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(GZ-15/16-2021)
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► Tennet TSO GmbH:

 

Energiewende ist ein „Sowohl-als-auch“

 

Von Bayreuth aus betreibt TenneT weite Teile des deutschen Höchstspannungsnetzes. Die Verbindungen reichen von Flensburg nach Simbach, von dort zu österreichischen  Pumpspeicherkraftwerken und seit Frühjahr 2021 auch direkt zu norwegischen Wasserkraftwerken. Ein wichtiges Fundament für das Gelingen der Energiewende, doch nur gemeinsam im Verbund mit dezentralen Strukturen kann die Energiewende erfolgreich gestaltet werden.

Bild: Tennet
Bild: Tennet

„Sowohl-als-Auch“ im Kontext der Energiewende

Dezentrale Strukturen zur Stromerzeugung und Versorgung müssen Hand in Hand mit dem Netzbetrieb und Netzausbau gehen. Ein „Entweder-oder“ und Autarkiebestrebungen werden dem erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Energie substantiell nicht dienen, dafür ist das System der Stromversorgung zu komplex. Bundestag und Bundesrat haben 2021 wiederholt die Notwendigkeit vieler bayerischer Netzausbaumaßnahmen bestätigt.

Beim SuedOstLink entschied der Gesetzgeber die Kapazität zu verdoppeln, um nach 2030 noch mehr deutschen Grünstrom für Bayerns Wirtschaft liefern zu können und neben dem Neubau gilt es, Strukturen zu modernisieren. Seit Beginn der 1940er ist die ehemalige Reichssammelschiene Teil der bayerischen Kulturlandschaft. Zwischen Mittelfranken und Niederbayern wird die 80 Jahre alte Stromautobahn über das TenneT-Projekt Juraleitung an die Anforderungen des 21. Jahrhunderts angepasst.

Von Altheim führt die alte Reichssammelschiene weiter bis Österreich. Hier steht die Planung zur Modernisierung kurz vor Abschluss. Beim rund 50 Jahre alten Ostbayernring hat der Ersatzneubau im Sommer 2021 begonnen.

Gemeinsam mit Verbrauchern, Forschung und Industrie erschließen sich neue Wege

Ein zukunftweisendes Pilotprojekt ist das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt Bidirektionales Lademanagement (BDL). Die Bayreuther Energiespezialisten entwickeln gemeinsam mit der Universität Passau, der BMW Group, dem Bayernwerk und der Forschungsstelle für Energiewirtschaft ein intelligentes bidirektionales Lademanagementsystem für Elektrofahrzeuge. Dadurch sollen diese über ihre Rolle als reiner Stromverbraucher hinaus einen aktiven Beitrag zur Flexibilisierung des Stromversorgungssystems leisten können, indem sie gezielt Strom aus erneuerbaren Energien nutzen, oder netzentlastende Ladestrategien umsetzen. Gemeinsam mit dem Bayernwerk wurde das Projekt HeatFlex aufgesetzt.

Die dezentralen Stromnutzer sind hier Nachtspeicherheizungen, Wärmepumpen, Warmwasserboiler und potenziell auch Elektrofahrzeuge. Diese Verbrauchsstellen sind durch den Verteilnetzbetreiber mittels Rundsteuertechnologie steuerbar und bilden ein dezentrales Potenzial, das zum überregionalen Ausgleich der schwankenden Grünstromeinspeisung beitragen wird. Im Versorgungsgebiet des Bayernwerks sind über 170.000 dezentrale steuerbare Stromnutzer angeschlossen, die über eine Leistung von insgesamt etwa 200 MW verfügen.

Ein „Entweder-oder“ würde Fahrbahnen verengen, mit dem „Sowohl-als-auch“ zeigt TenneT Wege, die die Stromversorgung zukunftssicher und ressourcenschonend gestalten.

www.tennet.eu

Dieser Artikel ist im Sonderdruck Energie und kommunaler Klimaschutz erschienen, der am 29.7.2021 der Ausgabe 15-16/2021 der Bayerischen GemeindeZeitung beilag.

Der Sonderdruck kann hier komplett heruntergeladen werden. Dieser Sonderdruck ist unser zweites Corona-Spezial zum Thema, da 2020 und 2021 das Bayerische EnergieForum der Bayerischen GemeindeZeitung ausfallen musste. Am 2.6.2022 findet dann hoffentlich das 13. Bayerische EnergieForum im Bürgerhaus der Stadt Garching bei München statt. Infos unter www.bayerisches-energieforum.de.

 

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