(GZ-24-2022) |
► BIV: |
Parlamentarischer Abend |
Der Präsident des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden e.V., Georg Fetzer, begrüßte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und rund 130 Gäste aus Politik, Verwaltung, Institutionen und Medien im Bayerischen Hof München zum Bayerischen Abend des BIV. Die einzigartige Kooperation von Naturschutz und Rohstoffgewinnung für bedrohte Arten ist mittlerweile gängige Praxis und ein Leuchtturmprojekt von Umweltministerium, Umweltschutz und Rohstoffindustrie.
V.l. Andreas Veitinger (2. Vizepräsident des BIV), Dr. Bernhard Kling (Geschäftsführer BIV), Georg Fetzer (Präsident des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden e.V. (BIV)), Thorsten Glauber (Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz), Andreas Moßandl (1. Vizepräsident des BIV). Bild: BIV
Die Branche ist sich ihres Beitrags in Zeiten eines epochalen Umbruchs bewusst. Die Herausforderungen betreffen neben der Verantwortung für den Naturschutz die Kreislaufwirtschaft, die Reduktion von Treibhausgas, was in Pilotanlagen zur Abscheidung bereits getestet wird, aber auch den intelligenten Umgang mit Energie z.B. mit eigenproduziertem grünen Strom, was jedoch mit großen genehmigungsrechtlichen Hürden verbunden ist. Die Wertschöpfungskette Bau, und die Roh- und Baustoffindustrie an deren Anfang, umfasst die Schlüsselbranchen zur Bewältigung der ökologischen und sozialen Transformationsprozesse unserer Zeit – von der Energie- über die Mobilitätswende bis hin zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. „Heimische Bau- und Rohstoffe sind deshalb mehr denn je das Fundament für die Neuausrichtung der Volkswirtschaft“, so Präsident Fetzer.
Langlebige Baustoffe für nachhaltiges Bauen
Aktuell ist die Herstellung von Baustoffen aus mineralischen Rohstoffen mit erheblichen Emissionen an CO2 verbunden. „Wir sind aber fest davon überzeugt, dass Bayern auf dem Weg in die Klimaneutralität ohne diese widerstandsfähigen und langlebigen Produkte, sei es Mauerwerk oder Beton, nicht auskommen wird“, so Fetzer. Die Zement- und Kalkindustrie macht erhebliche Anstrengungen, um das Ziel der klimaneutralen Erzeugung ihrer Produkte in den nächsten zwei Jahrzehnten zu erreichen. Das ist nur mit Investitionen in dreistelligen Millionenbeträgen und einer Vervielfachung des Energieeinsatzes möglich. „Was wir brauchen, ist eine Vernetzung des entstehenden Angebotes an CO2 an den Produktionsstandorten der Zement- und Kalkindustrie mit den potenziellen Nutzern – von diesen gibt es durchaus eine erhebliche Anzahl“, so Fetzer weiter. „Was wir nicht brauchen, ist eine Diskreditierung der Massivbauweise als vermeintlichen Klimasünder, weil das die Anstrengungen für klimaneutrale Produktionsweisen und die Akzeptanz für regionale Gewinnungsstätten konterkariert“.
Öffentliche Hand bei Einsatz von Recyclingbaustoffen in der Pflicht
Mineralische Baustoffe sind recyclingfähig und der überwiegende Anteil der Abbruchmassen findet den Weg zurück in den Wirtschaftskreislauf. Für viele der rohstoffgewinnenden Betriebe ist die Bauschuttaufbereitung als zweites Standbein und zur eigenen Ressourcenschonung selbstverständlich. Bürokratische Hürden, die mit dem ungeklärten Produktstatus von RC-Baustoffen verbunden sind, verhindern eine stärkere Marktdurchdringung.
Auch die öffentliche Hand als Auftraggeber ist nicht gerade Vorbild, wenn es um produktneutrale Ausschreibungen geht. Häufig wird RC-Material dezidiert ausgeschlossen. Recyclingquoten oder Rohstoffsteuern allerdings sind kontraproduktiv. Das Angebot an geeignetem RC-Material ist regional sehr unterschiedlich, eine feste Quote macht deshalb keinen Sinn. Die zusätzliche Besteuerung von Primärrohstoffen würde das Bauen zusätzlich verteuern, was die ehrgeizigen Ziele im Wohnungsbau abwürgen und daraus folgend die Preissteigerungen durch Importmaterialien und Energie zusätzlich befeuern würde.
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