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(GZ-4-2022)
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► Bayerische Ressourceneffizienztage:

 

Zukunft gemeinsam gestalten

Zu den größten Herausforderungen unserer Zeit zählen der Klimawandel, die Verknappung von Ressourcen sowie der nachhaltige Umgang mit Kunststoffen. Die ersten Bayerischen Ressourceneffizienztage boten Unternehmern sowie Interessierten dazu eine Plattform. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Themen Klimaschutz, Digitalisierung, Kunststoffe sowie Ökodesign im Kontext der Ressourceneffizienz.

V.l. Dr. Simone Richler, fachliche Leitung des Ressourceneffizienz-Zentrums Bayern und Frau Janine Mehner, Moderatorin der Bayerischen Ressourceneffizienztage 2021. Bild: LfU
V.l. Dr. Simone Richler, fachliche Leitung des Ressourceneffizienz-Zentrums Bayern und Frau Janine Mehner, Moderatorin der Bayerischen Ressourceneffizienztage 2021. Bild: LfU

Wie Ressourceneffizienz gelingt, zeigten rund 20 renommierte Experten aus Forschung und Praxis. Vorgestellt wurden Lösungsansätze, laufende Projekte sowie die Best-Cases der Gewinner des Bayerischen Ressourceneffizienz-Preises: Contech Software & Engineering GmbH (Fürstenfeldbruck), Sysplast GmbH (Nürnberg), Steico SE (Feldkirchen bei München) und BMK electronic services GmbH (Augsburg).

REZ-Ausbau zugesichert

Impulse gaben die Keynotespeaker Prof. Dr. Christian Berg (Club of Rome), Bernd Draser (ecosign – Akademie für Gestaltung), Dr. Adriana Neligan (Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.), Dr. Tina Buchholz (PlasticsEurope Deutschland) und Prof. Dr. Klaus-Jürgen Grün (Vizepräsident des Ethikverbands der deutschen Wirtschaft e.V.). Bayerns Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, sicherte seinerseits den Ausbau des Ressourceneffizienz-Zentrums Bayern (REZ) ab April 2022 zum CleanTech Hub für die Kreislaufwirtschaft der Zukunft zu. Das REZ ist als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen zum Thema Rohstoff- und Materialeffizienz in Bayern am Bayerischen Landesamt für Umwelt angesiedelt.

Potenzial für Klimaschutz

Die Bayerischen Ressourceneffizienztage machten deutlich, dass es aufgrund einer wachsenden Bevölkerung erforderlich ist, die Emissionen und den Bedarf an Rohstoffen zu reduzieren. Diese Ziele lassen sich beispielsweise durch eine nachhaltige Materialauswahl und eine bessere Umsetzung der Kreislaufwirtschaft erreichen. Hier besteht großes Potenzial für den Klimaschutz.

Produktdesign mit passenden Geschäftsmodellen verknüpfen

Auch wurde aufgezeigt, dass weitere Potenziale zur Steigerung der Material- und Rohstoffeffizienz im Unternehmen insbesondere in der Produktentwicklung liegen. Es sei vorteilhaft, ein kreislauffähiges Produktdesign mit passenden Geschäftsmodellen zu verknüpfen, die das Produkt beispielsweise über ein Leasing oder als Dienstleistung anbieten. Dies könne dazu führen, dass die Produkte regelmäßig gewartet, im Bedarfsfall repariert werden und schließlich in das Unternehmen zurückgelangen.

Beim Thema Digitalisierung wurde die Bedeutung einer individuellen Digitalisierungsstrategie im Unternehmen vor der Einführung digitaler Lösungen hervorgehoben. Einen Ansatz zur Einsparung von Ressourcen mithilfe der Digitalisierung bietet der digitale Produktpass. In einer Datenbank werden die entlang der Lieferkette benötigten Rohstoffe und Materialien für ein Produkt gespeichert und für alle am Produkt Beteiligten zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe dieser Informationen soll die Kreislaufführung von Materialien erleichtert werden.

Grundstein für erfolgreiche Kreislaufwirtschaft

Aufgrund ihrer Eigenschaften sind Kunststoffe ein essenzieller Bestandteil vieler Konsumgüter. Gleichzeitig belasten achtlos weggeworfene Einweg-Kunststoffprodukte die Umwelt. Im Rahmen von Fachforen wurden zwei Projekte vorgestellt, die dazu beitragen wollen, die Kreislauffähigkeit von Kunststoffprodukten zu steigern. Diese beinhalten zum einen die Erarbeitung eines Werkzeugs zur multikriteriellen Materialauswahl für Kunststoffprodukte und zum anderen die Entwicklung eines neuen Sortieralgorithmus für ein verbessertes Kunststoffrecycling. Der Grundstein für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft liegt auch hier in der Zusammenarbeit aller entlang eines Produktlebenszyklus beteiligten Akteure.

DK

 

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