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(GZ-12-2021)
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► Netzwerktreffen der oberbayerischen Landschaftspflegeverbände:

 

„Mehr Biodiversität – mehr Resilienz“

 

Unter dem Motto „Mehr Biodiversität – mehr Resilienz“ fand das erste Netzwerktreffen der oberbayerischen Landschaftspflegeverbände (LPV) statt. Ziel des Treffens waren unter anderem der fachliche Austausch zu Arbeitsschwerpunkten und Best Practice-Beispielen der LPV sowie die Präsentation diverser Förderrichtlinien der Ländlichen Entwicklung.

Den massiven Artenschwund bei Insekten, Schmetterlingen und Vögeln und seine möglichen Ursachen erklärte eingangs Professor Dr. Josef Helmut Reichholf, Evolutionsbiologe, Zoologe und Ökologe. Aus seiner Sicht führt Nährstoffüberschuss durch Düngung beispielsweise zu einer Verdichtung der Vegetation und damit zu einer Veränderung des Mikroklimas in Bodennähe.

Dies wiederum wirke sich auf Lebenszyklen von Insekten und Schmetterlingen aus. Ein weiterer Grund können Schwankungen im Jahresklima sein, die heute deutlich höher sind als vor 200 Jahren. Tiere und Pflanzen müssten hier adäquat reagieren. Reichholfs Pflege-Hinweis an die Landschaftspflegeverbände: „Nicht mehr als die Hälfte der Fläche entfernen und Inseln übriglassen“.

Blau – Grün – Kühl

In ihren Zielgebieten ILE, Gemeindeentwicklung, Dorferneuerung und auch bei besonders qualitätvollen Projekten in der Fläche kann die Ländliche Entwicklung mit den zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten Maßnahmen für Natur und Landschaft durchführen. Multicodierung ist die Kunst, mehr aus einer Fläche zu machen. Dies schafft neue landschaftliche Qualitäten. Blau – Grün – Kühl steht dabei für Wasserkreisläufe, vielfältige Grünelemente und Klimaregelungsfunktionen.

Wie Guido Romor, Sachgebietsleiter Landespflege am Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern darlegte, bedeute Resilienz Krisenfestigkeit durch das Stärken regionaler Wertschöpfungsräume, das Verbessern der Umweltqualität und Ökosystemleistungen und das Stärken der Rückhaltefähigkeit der Landschaften.

Resilienz-Projekt Auerbergland

Die Voraussetzung für sinnvolle Maßnahmen am richtigen Ort im richtigen Kontext ist eine qualitätvolle, konzeptionelle Planung wie im aktuell laufenden Resilienz-Projekt Auerbergland. Dieses wurde im vergangenen Jahr von Gemeinden der ILE Auerbergland initiiert und befindet sich derzeit in der Startphase. Dabei soll u.a. anhand der Auswertung bestehender Fachkonzepte zu den Bereichen Landschaft, Wasser, Tourismus, regionale Identität und Biodiversität eine langfristige resiliente Gesamtstrategie für die Region entwickelt werden. Aus dieser sollen wiederum konkrete Maßnahmen, z.B. zum dezentralen Wasserrückhalt, auf der Ebene der Kommunen abgeleitet werden können.

In Impuls-Vorträgen aus den Sachgebieten Landespflege und Landwirtschaft wurden beim Netzwerktreffen planerische Modelle und konkrete Umsetzungsideen vorgestellt. Ausführlich besprachen die Teilnehmer Planungs- und Förderinstrumente der Ländlichen Entwicklung wie beispielsweise FlurNatur, Regionalbudget und boden:ständig.

DK

 

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