Fachthemazurück

(GZ-22-2021)
gz fachthema

► Stadt, Sparkasse und Bayernwerk:

 

Neues Beteiligungsmodell für regionale Energieprojekte

Die Energiewende bürgernah und dezentral gestalten - mit diesem Anliegen starteten die Stadt Freyung, die Sparkasse Freyung-Grafenau und die Bayernwerk AG (Bayernwerk) ein neues Pilotprojekt, um lokale und vor allem nachhaltige Energieprojekte vor Ort umzusetzen. Mit der „Regionalen Energiewende Beteiligung Freyung“ können Bürgerinnen und Bürger von nun an in den Bau und Betrieb von Erneuerbaren Energien investieren. Wie genau dies funktioniert, erklärten die Beteiligten in einem gemeinsamen Termin.

Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung (vorne) mit (Reihe hinten v.r.) Sparkassenvorstand Stefan Proßer, Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich, Thomas Oppelt (Bayernwerk) und Michael Pradl (Geschäftsleiter Stadt Freyung). Bild: Bayernwerk AG
Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung (vorne) mit (Reihe hinten v.r.) Sparkassenvorstand Stefan Proßer, Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich, Thomas Oppelt (Bayernwerk) und Michael Pradl (Geschäftsleiter Stadt Freyung). Bild: Bayernwerk AG

Im Kurhaus Freyung stellten die drei Projektpartner stolz das neue Modell vor, das erstmalig in Bayern umgesetzt wird. In einer von Stadt, Sparkasse und Energieunternehmen neu gegründeten Gesellschaft sollen zukünftig potenzielle Freiflächen für Solar- oder Windkraftwerke gefunden, gepachtet und schließlich mit den erneuerbaren Kraftwerken bebaut werden. Diesen Zweck wird künftig die neue „Regionale Energiewende Beteiligung Freyung GmbH“ verfolgen. Interessenten können in diese Gesellschaft mit einem Kapitalstock von 500 bis 10.000 Euro investieren und mittel- bis langfristig von attraktiven Renditen profitieren.

Einbeziehung der Bürger

„Zum ersten Mal schaffen wir ein in Freyung verankertes Energiewendeprojekt, das die Bürger in den Aufbau von Erneuerbaren einbezieht und die Wertschöpfungskette in der Region belässt“, sagt Bayernwerk- Vorstandsvorsitzender Dr. Egon Leo Westphal. In Freyung hat sich dafür schon ein erstes Areal gefunden: In unmittelbarer Bahnhofsnähe wird von der Gesellschaft demnächst auf einer ungenutzten Fläche eine neue Solaranlage mit einer Nennleistung von 800 Kilowatt errichtet, die ab 2022 umweltfreundliche Sonnenenergie direkt in das örtliche Stromnetz einspeisen wird. Rund 800.000 Kilowattstunden Solarstrom werden diese erzeugen. Rein rechnerisch können damit 300 Haushalte mit Strom versorgt werden.

Energiewernde wird im Landschaftsbild sichtbar

Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich freut sich, dass die Gesellschaft nun nach intensiven Planungen und Gesprächen gegründet wurde: „Die Energiewende wird im Landschaftsbild sichtbar werden. Um eine hohe Akzeptanz der Bevölkerung zu erreichen, ist es ideal, wenn die Kommune unmittelbar an der Planung mitwirkt, und die Bevölkerung sich an den Anlagen direkt beteiligen kann. Ich erwarte mir, dass dieses Modell, welches die drei Partner erstmalig entwickelt und rechtsaufsichtlich genehmigt bekommen haben, auf viel weiteres Interesse im Freistaat stoßen wird.“

Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse-Freyung Stefan Proßer erklärte: „Wir wollen uns aktiv für den Klimaschutz einsetzen. So ist es eine Selbstverständlichkeit, uns auch aktiv als Gesellschafter zu beteiligen und dabei zu helfen, die Regionale Energiewende zu unterstützen und die Zukunft hier in Freyung ökologisch mitgestalten zu können. Und wenn am Ende alle Beteiligten von dem Projekt profitieren können – sowohl Kunden, Bayernwerk und die Stadt Freyung ist unser Engagement umso erfreulicher“. Das Beteiligungsmodell sei zudem das erste Energiewendeprojekt dieser Art im Sparkassenverbund Bayern sei.

Ein Projekt mit Wachstumspotenzial

Die Energiewende- Beteiligung kann außerdem auch auf weitere Grundstücksflächen erweitert werden und damit zukünftig wachsen: Weitere vier Areale wurden der neuen Gesellschaft bereits angeboten und werden aktuell zur Nutzung geprüft. Dabei spielen Kriterien wie Himmelsausrichtung, Verschattungsgrade oder auch die Entfernung zum nächstmöglichen Netzanschlusspunkt eine Rolle.

 

Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?
Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!

GemeindeZeitung

Fachthema

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung