheidenden Mittel der Pandemiebewältigung erklärt. Die Zulassung der modRNA-basierten Impfstoffe verletzte jedoch bewährte Standards: Beschleunigte Verfahren für eine bedingte Zulassung suggerierten Sicherheit, obwohl der Nachweis hierfür vorab und bis heute nicht erbracht wurde.

Unzureichende Daten

Die Impfstrategie in Deutschland beruhte auf unzureichenden und teilweise falschen Daten zu Infektionen und Erkrankungen. Die Auswirkungen der neuartigen Impfstoffe werden erst nach und nach verstanden. Der Einfluss des auf der Basis von eingebrachter modRNA und im Organismus hergestellten Spike-Proteins auf Gefäßrezeptoren könnte ursächlich für die zahlreichen beobachteten Nebenwirkungen bzw. für das sogenannte Post-Vac-Syndrom sein.

Institutionen mit Kontrollfunktion für Impfung und Impfstrategie geben sich wissenschaftlich unabhängig. In der Praxis sind sie jedoch politischen Weisungen unterworfen (Robert Koch-Institut – RKI) oder sehen sich dem Druck von Politik und pharmazeutischer Industrie ausgesetzt (Ständige Impfkommission – STIKO). Dies hat zu einem massiven Vertrauensverlust in die Institutionen wie auch gegenüber Impfstoffen geführt.

Heftige Kritik wird deshalb an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geübt. "Mit zahlreichen widersprüchlichen Äußerungen" habe er einen unrühmlichen Beitrag geleistet, "anstatt versorgungsrelevante Daten erheben zu lassen", heißt es in einer Erklärung der Fachmediziner. Und weiter: "Bis heute werden die Nebenwirkungen der Impfstoffe nicht systematisch und prospektiv erfasst. Das verhindert das passive Spontan-Meldesystem. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen tauchen allenfalls als Signale auf und werden von politischer Seite pauschal verharmlost. Notwendig wären hier größere Kohortenstudien oder breit angelegte Post-Marketing- bzw. Phase-IV-Studien."

Diffamierende Ausgrenzung

Die Einführung der berufsbezogenen („einrichtungsbezogenen“) Impfpflicht sowie die 2G- und 3G-Maßnahmen beruhten auf Annahmen zur Übertragung des Virus, die bereits zum Zeitpunkt ihrer Einführung überholt waren. Keineswegs vermittelt die Impfung einen nachhaltigen und relevanten Fremdschutz. Tausende Menschen aus den Gesundheitsberufen wurden in der Folge diffamiert, verließen ihren Beruf und fehlen heute an vielen Stellen.

Aufarbeitung aller Pandemie-Maßnahmen

Die ÄFI kommen zu folgenden Schlussfolgerungen:

  • Die ÄFI fordern eine gründliche und fachwissenschaftliche Aufarbeitung aller Pandemie-Maßnahmen. Sie unterstützen die Forderung nach Einrichtung einer Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zur Bewertung der Impfprogramme und ihrer Durchsetzung.
  • Das RKI muss aus der politischen Abhängigkeit herausgelöst werden, um seinem wissenschaftlichen Auftrag nachkommen zu können.
  • Die STIKO sollte streng wissenschaftlich, evidenzbasiert und vollständig unabhängig von politischen Vorgaben tätig sein. Ihre Unabhängigkeit sollte durch solche Mitglieder sichergestellt sein, die keine Verbindung mit der industriellen oder indus-
  • triefinanzierten Entwicklung von Impfstoffen haben bzw. mindestens 10 Jahre mittelbar oder unmittelbar keinerlei Honorare durch Impfstoffhersteller bezogen haben. Die Perspektive von Patientinnen und Patienten, Bürgerinnen und Bürgern sollte durch eine stimmberechtigte und gleichgewichtete Vertretung innerhalb der STIKO gewährleistet sein.
  • Die STIKO sollte ihre Impfempfehlungen für die modRNA-Impfstoffe nach evidenzbasierter Risiko-Nutzenabwägung und im Sinne des aktuellen Forschungsstandes für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Jungerwachsene komplett zurücknehmen, ihre Empfehlung für unter 60-Jährige der Risikogruppen „niedrig“ und „mittel“ nach WHO-Kriterien ebenfalls den Realworld-Daten anpassen.
  • Die derzeit praktizierte Spontanerfassung von Impfstoffnebenwirkungen muss um eine aktive Surveillance ergänzt werden. Jeder neue Impfstoff muss in Postmarketing-Studien in Deutschland fortlaufend auf seine Wirksamkeit und Sicherheit überprüft werden, um auch seltene und gegebenenfalls schwerwiegende Nebenwirkungen erfassen zu können. Die Verarbeitung dieser Daten sollte nicht durch dieselbe Institution erfolgen, die auch – wie derzeit das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) – für die Zulassung von Impfstoffen zuständig ist.

 

 

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