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(GZ-22-2021)
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► Kaskadeneffekte:

 

Kritischer Infrastrukturen erkennen und verringern

Von Prof. Dr. Markus Bresinsky und Johanna Schröder,
Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg.

Mit der zunehmenden Vernetztheit komplexer Systeme steigt auch das Risiko für den Ausfall Kritischer Infrastrukturen. Um diese Kritischen Infrastrukturen besser auf so ein Szenario vorzubereiten, sucht die OTH Regensburg aktuell nach zukünftigen Projektpartnern.

Der digitale Fortschritt des 21. Jahrhunderts sowie die Herausforderungen einer hochgradig vernetzten Wirtschaft und Gesellschaft lassen auch die Sicherheit regionaler Kritischer Infrastrukturen nicht unberührt. Während die Stabilität unserer Energienetze stark durch den Umstieg auf erneuerbare Energien und den rasant steigenden Energieverbrauch gefordert wird, ereignen sich parallel auch vermehrt Cyberangriffe, die es gezielt auf die Funktionsfähigkeit bestimmter Infrastrukturen – darunter oftmals auch Stromkraftwerke – abgesehen haben. In vielerlei Hinsicht erhöht sich also die Wahrscheinlichkeit des Eintretens und die Möglichkeit eines einschneidenden Blackouts. Die fatalen Folgen eines derartigen Ereignisses auf die verschiedenen Bereiche unserer Gesellschaft beschäftigen daher längst nicht nur die Wissenschaft, sondern zunehmend auch die Politik und die Öffentlichkeit.

In Anbetracht dieser Risiken hat sich ein Team um Professor Dr. Markus Bresinsky an der OTH Regensburg seit Ende 2019 intensiv mit den sogenannten Kaskadeneffekten Kritischer Infrastrukturen befasst. Das Projekt „Tschechisch-deutsches Lageverständnis Kritischer Infrastrukturen in der Grenzregion Tschechien und Ostbayern“ wird noch bis Ende des Jahres von der Bayerisch-Tschechischen Hochschulagentur gefördert und beschäftigt sich insbesondere mit der Entwicklung von Methoden, die lokale und regionale Akteure bei der Risikoanalyse und Vorbereitung in Hinblick auf eventuelle Ausfälle etwa in der Energieversorgung unterstützen kann.

Im Rahmen dieses Projekts hat sich herausgestellt, dass gerade kleinere Einrichtungen und Unternehmen, die zwar in den Sektoren der Kritischen Infrastrukturen angesiedelt sind, aber nicht zwangsweise bereits auf Bundesebene (nach den Anforderungen des IT-Sicherheitsgesetzes) reguliert sind, Unterstützung bei der Risikoanalyse und -vorbereitung benötigen. Darüber hinaus treffen die bei einem Ausfall entstehenden Kaskadeneffekte immer wieder auch kleinere Unternehmen und Einrichtungen, die auf die Leistungen Kritischer Infrastrukturen besonders angewiesen sind. In Hinblick auf diese Relevanz soll das Projekt auch über 2021 hinaus weitergeführt werden.

Aktuell gibt es zu dieser Thematik diverse Förderausschreibungen, die insbesondere auf die Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und sogenannten „Anwendern“ – in diesem Fall, Kommunen, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, oder Unternehmen aus den Sektoren der Kritischen Infrastrukturen – setzen. Um einen erfolgsversprechenden Antrag auf Förderung stellen zu können, sucht die OTH Regensburg derzeit nach möglichen Projektpartnern aus der Praxis, die bei der Krisenprävention Kritischer Infrastrukturen eine aktive Rolle zu spielen.

Einen ersten Eindruck und Hintergründe über die methodische Herangehensweise und die bisherigen Forschungsergebnisse können Interessenten beim abschließenden Projektworkshop am 15. Dezember 2021 erfahren. Im Rahmen dieses virtuellen Events werden sich Fach- und Führungskräfte Kritischer Infrastrukturen über die Kaskadeneffekte austauschen und gemeinsam mögliche Lösungsansätze diskutieren.

Prof. Dr. Markus Bresinsky und Johanna Schröder, Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg

 

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