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(GZ-11-2022)
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► Jahresbilanz 2021 der LfA Förderbank Bayern:

 

Zweithöchste Förderleistung in der Geschichte

Von einer rundum positiven Bilanz für das Jahr 2021 konnte der Vorstand der LfA Förderbank Bayern im Rahmen der Jahres-Pressekonferenz in München berichten: Mit Programmkrediten für Mittelstand und Kommunen verzeichnete die staatliche Spezialbank mit 2,2 Milliarden Euro erneut ein Zusagevolumen auf hohem Niveau.

V.l.: Dr. Bernhard Schwab, Vorsitzender des LfA-Vorstands; Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Hans Peter Göttler, stv. Vorsitzender des LfA-Vorstands. Bild: Stefan Heigl
V.l.: Dr. Bernhard Schwab, Vorsitzender des LfA-Vorstands; Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Hans Peter Göttler, stv. Vorsitzender des LfA-Vorstands. Bild: Stefan Heigl

Mit Unterstützung durch LfA-Mittel tätigten die mittelständischen Betriebe Investitionen und Stabilisierungsmaßnahmen in Höhe von fast 3,1 Milliarden Euro. Gemeinsam mit den Konsortialdarlehen (298 Millionen Euro) und Globaldarlehen (75 Millionen Euro) beläuft sich die Kreditvergabe 2021 auf rund 2,6 Milliarden Euro. Damit erreichte die Gesamtförderleistung für den Wirtschaftsstandort Bayern, einschließlich der Risikoübernahmen (616 Millionen Euro), mit mehr als 3,2 Milliarden Euro einen der höchsten Werte in der Geschichte der LfA, wie Vorstandsvorsitzender Dr. Bernhard Schwab berichtete. Insgesamt profitierten fast 5.900 Unternehmen und Kommunen von den Fördervorteilen. Zudem trug die Förderung dazu bei, im Mittelstand rund 140.000 bestehende Arbeitsplätze zu festigen und fast 5.900 neue zu schaffen.

Besonders stark gefragt waren im vergangenen Jahr die LfA-Finanzierungsangebote für Innovation und Gründung: In den ersten drei Quartalen 2021 gab es hier Zuwächse von rund 45 Prozent bzw. von über 25 Prozent. Insgesamt wurde die Gründungsförderung mit rund 570 Millionen Euro beansprucht. Dabei stieg allein die Nachfrage nach dem mit Haushaltsmitteln des Freistaats Bayern zinsverbilligten Startkredit für Gründungen und Unternehmensnachfolgen um knapp 19 Prozent auf rund 470 Millionen Euro. Außerdem gab es ein deutliches Plus von 47 Prozent bei der Förderung von Digitalisierungs- und Innovationsvorhaben.

Rückgang an Corona-Hilfen

Dagegen ging der Bedarf an Corona-Hilfen, bestehend aus Krediten, Risikoübernahmen (einschließlich Staatsbürgschaften) und Tilgungsaussetzungen 2021 deutlich zurück: Sie beliefen sich auf insgesamt 488 Millionen Euro, während es 2020 noch über 1,5 Milliarden Euro waren. Mit LfA-Förderkrediten konnten die über 100 geförderten bayerischen Städte und Kommunen 2021 Investitionen in die kommunale Infrastruktur in Höhe von rund 260 Millionen Euro realisieren.

Über die in der LfA-Gruppe verbundenen Unternehmen BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH und Bayern Kapital GmbH stellt die Spezialbank bayerischen Gründern und Unternehmern zudem Eigenkapitalangebote zur Verfügung. Zusätzlich zu den bestehenden Angeboten seit 2020 hat die LfA neben speziellen Corona-Startup-Hilfen gemeinsam mit dem Freistaat Bayern weitere wirkungsvolle Eigenkapitalinstrumente eingeführt, etwa die beiden von Bayern Kapital gemanagten Instrumente Innovationsfonds II und Wachstumsfonds Bayern 2 sowie den von der LfA Gesellschaft für Vermögensverwaltung mbH gemanagten Transformationsfonds Bayern. Sie dienen den Unternehmen auch zur nachhaltigen Stärkung ihrer Kapitalbasis für Zukunftsinvestitionen. Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zu 2020 um 1,8 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro.

