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(GZ-15/16-2022)
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Welcher nachhaltige Antrieb ist für Sie der Richtige?

Thomas Wöber, gibgas consulting im Auftrag von erdgas schwaben gmbh

Komprimiertes Erdgas ist auch als CNG (compressed natural gas) bekannt. In seinem Vortrag beleuchtete Wöber auch noch weitere Antriebsarten für den Mobilitätsnutzer. Dabei geht es nicht nur um das Auto, sondern auch um andere Verkehrsmittel. Als Mitglied des CNG-Club e.V. (www.cng-club.de) empfahl er den Besuch der Webseite, auf der umfangreiche Informationen zum Thema zu finden sind. Dazu passend zeigte er ein Foto seines Geschäftswagens, auf dem deutlich der Titel seines Vortrags zu lesen ist.

Vor etwa vier Jahren begann Wöber, sich für seinen eigenen CO2-Fußabdruck zu interessieren. Als Verbraucher wollte er feststellen, was man so Tag für Tag direkt und indirekt an CO2 in die Welt bläst. Dazu sensibilisiert wurde er durch den CO2-Rechner des Umweltbundesamtes (www.umweltbundesamt.de), mit dessen Hilfe man den eigenen CO2-Fußabdruck berechnen kann. Laut Statistik liegt der deutsche Durchschnittsverbrauch bei 11 Tonnen pro Person und Jahr. Wöber ist zum Vergleich bei seiner Berechnung bei 6,5 Tonnen angekommen. Als Anregung zum Energiesparen erwähnte Wöber die Anwendung Streamen, die bekanntlich einen hohen Stromverbrauch besitzt.

Grundsätzlich soll die Mobilität neu gedacht werden. Und für einen nachhaltigen Antrieb sieht Wöber drei alternative Kraftstoffe: „100 ProzentBioCNG, 100 Prozent Wasserstoff (H2) und 100 Prozent Ökostrom. Elektromobilität ist aber nur dann wirksam, wenn Sie auch wirklich 100 Prozent Ökostrom fahren. Von Plug-in Hybriden halte ich persönlich gar nichts, denn deren Fahrer nutzen zumeist doch das praktischere Benzin als Antrieb.“ Für die Auswahl der jeweiligen Antriebsart ist u.a. auch die Dichte der Aufladestationen wichtig.

Für eine flächendeckende Versorgung mit Wasserstoff würden 400 Tankstellen in Deutschland ausreichen. Heute existieren 80, wobei nur zwei davon grünen Wasserstoff anbieten. Bei der Auswahl des für Sie und Ihre Anforderungen am Besten geeigneten Antriebs sollte zuvor das individuelle Fahrprofil, die individuelle Jahreslaufleistung sowie die vorhandene bzw. geplante BioCNG-, H2- und E-Lade-Infrastruktur betrachtet werden. Bei allen Antrieben ist zu beachten, dass 90 Prozent der gewöhnlichen Wege gleich sind.

Als Entscheidungshilfe präsentierte Wöber vier Fallbeispiele.

Fallbeispiel 1:

Wertstoff-Sammelfahrzeug, 26 Tonner, fester Wirkungskreis. In Berlin wird BioMüll eingesammelt, daraus wird in der Biogas-Anlage der BioMüll zu Biomethan aufbereitet und danach als Kraftstoff zum eigenen Tanken genutzt. „Das ist für mich gelebte Kreislaufwirtschaft und die Umsetzung ist sofort möglich,“ sagt Wöber.

Fallbeispiel 2:

ÖPNV-Bus, fester Wirkungskreis und Überland-Verkehr. Neben der bestehenden Bus-Förderung für Wasserstoff sind auch Ökostrom und BioCNG als Antrieb möglich. Augsburg und Straubing sind zwei Referenzstädte, wo bereits Busse mit nachhaltigen Treibstoffen verkehren. Für die Umsetzung sollte ein Jahr angesetzt werden.

Fallbeispiel 3:

Klein-Kehrmaschine, kommunaler Traktor, fester Wirkungskreis. Der Ladevorgang über Ökostrom-Anschluss und/oder BioCNG-Tankstelle ist sofort umsetzbar.

Fallbeispiel 4:

Dienstwagen: Kurz, Mittel- und Langstrecke. Ladezeiten und Arbeitszeiten sind hier zu berücksichtigen. Laden über Ökostrom-Anschluss und/oder BioCNG-Tankstelle ist auch hier sofort umsetzbar.

Abschließend betonte Wöber, dass auch eine stufenweise Umstellung möglich ist, wobei Test- und Pilotphasen zu berücksichtigen sind.

GK

 

Thomas Wöber, gibgas consulting im Auftrag von erdgas schwaben gmbh
Thomas Wöber, gibgas consulting im Auftrag von erdgas schwaben gmbh

 

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