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(GZ-23-2021)
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► Gewässer-Aktionsprogramm:

 

Hochwasserschutz an Donau, Main und Alz

In Zeiten des Klimawandels ist Hochwasserschutz eine zentrale Zukunftsaufgabe. Im Rahmen des laufenden Gewässer-Aktionsprogramms baut der Freistaat an Donau, Main und Alz den Hochwasserschutz weiter aus. Der Startschuss durch Umweltminister Thorsten Glauber erfolgte für Projekte im Polder Sand-Entau (Landkreis Straubing-Bogen), in Hallstadt-Dörfleins (Landkreis Bamberg) und in Burgkirchen a. d. Alz (Landkreis Altötting).

Spatenstich Hochwasserschutz im Polder Sand-Entau. Bild: stumv
Spatenstich Hochwasserschutz im Polder Sand-Entau. Bild: stumv

Der sanfte Donauausbau ist Bayerns größtes Hochwasserschutzprojekt. Beim offiziellen Spatenstich zum Hochwasserschutz im Polder Sand-Entau betonte Umweltminister Glauber: „Die Donau ist die Lebensader Bayerns. Gleichzeitig kann sie bei Hochwasser zur Lebensgefahr werden. Der Polder Sand-Entau ist eine Win-Win-Win-Maßnahme: Wir schützen die Menschen vor Ort vor einem 100-jährlichen Hochwasser. Die Baumaßnahme schützt durch den Erhalt von natürlichem Rückhalteraum gleichzeitig auch die Unterlieger. Und auch die Natur wird von dem Projekt profitieren."

Der Schutz im Donauabschnitt Sand-Entau besteht insbesondere aus Deichrückverlegungen, Deicherhöhungen und Deichneubauten. Die Baumaßnahme hat ein Gesamtvolumen von rund 65 Millionen Euro. Sie wird vom Freistaat Bayern, der Bundesrepublik Deutschland und den von den Maßnahmen profitierenden Kommunen Aiterhofen und Irlbach finanziert.

Der Hochwasserschutz im Polder Sand-Entau ist Teil des Donauausbaus zwischen Straubing und Deggendorf. Kernstück der aktuellen Maßnahme in Sand-Entau bilden die Ringbedeichungen rund um die Siedlungsbereiche Hermannsdorf und Ainbrach sowie Sophienhof und Entau. Die geplanten Deichneubauten bzw. -erhöhungen haben eine Gesamtlänge von rund 14 Kilometern. Neben dem Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis wird dadurch gleichzeitig eine Fläche für rund 12 Millionen Kubikmetern natürlicher Rückhalteraum an der Donau erhalten. Auch in den Poldern Sulzbach, Offenberg/Metten und Steinkirchen laufen die Arbeiten zum Hochwasserschutz bereits auf Hochtouren.

Auch in Hallstadt-Dörfleins wird mit Hochdruck am Hochwasserschutz der Zukunft gearbeitet. Glauber zufolge werden damit rund 3.600 Menschen und 400 Arbeitsplätze wirksam geschützt. „Ein schöner Nebeneffekt: Auf den erhöhten Deichen kann man künftig radeln und wandern. Und wir schaffen umfangreichen ökologischen Ausgleich, etwa durch 1,5 Hektar neuen Auwald. Hallstadt-Dörfleins gewinnt somit Sicherheit, Ökologie und Freizeitwert.“

Für die Modernisierung des Hochwasserschutzes in Hallstadt-Dörfleins werden die bestehenden Anlagen an Main und Gründleinsbach ertüchtigt. Auf einer Länge von 3,8 Kilometern werden die vorhandenen Deiche erhöht. Rund 540 Meter lang sind die neuen Schutzmauern. Zudem werden vier Pumpwerke, zwei Kleinpumpwerke und eine Flutmulde gebaut. Zu den begleitenden landschaftspflegerischen Maßnahmen gehören beispielsweise eine Baggerseeanbindung zum Main, die Neupflanzung eines Auwalds und die ökologische Gestaltung des Gründleinbachs. In der Nähe des Mainschlösschens entsteht außerdem eine neue Aussichtsplattform. Die Baufertigstellung ist für 2022 geplant. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 12,5 Millionen Euro. Die Stadt Hallstadt beteiligt sich mit etwa 4,7 Millionen Euro, der Freistaat Bayern übernimmt 7,8 Millionen Euro.

Mehr Sicherheit für rund 200 Häuser bedeutet der Bau neuer Hochwasserschutzanlagen in Burgkirchen a.d. Alz. Von dem Dreiklang aus Spundwänden, Hochwasserschutzwänden und Deichen profitiert nicht nur der Ortsteil Hirten. Auch die Unterlieger werden geschützt. Das Konzept zum Schutz des Ortsteiles Hirten der Gemeinde Burgkirchen a.d. Alz entwickelte das Wasserwirtschaftsamt Traunstein. Die jetzt abgeschlossene Planung sieht den Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser vor.

Für den Hochwasserschutz in Hirten wird ein 900 Meter langer Deich mit Innendichtung angelegt. Zwischen Staatsstraße und Siedlungsbereich soll eine Hochwasserschutzwand auf einer Länge von 200 Metern an den Deich anschließen. Das letzte Stück bis zum Walder Mühlbach ist wieder als Hochwasserschutzdeich vorgesehen. Die Länge der gesamten Hochwasserschutzanlage beträgt 1.350 Meter. Daneben sorgt beispielswiese ein neues Bauwerk dafür, dass das auf den Rückhalteflächen befindliche Hochwasser wieder Richtung Alz abfließen kann. Bei der gesamten Planung wurde auf den Erhalt der bestehenden Vegetation geachtet. Die Baufertigstellung ist für 2022 vorgesehen. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen drei Millionen Euro. Die Gemeinde Burgkirchen a.d. Alz beteiligt sich mit etwa einer Million Euro, der Freistaat Bayern übernimmt rund zwei Millionen Euro.

DK

 

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