Chancen des strukturellen Wandels

Laut Vorstandschef Schwab war 2021 insgesamt „ein erneut außergewöhnliches, zugleich jedoch erfolgreiches Jahr für die LfA. Das große Interesse an unseren Fördermitteln für Zukunftsinvestitionen verdeutlicht, dass die bayerische Wirtschaft die Herausforderungen und Chancen des strukturellen Wandels ergreift. Dieser Trend setzt sich 2022 bislang fort.“ Angesichts einer bislang kaum dagewesenen Vielzahl an Unwägbarkeiten stehe die Bank aktuell jedoch vor besonderen Herausforderungen. „Als Förderbank des Freistaats Bayern werden wir weiterhin alles daran setzen, Unternehmen auf dem Weg der Transformation und bei Bedarf auch in Krisensituationen wirksam zu unterstützen.“

Wie Schwab erläuterte, werde die LfA-Produktpalette laufend auf Optimierungsmaßnahmen geprüft. Dabei wolle man jedoch die Anzahl der Produkte überschaubar halten und Verbesserungen soweit möglich im Rahmen bestehender Programme umsetzen. Anfang Mai werde man ein neues Förderdarlehen „Energiekredit Regenerativ“ einführen. Damit unterstütze die LfA Förderbank Bayern die bayerischen Unternehmen jetzt auch bei Investitionen zur Strom-, Wärme- und Kälteerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien. Zudem werden Speichersysteme für Strom, Wärme und Kälte aus regenerativen Energien gefördert. Finanziert werden darüber hinaus Maßnahmen zur Flexibilisierung von Stromnachfrage und -angebot sowie zur Digitalisierung der Energiewende.

Energiekredit Regenerativ

Förderfähig sind Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro, Freiberufler und unter anderem auch Bürgerenergiegenossenschaften. Der maximale Kreditbetrag beträgt 10 Millionen Euro. Die Vorhaben können bis zu 100 Prozent finanziert werden. Der Kredit bietet attraktive Zinssätze, Darlehenslaufzeit und Zinsfestschreibung können bis zu 30 bzw. 20 Jahren gewählt werden. Bei nicht ausreichenden Sicherheiten kann die LfA den Kreditzugang mit Haftungsfreistellungen oder Bürgschaften erleichtern. Der „Energiekredit Regenerativ“ wird aus Haushaltsmitteln des Freistaats Bayern zinsverbilligt und aus dem KfW-Programm „Erneuerbare Energien Standard“ refinanziert.

Schlagkräftige Bank in Krisenzeiten

Nach den Worten von Bayerns Wirtschaftsminister und LfA-Verwaltungsratsvorsitzendem Hubert Aiwanger war die Arbeit der Förderbank „nie so wertvoll wie heute“. Bayerns Mittelstand habe trotz Pandemie und Krieg weiter investiert. Mit ihren umfassenden und flexiblen Förderangeboten habe die Spezialbank einen großen Anteil daran, „dass unsere zahlreichen kleinen und mittleren Betriebe weiterhin innovativ und wettbewerbsfähig geblieben sind“. Aufgrund der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine sei der Krisenmodus für Wirtschaft und Gesellschaft aber noch einmal in die Verlängerung gegangen, so Aiwanger.

Gerade in diesen Krisenzeiten sei es für die mittelständische Wirtschaft wichtig, eine schlanke und schlagkräftige Bank zu haben, fuhr der Minister fort. Die Transformation gehe mit großen Herausforderungen einher. Es gelte, Prozesse wie ökologische Lieferketten, Nachhaltigkeit oder Digitalisierung abzuwickeln. Hier bleibe die LfA ein exzellenter Partner.

Auch in Zukunft setze man auf die Erfahrung und Kompetenz der staatlichen Förderbank, die vergangenes Jahr ihr 70-jähriges Bestehen gefeiert habe. Seit der Geschäftsaufnahme im Jahr 1951 habe sie den Mittelstand und die Kommunen in Bayern mit knapp einer halben Million zugesagter Darlehen und einem Fördervolumen von rund 82 Milliarden Euro unterstützt. „Die LfA ist heute eine der tragenden Säulen der bayerischen Wirtschaftspolitik“, hob Aiwanger hervor.

DK

  

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