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(GZ-13-2022)
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► Bayerischer Naturschutzfonds:

 

Elf Projektförderungen

Mit über 2,3 Mio. Euro wird der Bayerische Naturschutzfonds elf neue Naturschutzprojekte im gesamten Freistaat fördern. Dies erklärte Thorsten Glauber, bayerischer Umweltminister und Stiftungsratsvorsitzender des Naturschutzfonds, nach einer Sitzung des Stiftungsrates.

Ziel des Projekts „Trockenlebensräume vernetzen – Förderung von Trockenlebensräumen zwischen Lech und Isar zum Erhalt charakteristischer Arten“ sind der Erhalt, die Förderung und Wiedervernetzung gefährdeter wildflusstypischer Trockenlebensräume im bayerischen Alpen- und Voralpenraum, vor allem an den Flüssen im Gebiet zwischen Lech und Isar bis zu den Voralpenseen. Durch zielgerichtete Schutzmaßnahmen soll ein Trockenlebensraum-Verbund geschaffen werden, der zur Verbesserung der Erhaltungszustände ausgewählter bedrohter Arten und einer Vergrößerung des Anteils der wildflusstypischen Trockenlebensraumflächen im Projektgebiet beitragen soll. Maßnahmenträger ist der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.. Der Zuschuss beträgt rund 123.000 Euro.

Im Parkstettener Weihergebiet im Landkreis Straubing-Bogen befinden sich ehemalige Kiesabbauflächen mit insgesamt 11,5 Hektar. Dabei handelt es sich um zwei Flächenkomplexe. Der Grunderwerb der verfüllten Fläche hat zum Ziel, ein möglichst vielfältiges Standortmosaik zu entwickeln und Habitate für verschiedene Artengruppen, unter anderem für Reptilien, Amphibien und Vögel zu schaffen. Die nicht wiederverfüllten Wasserflächen sollen der Beruhigung des Gebietes sowie der Schaffung eines Rückzugsortes für dort vorkommende geschützte Wasservögel dienen. Maßnahmenträger ist die Stiftung Bayerisches Naturerbe, der Gesamtzuschuss beläuft sich auf rund 366.000 Euro.

Konzept für Streuobstwiesen

Ziel des Projekts „Streuobstwiesen im Landkreis Freising – Aufwertungs-, Unterhaltungs- und Vermarktungsmöglichkeiten“ ist es, ein Bewirtschaftungskonzept für Streuobstwiesen aufzubauen, das naturschutzfachliche Aufwertungsmaßnahmen und die sinnvolle Verarbeitung des Obstes vereint. Dabei werden existierende Wertschöpfungsketten weiter ausgebaut und professionalisiert. Begleitende Veranstaltungsangebote, wie gemeinsame Ernteaktionen, unter anderem über Dorfgemeinschaften und Gartenbauvereine sowie Obstbaumschnittkurse und naturschutzfachliche Beratung, sollen für das Thema Streuobst sensibilisieren und begeistern. Maßnahmenträger ist der Landschaftspflegeverband Freising. Das Projekt wird mit rund 212.000 Euro bezuschusst.

Die Hersbrucker Alb gehört zu einer der 30 Hotspot-Regionen der Biodiversität in Deutschland. Dabei kommt den orchideenreichen Dolomitkiefernwäldern eine herausragende naturschutzfachliche Bedeutung zu. Wichtigstes Ziel beim „Biotopkomplex Kiefernwälder und Trockenrasen der Dolomitkuppenalb“ ist die Erhaltung und teilweise Wiederherstellung der Dolomitkiefernwälder durch Entbuschung und Wiederaufnahme traditioneller Nutzungen wie einer Beweidung. Beim Aufbau eines Biotopverbundsystems werden auch die vorgelagerten Säume und Rasen einbezogen. Maßnahmenträgerist das Naturschutzzentrum Wengleinpark e. V. – Ökostation des BUND Naturschutz in Bayern e. V.. Der Zuschuss beträgt 391.000 Euro.

Renaturierung des Kalterbaches

Beim „Modellprojekt zur Renaturierung des Kalterbaches“ in den Landkreisen Dachau und München sowie in der Stadt München werden die Sicherung und Entwicklung der Habi-
tatansprüche der stark gefährdeten gewässergebundenen Tier- und Pflanzenarten in Augenschein genommen. Wesentliche Entwicklungsziele sind die Sicherung, Wiederherstellung und Vernetzung der Populationen der Helm-Azurjungfer sowie weiterer Libellenarten, die Entwicklung und Wiederherstellung uferbegleitender feuchter Hochstaudenfluren, Pfeifengraswiesen und lückiger Gehölzsäume und die Entwicklung des Kalterbaches als strukturreicher Wald- und Wiesenbach innerhalb der eiszeitlichen Schotterterrassen. Maßnahmenträger des mit rund 160.000 Euro bezuschussten Projekts ist der Verein Dachauer Moos e.V..

Das Projekt „Eine Allianz für die Biodiversität – Von der lokalen Strategie zum regionalen Erfolg“ verfolgt die schwerpunktmäßige Umsetzung der Biodiversitätsstrategie der Stadt
Ebern, die Entwicklung eines flächenwirksamen Biotopverbunds im Offenland und in der Baunach-Allianz sowie die modellhafte Übertragung von Best-Practice-Ansätzen für interkommunale Netzwerke am Beispiel der Baunach-Allianz. Maßnahmenträger ist die Trägergemeinschaft, bestehend aus der Stadt Ebern (federführend), der Baunach-Allianz und dem BUND Naturschutz in Bayern e. V.. Der Zuschuss beläuft sich auf rund 421.000 Euro.

Mit der Natur im Aufstieg

Im Projekt „Stephanskirchen – Mit der Natur im Aufstieg“ werden ausgewählte Teilbereiche der vom „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ entwickelten kommunalen Biodiversitätsstrategie umgesetzt. Ziel ist es, dem Rückgang wertvoller Lebensräume in der strukturreichen Kulturlandschaft entgegenzuwirken und im Einklang zwischen Naturschutz und Landnutzung die biologische Vielfalt in der Gemeinde Stephanskirchen langfristig zu fördern. Der Schwerpunkt dieses Projektes liegt bei der Agrarlandschaft. Maßnahmenträger ist die Gemeinde Stephanskirchen. Der Zuschuss beträgt 82.500 Euro.

Handlungsschwerpunkte des Projekts „Umsetzung der gemeindlichen Biodiversitätsstrategie in Bernried am Starnberger See“ sind der Schutz der Arten- und Sortenvielfalt auf kommunalen und privaten Flächen, der Schutz und Erhalt von Lebensräumen (insbesondere die Renaturierung des Rötlbaches, Extensivierung der Wiesen und die Wiederaufnahme der Beweidung des Eichenhains), die Erstellung und Umsetzung eines Biotopverbundsystems sowie die Akzeptanzförderung durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit. Maßnahmenträger ist die Gemeinde Bernried am Starnberger See. Der Gesamtzuschuss beläuft sich auf gut 149.000 Euro.

Ziel der Kampagne „Unsichtbares sichtbar machen – Reduzierung des Vogelschlags an Glas“ ist es, auf das Thema aufmerksam zu machen und über wirksame Vermeidungsmaßnahmen aufzuklären. Das Projekt setzt auf die Beteiligung von Behörden, staatlichen und kommunalen Bauämtern, von Kammern und Innungen, Verbänden sowie von Universitäten und Fachhochschulen. Maßnahmenträger ist der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV). Rund 458.000 Euro beträgt der Zuschuss.

DK

 

 

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