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(GZ-11-2022)
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► Gemeinde Engelsberg:

 

Klimaschutz mit weniger Energiekosten

Die eta Energieberatung unterstützt für Kommunen

Wie Wirtschaftlichkeit und Effizienz eines Wärmeverbundes verbessert werden können, lässt sich am Beispiel Biomasse-Heizwerk in der Gemeinde Engelsberg (ca. 2.700 Einwohner) demonstrieren. Das Gemeindegebiet Engelsberg umfasst 34 Quadratkilometer. Mit dem langfristigen Ziel von fossilen Energieträgern unabhängig zu sein, wurden hier bereits 1996 Photovoltaik- und Biogasanlagen errichtet.

Bürgermeister Martin Lackner vor dem Lager mit regionalen Hackschnitzeln. Bild: eta energieberatung
Bürgermeister Martin Lackner vor dem Lager mit regionalen Hackschnitzeln. Bild: eta energieberatung

Die Gemeinde gründete 2010 die Fernwärme Engelsberg GmbH, die zu 100 Prozent im Eigentum der Kommune ist. Seit 2012 bietet das Biomasse-Heizwerk mit Fernwärmenetz allen Einwohnern Engelsbergs Biowärme an.

Erzeugungsanlagen und Wärmenetze optimieren

Das Biomasse-Heizwerk Engelsberg ist typisch für Anlagen in ländlich geprägten Gegenden Bayerns. Aufgrund der eher geringen Netzanschlussdichten und der häufig überdimensionierten Wärmeerzeugungsanlagen ist ein wirtschaftlicher Betrieb der Fernwärmenetze oft herausfordernd. Aber auch bei Wärmeverbünde mit
hoher Wärmebedarfsdichte kann sich die Durchführung einer Betriebsoptimierung und die systematische Anpassung des Betriebs an sich schnell ändernde Anforderungen lohnend auswirken.

Der im Jahr 2012 errichtete und in Betrieb genommene Wärmeverbund der Fernwärme Engelsberg GmbH besteht aus einem Biomasse-Heizhaus sowie einem 7,3 km langen Fernwärmenetz. Bei der Errichtung der Biomasse-Heizzentrale und des Fernwärmenetzes wurden als Wärmeerzeuger ein 1.700 kW Biomasse-Kessel sowie ein 2.000 kW Heizöl-Kessel eingebaut. Die Lastspitze im Wärmenetz lag anfangs bei etwa 1.700 kW. Die eingesetzten Holz-Hackschnitzel kommen aus einem Umkreis von 30 km und werden von regionalen Gewerbe- und Landwirtschaftsbetrieben aufbereitet und geliefert.

Für die richtige und wirtschaftliche Funktionsweise von Wärmeverbund-Anlagen ist, nach Inbetriebnahme und Abnahme, die Durchführung einer Betriebsoptimierung angeraten, mit der die Anlagenfunktionen systematisch geprüft und auf den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Diese Notwendigkeit zur Optimierung vergrößert sich noch aufgrund der aktuell verschärften Randbedingungen für Biomasse-Heizanlagen. Die Fernwärme Engelsberg GmbH entschied sich 2013, also in einer sehr frühen Phase des Fernwärmebetriebs, diese systematische Betriebsoptimierung von der eta Energieberatung GmbH aus Pfaffenhofen durchführen zu lassen, um die Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Wärmeverbunds zu verbessern. Das hochspezialisierte Team der eta aus Experten verschiedener Bereiche ist im Energieerzeugungs- und Wärmeverteilungsbereich langjährig erfolgreich tätig.

Mit der Betriebskontrolle zu Beginn des Projekts (2013) wurden im Rahmen einer Kurzanalyse die vorhandenen Plandaten ausgewertet und die Projektziele abgeglichen. Die bestehenden Wärmeerzeuger (Biomassekessel, Reserve- und Spitzenlastkessel, Puffer) wurden auf Basis der vorhandenen Abnahmestruktur und hinsichtlich einer Jahresdauerlinie anlagentechnisch zugeordnet und die Auslegung überprüft. Außerdem wurde der erforderliche Wärmegestehungspreis bestimmt und im Abgleich mit den Wärmelieferungsverträgen richtungsweisend bewertet.

Ziel: Versorgungssicherheit

Ab April 2014 erfolgte entsprechend abgestimmt die Betriebsoptimierung – ausgehend von der Wärmeerzeugung, Wärmeverteilung bis zur Wärmeübergabe bei den Kunden. Ziel der Betriebsoptimierung ist es, durch gezielte Maßnahmenpakete die Versorgungssicherheit aus regenerativen Energiequellen für die Wärmekunden weiter zu erhöhen und gleichzeitig ein bedeutsames Optimierungspotenzial für den Anlagenbetreiber zu erwirtschaften. So kann langfristig die regenerative Wärmeversorgung gegenüber fossilen Energien konkurrenzfähig bleiben.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Engelsberg wurde mit diesem Projekt Bioenergiedorf und deckt den Strom- und Wärmebedarf zu mindestens 50 Prozent aus regional erzeugter Energie. Getreu dem Motto „aus der Region, für die Region“ ist Bürgermeister Martin Lackner überzeugt von dem Projekt.

Seit 2017 ist die eta Energieberatung Tochtergesellschaft der SWM München. Das Dienstleitungsportfolio des europaweit tätigen Unternehmens umfasst Beratung von Kommunen, Industriebetrieben, und Krankenhäusern in den Bereichen Energieeinkauf und bei der Erstattung von Energienebenkosten. Es werden Einspar- und Versorgungskonzepte erstellt, beim Aufbau eines Energiemanagementsystems geholfen und Gutachten und Machbarkeitsstudien erarbeitet. Auch bei der Beantragung von Fördergeldern ist die eta Energieberatung unterstützend tätig. Laut eta können deren Kunden ihren Energieverbrauch nachhaltig reduzieren und durchschnittlich 5 bis 10 Prozent der jährlichen Energiekosten einsparen.

Weitere Informationen finden Sie in der Beilage der eta Energieberatung.

 Bild: eta energieberatung GmbH
Bild: eta energieberatung GmbH

 

 

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