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(GZ-10-2022)
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► IFAT MUNICH:

 

Treiber der nachhaltigen Transformation

Weniger Müll, Rohstoffe wiederverwenden, sauberes Wasser, klimaresiliente Städte – vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 werden auf der IFAT Munich Technologien und Lösungen für eine umwelt- und klimafreundliche Zukunft gezeigt. Die Weltleitmesse führt Industrie, Politik, Kommunen und Wissenschaft zusammen. Ein Ausblick auf die Messe mit Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München.

Stefan Rummel, Geschäftsführer Messe München. Bild: Messe München
Stefan Rummel, Geschäftsführer Messe München. Bild: Messe München

Nach der Corona-bedingten Zwangspause findet nun nach vier Jahren die IFAT Munich wieder statt. Ist sie noch mit der Messe von 2018 vergleichbar?

Rummel: Absolut. Die Bedeutung von Umwelttechnologien sowie die Nachfrage wächst global. Gleichzeitig sind die aktuellen Herausforderungen wie Lieferengpässe und die Folgen des Krieges in der Ukraine auch in der Umweltbranche ein großes Thema. Es gibt daher wieder viel Bedarf an persönlichem Austausch und Information. Rund 2.900 Aussteller bilden alle Segmente der IFAT ganzheitlich ab: Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Darunter knapp 50 Start-ups, so viele wie noch nie. Alle 18 Hallen der Messe München und ein großer Teil des Freigeländes sind belegt.

Sponge-City

Kommunen und Industrie sind die wichtigsten Adressaten der IFAT. Welchen Herausforderungen stehen für diese im Vordergrund?

Rummel: Es geht vor allem darum, Rohstoff-Kreisläufe zu schließen. Also mehr Abfälle recyceln, mehr recycelte Rohstoffe einsetzen und das Verursacherprinzip stärken. Auch Wasser kann in Deutschland durch häufigere Dürreperioden zu einem knappen Gut werden – und das macht beispielsweise abwasserarme oder gar abwasserfreie industrielle Prozesse in Zukunft noch interessanter. Städte und Gemeinden werden künftig noch häufiger und stärker von Starkregen, Hochwasser, Hitzeperioden und Trockenheit betroffen sein. Ein Lösungsansatz ist die „Sponge-City“, also die Schwammstadt, die möglichst viel Regenwasser durch urbane Grünzonen, Feuchtgebiete, Wasser- und Überflutungsflächen sowie Multifunktions-Speicherräume aufnimmt und so die Folgen von Unwettern abdämpft und Regenwasser für nachfolgende Trockenzeiten speichert.

Was sind Ihre persönlichen Highlights im umfangreichen Rahmenprogramm der Messe?

Rummel: Ich freue mich sehr, dass Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber die Messe eröffnen werden. Direkt im Anschluss diskutieren herausragende Persönlichkeiten die Frage, wie wir Veränderung mit Umwelttechnologie schaffen: unter anderem die Gründerin Mikela Druckman – Expertin für KI im Recycling sowie Teil des WEF Global Future Council, Sucheta Govil – Chief Commercial Officer von Covestro, Prof. Dr. Erich Zahn – Mit-Autor des Club of Rome-Berichts „Die Grenzen des Wachstums“, und Dr. Johannes Kirchhoff – Vorstand der Initiative Circular Economy vom Bundesverband der deutschen Industrie. Insgesamt gibt es eine Vielzahl an Sonderschauen, Fachvorträgen und erstmals auch geführten Lösungstouren. Das Themen-Spektrum reicht vom digitalen Zwilling in der Wasserwirtschaft über Bauschutt-Recycling bis hin zum klima-neutralen Lastverkehr.

Sustainability Award für den nachhaltigsten Messestand

Auch für die Messe selbst stellen Sie den Anspruch einer nachhaltigen Durchführung – was genau sind Ihre Maßnahmen hier?

Rummel: Wir haben uns einen Code of Conduct gegeben, um die IFAT in einem kontinuierlichen Prozess nachhaltiger zu gestalten – und können dabei auf eine bereits sehr „grüne“ Infrastruktur der Messe München aufbauen. Bei der Messedurchführung geht es dann um Dinge wie die Auswahl von Materialien, den Umgang mit Abfall – und wir ermutigen auch unsere Aussteller und Besucher, ihre Messebeteiligung klimaschonend zu gestalten.

So wird das GoGreen-Ticket sehr gut angenommen, um den CO2-Fußabdruck zu kompensieren. Der nachhaltigste Messeauftritt wird von uns mit dem Sustainability Award ausgezeichnet, ganz prominent während der Eröffnung. Wir verzichten beispielsweise auf Teppiche in den Hallen und erzielen so eine CO2-Einsparung, die 1.000 Kurzflügen entspricht. Und die Projektleitung der IFAT unterzieht sich selbst einem Audit zur klimaneutralen Messedurchführung.

Die IFAT Munich öffnet vom 30. Mai bis 3. Juni ihre Tore. Bild: Messe München
Die IFAT Munich öffnet vom 30. Mai bis 3. Juni ihre Tore. Bild: Messe Münche

 

 

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